Der Ruf der Trommel (kartoniertes Buch)

Roman, Outlander, Die Highland-Saga 4
ISBN/EAN: 9783442361083
Sprache: Deutsch
Umfang: 1200 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Die faszinierende Geschichte von Claire Randall und Jamie Fraser geht weiter! Eigentlich hat Claire als Ärztin in Boston alles erreicht, was die moderne Zeit ihr bieten kann. Und doch führt die Liebe zu Jamie, dem rebellischen schottischen Clanführer, sie erneut zurück in das 18. Jahrhundert. Unruhige Zeiten hatten Jamie aus seiner Heimat vertrieben. In den Häfen Europas beginnt nun für Claire eine abenteuerliche Suche nach dem Geliebten, die sie schließlich zu ihm und auf ihren eigenen Kontinent zurückführen wird, mitten hinein in die rauhe Welt der ersten Siedler. In den unberührten Bergen von North Carolina ertrotzen sich Claire und Jamie schließlich ein neues Leben fernab der Zivilisation. Doch der Atem der Vergangenheit reicht weit. Denn auch ihre gemeinsame Tochter Brianna ist dem Ruf der Trommel gefolgt...
Diana Gabaldon war Honorarprofessorin für Tiefseebiologie und Zoologie an der Universität von Arizona, bevor sie sich hauptberuflich dem Schreiben widmete. Bereits ihr erster Roman Feuer und Stein wurde international zu einem gigantischen Erfolg und führte dazu, dass Millionen von Lesern zu begeisterten Fans ihrer Romane wurden. Zuletzt wurde Gabaldons Highland-Saga unter dem Titel Outlander hochkarätig fürs Fernsehen verfilmt. Diana Gabaldon ist Mutter dreier erwachsener Kinder und lebt mit ihrem Mann in Scottsdale, Arizona.
Charleston, Juni 1767 Ich h?rte die Trommeln, lange bevor sie in Sichtweite kamen. Die Schl? hallten in meiner Magengrube wider, als w? ich selber hohl. Der Klang breitete sich in der Menge aus, ein harter, milit?scher Rhythmus, der dazu gedacht war, jedes Gespr? und selbst Sch?sse zu ?bert?nen. Ich sah, wie sich die K?pfe umwandten, w?end die Menschen verstummten und jenen Abschnitt der East Bay Street entlangblickten, der den Rohbau des neuen Zollhauses mit den White Point Gardens verband. Es war ein hei?r Tag, sogar f?r Charleston im Juni. Die besten Pl?e waren auf dem Hafendamm, wo wenigstens ein Luftzug wehte; hier unten war es, als w?rde man lebendig gegrillt. Mein Hemd war durchn?, und das Baumwollmieder klebte mir zwischen den Br?sten. Zum zehnten Mal in ebenso vielen Minuten wischte ich mir ?ber das Gesicht und hob meinen schweren Haarknoten in der vergeblichen Hoffnung, da?ein Luftzug mir den Hals k?hlen w?rde. ?erhaupt fielen mir im Moment makabererweise H?e besonders auf. Unauff?ig legte ich die Hand an meine Kehle und umspannte sie mit den Fingern. Ich konnte sp?ren, wie der Puls meiner Halsschlagadern im Takt mit den Trommeln schlug, und beim Atmen verstopfte mir die hei?, feuchte Luft die Kehle, als w? ich selber dem Ersticken nahe. Ich zog hastig meine Hand weg und holte Luft, so tief ich konnte. Das war ein Fehler. Der Mann vor mir hatte seit mindestens einem Monat nicht mehr gebadet. Der Rand seiner Halsbinde stand vor Dreck, und seine Kleider rochen s?rlich und muffig und ?berdeckten sogar den Schwei?eruch der Menge. Aus den Buden, an denen E?ares verkauft wurde, drang der Geruch von hei?m Brot und siedendem Schweinefett und vermischte sich mit dem Moder verfaulenden Seegrases, der aus der Marsch her?berwehte und durch einen salzigen Luftzug vom Hafen her kaum gemildert wurde. Vor mir reckten ein paar Kinder gaffend die H?e. Sie rannten zwischen den Eichen und F?erpalmen hervor, um einen Blick auf die Stra? zu werfen und wurden von ihren besorgten Eltern wieder zur?ckgerufen. Der Hals des M?hens neben mir erinnerte an den wei?n Teil eines Grashalmes, schlank und gl?end. Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Menge: Die Galgenprozession kam am anderen Ende der Stra? in Sicht. Die Trommeln wurden lauter. ?Wo ist er?? murmelte Fergus neben mir und reckte ebenfalls den Hals, um etwas zu sehen. ?Ich wu?e doch, da?ich besser mit ihm gegangen w?.? ?Er kommt schon noch.? Ich h?e mich am liebsten auf die Zehenspitzen gestellt, lie?es aber bleiben, weil ich es als unpassend empfand. Dennoch blickte ich mich suchend um. Ich konnte Jamie in jeder Menschenmenge ausmachen, denn sein Kopf und seine Schultern ?berragten die meisten M?er, und in seinem Haar fing sich das Licht in einer rotgoldenen Flamme. Er war noch nicht zu sehen, nur das Meer wogender Hauben und Dreispitze, mit denen sich jene B?rger vor der Hitze sch?tzten, die zu sp?gekommen waren, um noch einen Platz im Schatten zu ergattern. Zuerst kamen die Flaggen. ?er den K?pfen der aufgeregten Menge wehten die Banner von Gro?ritannien und der Kronkolonie South Carolina. Und ein weiteres, das das Wappen des Gouverneurs der Kolonie trug. Dann kamen die Trommler, in Zweierreihen und im Gleichschritt, und ihre St?cke wechselten zwischen Schl?n und Wirbeln ab. Es war ein langsamer Marsch, grimmig und unerbittlich. Totenmarsch, so glaubte ich, nannte man diese spezielle Kadenz; sehr passend unter diesen Umst?en. Alle anderen Ger?che ertranken im Trommelwirbel. Dann kam der Zug der rotberockten Soldaten, und in ihrer Mitte die Gefangenen. Sie waren zu dritt. Man hatte ihnen die H?e vor den Bauch gebunden und sie mit einer Kette aneinandergefesselt, die durch Ringe an ihren Halseisen lief. Der erste war ein kleiner, ?erer Mann, zerlumpt und verlottert, ein verfallenes Wrack, und er torkelte und stolperte so sehr, da?sich der dunkelgewandete Geistliche an seiner Seite gezwungen sah, ihn beim Arm zu nehmen, damit er nicht hinfiel. ?Ist das Gavin Hayes? Er sieh