Christoph Dittert: Fallender Stern Großartiger Science-Fiction-Roman

30. Dezember 2021

Ich arbeite mit Christoph Dittert seit vielen Jahren zusammen: Unter seinem Pseudonym Christian Montillon schreibt er in verantwortlicher Position für die PERRY RHODAN-Serie. Wenn er nicht für PERRY RHODAN tätig ist, bewegt er sich gern in anderen literarischen Welten. Er verfasst Kinderbücher und Fantasy-Romane, aber auch in sich abgeschlossene Science Fiction. Bereits 2020 erschien sein Roman »Fallender Stern«, den ich erst dieser Tage lesen konnte – es ist ein »First Contact«-Roman der besonderen Art.

Der Autor erzählt seine Geschichte aus der Sicht von Zwillingen: Ausgerechnet an dem Tag, an dem der Junge und das Mädchen ihren zehnten Geburtstag feiern, wird ein Funksignal geortet, das eindeutig nicht natürlichen Ursprungs ist. Ein Asteroid fliegt offenbar in das Sonnensystem ein, und auf ihm gibt es ein technisches Gerät, das Signale ins All schickt. Diese Entdeckung verändert die Menschheit – und in den kommenden dreißig Jahren verändert sie auch das Leben der Zwillinge.

Christoph Dittert präsentiert seine Familiengeschichte so intensiv, dass man mitfiebern muss. Die Zwillinge entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen, und doch müssen sie am Ende – als für jeden Menschen bekannt ist, was mit diesem Asteroiden ins Sonnensystem gereist ist – zusammenarbeiten, um eine Zukunft für die Menschheit zu ermöglichen. Klar geschilderte Charaktere und lebensnahe Dialoge prägen den Roman, der mich über seine komplette Länge fesselte.

Dittert ist kein Technik-Autor. In seinem Roman findet man also kaum technische Details und erfährt nur wenig über die Art und Weise, wie beispielsweise die Reise mit einem Raumschiff zu einem Asteroiden verläuft. Dem Autor sind die Konflikte zwischen den Menschen und dem, was aus den Sternen zu ihnen kommt, viel wichtiger als die Komponenten eines Triebwerkes. Wer also vor allem ein Fan von »Hard-SF« ist, dürfte bei diesem Roman nicht unbedingt auf seine Kosten kommen.

»Fallender Stern« ist ein spannender Science-Fiction-Roman, der vor allem wegen seiner Charaktere hervorragend zu lesen ist. Die Zwillinge und ihre unterschiedlichen Lebenswege, das familiäre Umfeld und der kosmische Konflikt – das alles fügt Christoph Dittert in diesem Werk zu einem Handlungsbogen zusammen, der gut dreißig Jahre umspannt. Dabei konzentriert er sich darauf, wesentliche Episoden aus diesen Jahrzehnten zu zeigen, stets an den Zwillingen und ihren Familien ausgerichtet.

Mir gefiel, dass der Roman einen offenen Schluss erhielt. Es sieht am Ende so aus, als komme ein faszinierendes Happy-End, aber die Leser können sich selbst überlegen, welches Ende sie in diesem Werk sehen. Der Erstkontakt mit einer außerirdischen Lebensform verläuft schließlich nicht so, wie es sich die Menschen erhofft haben – und am Ende müssen viele Fragen offen bleiben.

»Fallender Stern« ist ein gelungener Science-Fiction-Roman, den man übrigens auch solchen Leuten in die Finger drücken kann, die sonst kein Interesse an diesem Genre haben. Sehr lesenswert!

Das schön gestaltete Paperback ist 448 Seiten stark und kann zum Preis von 16,00 Euro überall im Buchhandel erworben werden. Die ISBN 978-3-492-70537-0 ist dabei behilflich. Selbstverständlich sind sowohl das gedruckte Buch als auch das E-Book – es kostet übrigens 12,99 Euro – über Versender wie den PERRY RHODAN-OnlineShop zu bestellen. Hier geht's zur Leseprobe.

Klaus N. Frick

 

 

 

Fallender Stern
Dittert, Christoph
Piper Verlag
ISBN/EAN: 9783492705370

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