Musik und Affektivität (Geheftet)
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Verhältnis von Musik und Affektivität ausgehend von der Überzeugung, dass Musikforschung transdisziplinär betrieben werden sollte. Niklas Luhmanns Allgemeine Systemtheorie bildet den theoretischen Ausgangspunkt für die Entwicklung eines hierfür geeigneten Musikbegriffs, dem es nicht nur gelingen muss, der Pluralität musikalischer Erscheinungsformen gerecht zu werden, sondern auch die psychologischen, biologischen und sozialen Bedingungen von Musik zu erfassen und dabei für verschiedenste Forschungsdisziplinen ansprechbar zu sein. Der Autor setzt sich kritisch mit der Systemtheorie und ihrer Rezeption innerhalb der Musikwissenschaft auseinander undentwickelt unter Berücksichtigung auch phänomenologischer und kognitionsphilosophischer Perspektiven einen Ansatz, der Musik als ein System strukturell gekoppelter
Systeme und in diesem Sinne als Metasystem konzeptualisiert, das sich durch musikalische Handlungen reproduziert.
Wie ist die Gemengelage emotionsphilosophischer und emotionspsychologischer Auffassungen? Wie lassen sich affektive Zustände verschiedener Systemtypen konzeptualisieren? Welche Bedeutung und Funktion hat Affektivität im Metasystem Musik? In der Beantwortung dieser Fragen wird systematisch herausgearbeitet, dass musikalische Handlung als bio-psycho-sozialer Prozess auf eine grundlegende Art und Weise affektiv verfasst ist. Mit Blick auf die empirische Forschungspraxis zeigen sich exemplarisch Implikationen und Möglichkeiten einer metasystemtheoretischen Perspektive und das sich durch diese bietende reflexionstheoretische Potential.