Felix von Luschan (1854-1924) (kartoniertes Buch)

Leben und Wirken eines Universalgelehrten.
ISBN/EAN: 9783205781462
Sprache: Deutsch
Umfang: 339 S., 84 s/w- u. 4 farb. Abb.
Einband: kartoniertes Buch
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Felix von Luschan (1854-1924), geboren im niederösterreichischen Hollabrunn, aufgewachsen im kaiserzeitlichen Wien, verstorben in Berlin und bestattet in einem Ehrengrab in Millstatt in Kärnten, zählt zu den herausragenden Wissenschaftlern des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Nach seinem Studium der Medizin in Wien widmete er sich auf zahlreichen Reisen durch Europa, Kleinasien und zum Nemrud Dag der physischen Anthropologie, ehe er von Adolf Bastian als Assistent an das Berliner Museum für Völkerkunde geholt wurde, wo er wesentlichen Anteil an den systematischen Erweiterungen der Sammlungen hatte. Durch Ausgrabungen, in deren Verlauf er auch phonographische Aufnahmen machte, deckte er im südostanatolisch-nordsyrischen Raum in Sendschirli eine späthethitische Stadtanlage auf. Um die Erforschung der Kunst des westafrikanischen Königreiches Benin, das 1897 von englischen Kolonialtruppen erobert worden war, erwarb er sich bleibende Verdienste. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges überraschte ihn auf einer Reise nach Neuseeland und zwang ihn zu einem längeren Aufenthalt in Amerika, den er zu ethnografischen Studien verwendete, die gemeinsam mit seinen früheren Untersuchungen auf diesem Gebiet in sein 1922 erschienenes Werk "Völker, Rassen, Sprachen" einflossen. Darin sprach sich Felix von Luschan überaus deutlich gegen rassisch begründete Vorurteile aus. Das Buch würdigt in wissenschaftshistorischer Hinsicht das Werk Felix von Luschans sowohl durch biographische Überblicke als auch durch Einzelstudien zu ausgewählten Stationen seines Lebens. Seine Beiträge insbesondere zur archäologischen und altertumskundlichen Erforschung Kleinasiens und des östlichen Mittelmeerraumes wirken bis heute in den aktuellen Forschungen nach. Die Beiträge basieren auf bisher unveröffentlichten schriftlichen Aufzeichnungen und Fotografien aus privaten und öffentlichen Archiven z. B. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Wien, des Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz sowie auf neuesten Forschungsergebnissen.
Peter Ruggendorfer ist Mitarbeiter des Instituts für Kulturgeschichte der Antike im Zentrum Archäologie und Altertumswissenschaften an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.