'Ob die Möwen manchmal an mich denken?' (gebundenes Buch)

Die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee
ISBN/EAN: 9783949302176
Sprache: Deutsch
Umfang: 232 S.
Einband: gebundenes Buch
Mit dem Aufstieg der Seebäder im Wilhelminischen Kaiserreich trat auch der "Bäder-Antisemitismus" auf den Plan. "Judenrein!" lautete die Parole an der Ostsee, lange bevor der NS-Staat Wirklichkeit geworden war. Schon um 1900 bringen jüdische Zeitungen "Bäderlisten" heraus, anhand derer sie vor Badeorten warnen, in denen jüdisches Publikum "unerwünscht"
ist. Als "Judenbäder" gelten umgekehrt Orte wie Heringsdorf, wo zunächst noch eine liberale Atmosphäre
herrscht.
Aus einer Fülle unveröffentlichter Archivalien und weithin in Vergessenheit geratener historischer Quellen, Tagebuchnotizen, Briefe, Reiseberichte jüdischer Badeprominenz zeichnet Kristine von Soden ein vielschichtiges Bild des Strandalltags jener Zeit bis 1937, als nahezu alle Orte und Strände für jüdische Badegäste verboten waren.
Aktualisiert und durch zahlreiche Dokumente speziell zu Warnemünde und Kühlungsborn erweitert sowie mit eindrucksvollen zusätzlichen neuen Abbildungen versehen, schuf die Autorin ein Standardwerk – in literarischem Stil und zugleich wissenschaftlich fundiert.
Kristine von Soden, Dr. phil., ist gebürtige Hamburgerin und lebt in ihrer Wahlheimat Schwerin. Als Feature-Autorin des NDR und DLF sowie als Dozentin an der Hamburger Universität beschäftigte sie sich viele Jahre mit den Biografien jüdischer Wissenschaftlerinnen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in der Weimarer Republik. Sie schrieb mehrere feuilletonistische Bücher über die Nordsee und die Ostsee. Vom Frühling bis Herbst ist Kristine von Soden in Ahrenshoop mit ihren literarischen
Rundgängen unterwegs und betreibt dort sowie auf Rügen ihre Schreibwerkstatt.