Fluchtort Shanghai (kartoniertes Buch)

Erinnerungen 1938-1948
ISBN/EAN: 9783931135324
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Ernest G. Heppner, 1921 in Breslau geboren, beschreibt in Fluchtort Shanghai mehr als nur die eigene Geschichte. Er reichert seine Erzählung mit in vielen Jahren gesammeltem historischem Material an. Entstanden ist so das Standardwerk zum Exil in Shanghai, gleichzeitig aber auch die spannende Geschichte eines Überlebens unter widrigen Umständen in einer völlig fremden Welt. Ernest G. Heppner lebte mit seiner Frau Illo in Indianapolis, Indiana. Er war Präsident des 'Council on the Jewish Experience in Shanghai'. 1997 verlieh ihm die Indiana University für sein vielfältiges humanitäres Engagement die Ehrendoktorwürde. Ernest G. Heppner ist am 6. Oktober 2004 gestorben. _______________________ Shanghai bildete für viele europäische Juden nach 1938 den letzten möglichen Fluchtort, da zur Einwanderung kein Visum verlangt wurde. Auch Ernst Heppner und seine Mutter wählten diesen Weg: Am 3. März 1939 reisten sie an Bord der 'Potsdam' von Genua nach Shanghai. Heppners Vater und Schwester wurden Opfer des Holocaust. Bis 1941 schlugen sie sich in Shanghai schlecht und recht durch, Heppner leitete unter anderem eine Buchhandlung. Dann übernahmen die Japaner die Stadt, und die staatenlosen jüdischen Flüchtlinge wurden in ein Ghetto eingewiesen: Hongkew. Dort begann eine entbehrungsreiche Zeit, die erst mit dem Sieg der Allierten gegen Japan endete. Nach der Befreiung arbeitete Heppner, ebenso wie seine Frau, die er 1945 im Ghetto geheiratet hatte, für die amerikanische Armee. 1947 emigrierten sie in die USA.
Man stelle sich eine riesige Uhr vor mit großen Zeigern, die vor sich hin tickt, eine Minute nach der anderen, sechs Jahre lang - jede Minute - sechzig Minuten pro Stunde - vierundzwanzig Stunden am Tag - sieben Tage in der Woche - zweiundfünfzig Wochen im Jahr - volle sechs Jahre lang - und in jeder dieser drei Millionen einhundertvierundvierzigtausendneunhundertsechzig Minuten müßten zwei Juden ermordet werden, um auf diese schreckliche Zahl von mehr als sechs Millionen zweihunderttausend zu kommen. (Ernest G. Heppner zitiert Dore Schary)