Im April 2022 erschien der Roman »Lloyd und das Chaofaktum« (Band 3164) von Michael Marcus Thurner. Als redaktionelle Beilage enthielt er einen PERRY RHODAN-Report. In diesem wiederum wurde ein Artikel von Rainer Nagel über die Gastromane veröffentlicht.
Diesen Beitrag dokumentieren wir an dieser Stelle. Wegen seines Umfangs bringen wir ihn in zwei Teilen: gestern Teil eins und heute den zweiten Teil.
Aus dem Literaturbetrieb
Im Jahre 2005 gelang es der PR-Redaktion, einen der Großen der deutschen Literatur für PERRY RHODAN zu interessieren: Gisbert Haefs. Er verfasste PR 2289, »Der Eiserne Finger Gottes«, und nach einer längeren Pause im Jahr 2014 PR 2758, »Der Tamaron«.
Der durch seine historischen Romane bekannte Haefs befand: »Die Serie unterhält seit Jahrzehnten die Science-Fiction-Freunde; es ist ein riesiges Universum entstanden. Und die Einladung, einen Gastroman zu schreiben, ist für einen Unterhaltungsautor so etwas wie ein Ritterschlag.«
Auch Titus Müller ist kein Unbekannter im deutschen Literaturbetrieb. Der Hessische Rundfunk nennt ihn einen »erstaunlichen Autor«, die Berliner »Morgenpost« einen »Tycoon des Wortes«. Er steuerte mit PR 2319 (»Die Siedler von Vulgata« – im September des Jahres in erweiterter Fassung noch einmal bei Brendow als Hardcover erschienen) einen Gastroman bei.
Ein Sonderfall ist Susan Schwartz. Mit PR 2412 (2007) schrieb sie, vier Jahre nach ihrem Ausstieg aus dem Kern-Autorenteam, einen Gastroman mit dem Titel »Das Wasser von Aar«; es sollten so viele werden (fünfzehn insgesamt, einer in Zusammenarbeit mit Hubert Haensel), dass für sie der Ausdruck »Stammgastautorin« geprägt wurde. Schließlich stieg die Autorin 2017 mit PR 2907 wieder ins Team ein.
Es dauerte bis November 2011, bis der nächste »Neuling« zum Einsatz kam: Markus Heitz ist ein weiteres Schwergewicht der deutschen Fantastik (man denke an »Die Zwerge«). »Todesjagd auf Rhodan« (PR 2615) blieb sein einziger Beitrag zur Serie.
Ebenfalls im »Neuroversum«-Zyklus kam der durch seine historischen Romane bekannte Richard Dübell (der nach eigenen Angaben von der PR-Serie zum Schreiben inspiriert wurde) zum Zug. Mit »Toufec« (PR 2659) stellte er im August 2012 die Hintergrundgeschichte dieser Figur vor.
Zu erwähnen wäre zudem der Fantasy-Autor Bernd Perplies, dessen »PR-Laufbahn« mit Band 15 von PERRY RHODAN NEO begann und zu einem Auftritt in der Erstauflage führte: »Tod im All«, PR 2703 (2013). Hinzu kamen drei weitere NEO-Romane sowie vier Beiträge für die zwei Miniserien PERRY RHODAN-Mission SOL.
Auch Tanja Kinkel ist als Verfasserin historischer Romane bekannt. Dies hielt sie nicht davon ab, 2014 mit PR 2757 (»Das Sorgenkind«) die Lebensgeschichte des Handlungsträgers Vetris-Molaud darzustellen. Aktuell zeigt »Die Friedensforscherin« (Band 2 der E-Book-Reihe PERRY RHODAN-Galacto City, 2021), dass sie der PR-Serie noch verbunden ist.
Stammgastautoren und Seiteneinsteiger
Man könnte auch Bernd Robker alias Robert Corvus als Stammgastautor ansehen: Nach seinem Erstauflagen-Einstieg mit »Stern in der Dunkelheit« (PR 2824, 2015) dauerte es ganze zwölf Romane, bis der NEO- und Miniserienerfahrene Autor mit PR 3147 (»Das Ende der Zweifler«, Dezember 2021) auf Wunsch der Exposéredaktion ins Autorenteam aufgenommen wurde.
»Robert Corvus hat bereits ein Dutzend Romane in unserer Serie veröffentlicht, die allesamt gut waren«, so Chefredakteur Klaus N. Frick. »Da wird es Zeit, dass er auch ›offiziell‹ bei uns mitmischt.«
In der aktuellen Serienzeit ab PR 3000 machte Andreas Brandhorst, einer der renommiertesten deutschen SF-Autoren, den Anfang; er lieferte 2019 mit »Wiege der Menschheit« (PR 3005) einen Gastroman ab. Vorausgegangen waren Beiträge für die Taschenbuchzyklen »Lemuria« und »PAN-THAU-RA«.
Im gleichen Jahr verfasste Liza Grimm (Pseudonym für Jennifer Jäger), ebenfalls durch ihre Fantasy-Romane bekannt, Band 3012 der PR-Serie: »Totenschiff«. Die Autorin bekannte: »Ich hatte vorab darum gebeten, einen Handlungsstrang ohne Perry Rhodan zu bekommen, denn an ihn hätte ich mich niemals herangewagt.« Da treffen wir die Idee der »abgeschlossenen Spielwiese« wieder.
Anders liegen die Dinge bei Dennis Mathiak: Er fand bereits 2012 seinen Einstieg in das »Perryversum« über ATLAN-X und die ATLAN-Taschenbuchserie. Es folgten Romane für PERRY RHODAN NEO und diverse Miniserien, bis er schließlich im Februar 2020 mit »Die letzte Welt der Vecuia« (PR 3054) in der Erstauflage »ankam«.
Und so endet unser Streifzug durch die PERRY RHODAN-Gastautoren.
