Zu den wichtigsten Autoren der deutschsprachigen Science Fiction zählt Andreas Brandhorst. Der Schriftsteller, der lange Zeit vor allem als Übersetzer tätig war, hat es seit den Nuller-Jahren immer wieder vermocht, mit großen Science-Fiction-Ideen auf sich aufmerksam zu machen.
Weil Ende Oktober beim Piper-Verlag seine zweite Kantaki-Trilogie als dickes E-Book-Paket zu einem günstigen Preis erschienen ist, möchte ich auf diese hinweisen. Ich las sie in den Jahren 2006 bis 2008, als sie erstmals als Taschenbuch im Heyne-Verlag veröffentlicht wurde, und ich möchte sie vor allem jenen Menschen empfehlen, die eine Space Opera mit interessanten Hauptfiguren schätzen.
Die Romane spielen mehrere tausend Jahre in der Zukunft: Die Menschheit hat sich über weite Teile der Milchstraße ausgebreitet und lebt mit den meisten interstellaren Nachbarn in Frieden. Gelegentliche Konflikte gibt es zwar, aber die einzige Gefahr, die alle Wesen der besiedelten Milchstraße bedroht, ist diejenige, die von den Graken ausgeht. Seit über tausend Jahren führen die Menschen einen verzweifelten Kampf gegen die mysteriösen Graken und ihre Politik der Vernichtung ...
Ich empfand beide Kantaki-Trilogien als großartige Space Opera von kosmischen Ausmaßen. Während die erste Trilogie vor allem am Ende viel mit den Zeiten jonglierte, blieb die zweite Trilogie – um diese geht es hier – eher »auf dem Boden der Tatsachen«. Es ist ein sauber erzähltes Science-Fiction-Epos. Andreas Brandhorst stellt Charaktere in den Mittelpunkt seiner Romane, die nicht einfach sind, die ihre eigenen Probleme mit sich herumschleppen – aber sie verschaffen dem Leser den Blick auf ein faszinierendes Universum.
Die Bandbreite der Szenen ist groß: Mal liefert der Autor ziemlich knallige Military-SF, dann wiederum kommen Episoden, in denen es um die Entwicklung von Geistes- und Mutantengaben geht, bevor die Handlung wieder in kosmisch-epische Gefilde wechselt. Der Autor verzichtet darauf, sein Werk in eine eindeutige Science-Fiction-Schiene zu pressen, was vor allem jene Leser freuen dürfte, die gern auf Klischees verzichten: Brandhorst bedient sich bei allen Richtungen der SF und erschafft damit ein eigenständiges Werk.
Insgesamt ist die Trilogie durchgehend spannend, vor allem, wenn man sich auf die Figuren einlässt und ihrem Schicksal folgt. Die Spannung entwickelt sich nicht aus Nahkampf-Action oder riesigen Raumschlachten, auch wenn das gelegentlich gezeigt wird, sondern aus der verschachtelten Handlung und den kosmischen Geheimnissen, die der Autor sorgsam aufbaut.
Erschienen ist die zweite Kantaki-Trilogie als Sammelband; sie enthält die Romane »Feuervögel«, »Feuerstürme« und »Feuerträume«. Die Bände umfassen insgesamt 1696 Seiten; das E-Book-Paket kostet 14,99 Euro und kann in allen Shops gekauft werden – auch beim PERRY RHODAN-OnlineShop.
Wer weitere Informationen zu den Kantaki und ihrem Universum haben möchte, findet auf der Internet-Seite von Andreas Brandhorst einiges zum Lesen. Als Ergänzung zum Lesevergnügen bei diesem E-Book-Paket gewissermaßen …
