Der Fall Brüsewitz (kartoniertes Buch)

Staat und Kirche in der DDR, Das Verhältnis von Staat und Kirche in der DDR infolge der Selbstverbrennung des Pfarrers am 18. August 1976 unter besonderer Berücksichtigung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen
ISBN/EAN: 9783957321596
Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Einband: kartoniertes Buch
29,00 €
(inkl. MwSt.)
Lieferbar innerhalb 24 Stunden
In den Warenkorb
Auch verfügbar als:
Die ursprüngliche Kontroverse, ob der Pfarrer aus Rippicha nun ein Märtyrer im Kampf gegen den Kommunismus gewesen ist oder ein Psychopath, wurde nie geklärt. Vierzig Jahre später geht Karsten Krampitz in seiner Promotionsschrift den Gründen nach, die Oskar Brüsewitz zu seiner radikalen Tat bewegt haben könnten. Er stellt fest: Nicht der öffentliche Feuersuizid war das die DDR erschütternde Ereignis, sondern die Reaktionen der Bevölkerung auf den Brüsewitz diffamierenden Kommentar im Neuen Deutschland „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden“ vom 30. August 1976. Dieser eine Artikel im SED-Zentralorgan (flankiert von einem ähnlichen Kommentar im CDU-Blatt Neue Zeit) löste in der DDR-Gesellschaft eine Welle der Kritik und des Protests aus, die das Verhältnis von Staat und Kirche nachhaltig veränderte.
Karsten Krampitz, Jahrgang 1969, ist Schriftsteller und Geschichtswissenschaftler. 2004 erhielt Krampitz das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste Berlin. In Klagenfurt wurde er 2009 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, im folgenden Jahr war er Klagenfurter Stadtschreiber.
Krampitz hat diverse Romane und Erzählungen veröffentlicht, unter anderem: „Affentöter“ (2000), „Der Kaiser vom Knochenberg“ (2002) und „Heimgehen“ (2009). Auch gab er zahlreiche Anthologien heraus. Zuletzt erschien von ihm der Roman „Wasserstand und Tauchtiefe“ im Verbrecher Verlag.