Jean-Yves Ferri / Didier Conrad: Asterix und der Greif Auf der Reise in den wilden Osten

23. November 2021

Zu den großen »Asterix«-Geschichten, die dem Comic-Klassiker bis heute seine Beliebtheit verleihen, zählen die Abenteuer, in denen die Helden auf Reisen in ferne Länder sind. Asterix und Obelix reisen zu den Goten – also nach Deutschland – in die Schweiz, zu den Briten und den Belgiern, nach Amerika und ins Morgenland. Dabei treffen die beiden Gallier auf alle möglichen Klischees, die man mit den genannten Ländern verbindet, was zu einer Kette von Witzen und Situationskomik führt.

Der aktuelle »Asterix«-Band, der im Oktober 2021 mit großem Medien-Tamtam erschienen ist, bildet dabei keine Ausnahme. Es ist der Band 39 der gesamten Reihe und zugleich der fünfte Band des neuen Kreativgespanns, das die Reihe von ihren ursprünglichen Urhebern übernommen hat. Jean-Yves Ferri und Didier Conrad orientieren sich bewusst an ihren Vorgänger und machen das, was viele Leserinnen und Leser sicher mögen: Sie schicken die beiden Comic-Helden in eine fremde Umgebung, die wirklich neu ist.

Diesmal aber geht es in die Gegend, die man heute als Ukraine bezeichnen würde: die Steppen nördlich des Schwarzen Meeres, vielleicht sogar noch weiter östlich. Die Gallier treffen auf die Sarmaten – witzig ist, dass sie komplett als Spiegelbild des gallischen Dorfes gezeigt werden, inklusive der Namen, der Berufe und der Optik – und ihre Frauen, die kämpferischen Amazonen; sie müssen sich mit einer römischen Expedition herumschlagen, und sie kommen auf die Spur eines höchst mysteriösen Fabelwesens.

Wenn man es genau nimmt, bewegt sich die Serie hier in Richtung Fantasy. Das hatten wir bislang nicht; bisher nahm man historische Gegebenheiten, die man satirisch betrachtete. Diesmal geht die Reihe bewusst hin zu einem Lebewesen, das es in der »wirklichen Welt« nie gegeben hat. Das ist neu – und es ermöglicht für die nähere Zukunft wahrscheinlich weitere Optionen.

Inhaltlich ist das neue Album wieder gelungen. Die üblichen Späße mit den Namen der Legionäre oder der Amazonen – schön ins Deutsche adaptiert – gehören ebenso dazu wie die Prügeleien mit den Römern und die Seitenhiebe auf Bürokratie oder die zum Inventar der Reihe zählenden Piraten. Das ist schön gemacht, mit einem großen Respekt vor der vergangenen Zeit und ausreichenden neuen Ideen.

Auch die Zeichnungen wissen zu überzeugen. Die Knollennasenfiguren sehen aus wie »in der guten alten Zeit« und erinnern an die stärksten »Asterix«-Zeiten. Die zahlreichen Details in den Bildern laden dazu ein, sie auch ein zweites und ein drittes Mal zu beachten. Klasse!

Wer unterhaltsame Comics mag, wird diesen Band lieben. Wer schon immer eine Freude an »Asterix« hatte, kann bei diesem Band ohne Bedenken zugreifen. Die Lektüre macht Spaß.

Band 39 der »Asterix«-Serie ist – wie immer eigentlich – als 48 Seiten starkes Album erschienen. Die Hardcover-Version, die sich im Regal recht gut macht, kostet 12,00 Euro; es gibt aber auch eine preisgünstige Softcover-Version für 6,90 Euro. Wer es gerne besonders schön mag, kann sich sogar eine Luxusversion kaufen, die streng limitiert ist und viele Zusatzseiten aufweist – dafür kostet sie auch 59,00 Euro. Alle Versionen kann man im Comicfach- sowie im Buchhandel kaufen, ebenso bei Versendern wie dem PERRY RHODAN-OnlineShop.

Klaus N. Frick

Asterix 39
Ferri, Jean-Yves
Ehapa Comic Collection
ISBN/EAN: 9783770424399
13,50 €
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Asterix 39
Ferri, Jean-Yves
Egmont Ehapa Verlag GmbH
ISBN/EAN: 4031388138326
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Asterix 39 Luxusedition
Ferri, Jean-Yves
Ehapa Comic Collection
ISBN/EAN: 9783770402069