Der PERRY RHODAN-Band mit der Nummer 3224 erschien am 2. Juni 2023; »Die Hermetischen Archive« wurde von Susan Schwartz geschrieben. Der Roman enthielt einen PERRY RHODAN-Report, in dem sich ein interessanter Artikel von Andy Schmid befand.
Diesen lesenswerten Beitrag des PERRY RHODAN-Sammlers wollen wir auch an dieser Stelle präsentieren. Wegen ihres Umfangs bringen wir die Kolumne in drei Teilen – heute kommt der erste, morgen folgt der zweite Teil, und übermorgen schließen wir mit dem dritten Teil ab.
Wissenswertes über Autogramme
»Die größte Autogrammstunde aller Zeiten« – so nannte William Voltz die große Fan-Veranstaltung in Mannheim anlässlich des Erscheinens von Band 1000 der PERRY RHODAN-Serie. Der Autor stand damals noch ganz unter dem Eindruck der Ereignisse.
Unter den Fans entstand das geflügelte Wort von der sogenannten Voltztraube: Wo der Autor auf dem Con auftauchte, bildete sich eine Menschengruppe um ihn, die neben zahlreichen Fragen und Gesprächen auch Autogramme in Romanen, Büchern und dem Programmheft verlangte. Natürlich ging das auch den anderen Autoren so.
Aus dieser Erfahrung heraus plante der Verlag bei zukünftigen Veranstaltungen immer eine offizielle Autogrammstunde ein: Da saßen die Autoren an Tischen, und die Fans konnten in Ruhe und Ordnung die heißbegehrten Unterschriften ergattern.
Schon zwei Jahre vor dem Weltcon hatten die Autoren Scheer, Darlton und Voltz ein prägendes Erlebnis in Sachen Autogramme. Zum Erscheinen des ersten PERRY RHODAN-Silberbandes hatte sich der Verlag etwas Besonderes ausgedacht: Die beiden Serienväter und der Bearbeiter der Buchausgabe sollten angeblich die unglaubliche Zahl von fünfzehntausend Exemplaren signieren (laut Inge Voltz auf www.williamvoltz.de).
Dazu wurden die drei Autoren nach Ulm in die Druckerei eingeladen, wo sie dieser Mammutaufgabe nachkommen sollten. Inge Voltz berichtet, dass ihr Mann und Clark Darlton das geforderte Pensum wirklich schafften, während Scheer nach gut 1500 Bänden mit einer Sehnenscheidenentzündung ausschied.
Wie viele Bücher tatsächlich signiert wurden, kann keiner mehr genau sagen. Fakt ist, dass bisher stets zwei Varianten auftauchen – eine mit Signaturen der drei Autoren inklusive ihrer abgekürzten Vornamen (beispielsweise K. H. Scheer) und eine andere nur mit Nachnamen. Eine Version nur mit den Unterschriften von Voltz und Darlton ist meines Wissens noch niemals irgendwo aufgetaucht – schon gar nicht 13.500 davon.
Aber woher kommt eigentlich dieser Wunsch nach einem Autogramm? Historisch bedingt war die Unterschrift eines Monarchen oder Beamten ein wichtiges Dokument. Erlasse, Gesetze und Verträge wurden dadurch dokumentiert und bestätigt. So dürfte sich wohl auch die Unterschrift in einem Buch ergeben haben: als Beweis, dass man den bewunderten Autor persönlich getroffen hatte.
Dabei beschränkte sich das nicht auf Bücher allein. Autogramme finden sich auf Kleidungsstücken, Schallplatten, Eintrittskarten, Postern, Bierdeckeln, Haushaltsgegenständen, Poesiealben, Magazinen, Fotos, Postkarten und was die Phantasie der Autogrammjäger hergab.
Einige Anekdoten
Ein gutes Beispiel dafür lieferte Walter Ernsting alias Clark Darlton in den Achtzigerjahren auf einem Con in Langwasser bei Nürnberg. Als den Veranstaltern klar wurde, dass dem Con ein finanzielles Fiasko drohte, organisierte Ernsting kurzerhand eine Auktion zugunsten des Cons. Als am Schluss nichts mehr zu versteigern war, signierte der PERRY RHODAN-Autor seine leere Whiskyflasche und erzielte damit den höchsten Auktionsgewinn.
Eine schöne Begebenheit gab es im Jahr 2004, als der Alt-Risszeichner Bernhard Stoessel auf dem 2. FrankenCon in Schwanstetten die abendliche Auktion leiten durfte. Er besorgte sich im Vorfeld einen großen Auktionshammer, den er von allen anwesenden Ehrengästen signieren ließ. Am Schluss der Auktion sagte er dann: »So, jetzt habe ich nichts mehr zum Versteigern – nur noch meinen Hammer!« Damit erzielte er ein Traumergebnis.
Die verrückteste Autogrammunterlage dürften wohl die Arme des PERRY RHODAN-Autoren Ben Calvin Hary gewesen sei. Er ließ im Jahr 2018 auf dem 11. GarchingCon in München die anwesenden Autoren auf seine Arme signieren – und filmte die Aktion für den PERRY RHODAN-YouTube-Kanal. Eine einmalige, aber leider kurzlebige Autogrammsammlung.
Der womöglich engagierteste Autogrammjäger dagegen ist Udo Claßen aus Dormagen. Er schaffte es, fast jeden Roman der Serie vom Autor oder der Autorin signieren zu lassen. Bei Schriftstellern, die vor Veröffentlichung ihres Romans verstarben, bat er die Witwen oder ein Familienmitglied um Autogramme. Darüber hinaus besitzt Claßen noch eine Vielzahl an signierten PERRY RHODAN-Taschenbüchern sowie TERRA ASTRA-, UTOPIA- und ATLAN-Heften.
