Paradies verloren (E-Book, EPUB)

eBook - Roman
Verlag:
ISBN/EAN: 9783518736654
Sprache: Deutsch
Umfang: 156 S., 1.22 MB
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Wer hat bloß die Engel aus der Welt verbannt, obwohl ich sie noch immer um mich spüre?« Ein überraschender Gedanke für eine junge Frau, die am eigenen Leibe erfahren mußte, daß unsere Welt »mehr mit der Hölle zu tun hat als mit dem Paradies«. Alma ist eines Abends auf einer ziellosen Fahrt durch São Paulo in die Favela Paraisópolis geraten und vergewaltigt worden. Um den Schatten zu bannen, reist sie mit ihrer Freundin Almut in das Land ihrer gemeinsamen Kindheitsträume, Australien, und begegnet in der Leere der Wüste einer Stille, die sie versöhnt. Doch die Traumzeit ist längst vergangen, die mythische Welt der Aborigines versunken: »Mein Australien war eine Fiktion.« Alma nimmt Abschied von den Reservaten des Garten Eden und macht die Welt zu ihrer Wüste nicht ohne darin ihre Spuren zu hinterlassen. Ob von Füßen oder Flügeln: dem alternden Literaturkritiker, dessen Weg sie kreuzt, ist sie eine Offenbarung des Himmels. In seinem neuen Roman erbringt Cees Nooteboom den poetischen Beweis dafür, daß Phantasie Flügel verleiht und daß die Verstoßung aus dem Paradies das Beste war, das Gott für die Literatur hatte tun können. Denn Geschichten sind wie Engel, sie verkehren zwischen dem Irdischen und dem Imaginären, mit einer entscheidenden Einschränkung: die Passage verläuft nicht ohne Störungen, das ist ihr Ursprung. Der Irrfahrt Almas erwächst eine der schönsten Geschichten seit Miltons Dichtung über Adam und Eva.
<p>Cees Nooteboom wurde am 31. Juli 1933 in Den Haag geboren. 1955 erschien sein erster Roman<em>Philip en de anderen</em>, der drei Jahre sp&auml;ter auch in Deutschland unter dem Titel<i>Das Paradies ist nebenan</i> ver&ouml;ffentlicht wurde (und 2003 in der Neu&uuml;bersetzung von Helga van Beuningen unter dem Titel<i>Philip und die anderen</i> erneut eine gro&szlig;e Lesergemeinde fand). Nooteboom berichtete 1956 als junger Autor&uuml;ber den Ungarn-Aufstand, 1963&uuml;ber den SED-Parteitag, und f&uuml;nf Jahre sp&auml;ter&uuml;ber die Studentenunruhen in Paris (gesammelt in dem Band<i>Paris, Mai 1968</i>). Seine inzwischen in mehreren B&auml;nden gesammelten Reiseberichte, die weniger Reportagen als vielmehr von genauer Beobachtung getragene, reflektierende Betrachtungen sind, festigten Nootebooms Ruf als Reiseschriftsteller. 1980 fand Nooteboom zur&uuml;ck zur fiktionalen Prosa und erzielte mit dem inzwischen auch verfilmten Roman<i>Rituale</i> (<em>Rituelen</em>) gro&szlig;e Erfolge. Sein umfangreiches Werk, das in viele Sprachen&uuml;bersetzt ist, umfasst Erz&auml;hlungen, Berichte, Gedichte und vor allem gro&szlig;e Romane wie<i>Allerseelen</i> (<em>Allerzielen</em>). Die elf B&auml;nde seiner<i>Gesammelten Werke</i>enthalten neben den bereits publizierten B&uuml;chern zahlreiche erstmals auf deutsch vorliegende Texte. Der Quarto-Band<em>Romane und Erz&auml;hlungen</em> versammelt die gesamte fiktionale Prosa des Autors.<br />Cees Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca.</p>