Heiter bis wolkig 2 (kartoniertes Buch)

Noch mehr Leselust statt Alltagsfrust
ISBN/EAN: 9783942614016
Sprache: Deutsch
Umfang: 184 S.
Einband: kartoniertes Buch
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14 Autoren, 25 Geschichten und wieder Unterhaltung pur! So unterschiedlich wie die Autoren sind auch diesmal wieder die Inhalte: Ob spannender Krimi, romantische Liebesgeschichte, wahre Begebenheit oder gesellschaftskritische Satire - diese Geschichten bringen Sie zum Lachen, Nachdenken und Träumen. Es gibt ein fröhliches Wiedersehen mit den drei Kätzchen Bonbon, Lani und Schoko, neue Reiseerlebnisse und tiefsinnige Erfahrungen. Diese genreübergreifenden Kurzgeschichten werden ihrem Motto gerecht: Leselust statt Alltagsfrust - eben von Heiter bis wolkig 2!
Klumpjan, Manuela, wurde 1970 in Herne geboren. Nach dem Abitur arbeitete sie mehrere Jahre in der Altenpflege. Später wechselte sie in den kaufmännischen Bereich, wo sie ihren jetzigen Ehemann kennenlernte, mit dem sie seit vielen Jahren in Hattingen/Ruhr lebt. Manuela Klumpjan betreibt seit vielen Jahren erfolgreich die Onlineredaktion Paashaas und ist als freie Journalistin, Texterin und Autorin tätig. 2010 gründete sie den Edition Paashaas Verlag. Neben dem Schreiben sind Kunst- und Kultur-Veranstaltungen ihre große Leidenschaft. Ihr liebstes Hobby ist Segeln. Außerdem ist sie Veranstalterin von Krimispieldinnern. www.verlagepv.de bzw. www.krimispieldinner.de
Prioritäten - Manuela Klumpjan Manuela befindet sich nun schon seit 2 Wochen im Bergmannsheil. Draußen sind es mehr als 30 Grad. Sie sitzt im Rollstuhl, denn bei einem Motorradunfall hat sie sich die Ferse abgerissen. Noch immer ist nicht klar, ob sie ihren Fuß behalten wird. Sie ist völlig verkabelt, neben einer für sie lebensrettenden Heparinpumpe trägt sie auch noch neben den ganzen Metallgestellen am Unterschenkel und den Schienen an den Armen eine neuartige Vakuumpumpe am Fuß, genau da, wo eigentlich die Ferse sein sollte. Sie ist die genau 5. Person, an der diese Weltneuheit getestet wird. Zugelassen ist das Verfahren noch nicht, alles rein experimentell, aber eine winzige Chance, das Bein, bzw. den Unterschenkel noch zu retten. Heilungserfolg? Keine Ahnung, aber einen Versuch ist es wert, sagen die Docs. Das Ganze ist zudem noch undicht. Blut und Wundflüssigkeit tropfen auf dem Boden, der Verwesungsgestank, der durch die undichten Poren kommt, ist süßlich abstoßend. Manuela ekelt sich vor sich selbst. Keine Ahnung, woher sie die Kraft nimmt, das alles durchzustehen. Und wofür überhaupt? Das alles zerrt an den Nerven, dazu die beinahe unerträglichen Schmerzen. Denn die insgesamt 17 Brüche und die offene Fußwunde können dank einer Immunkrankheit nicht mit Morphium betäubt werden. Darauf reagiert Manuela nämlich gar nicht. Nun ja, mit Novalgin geht es wenigstens so, dass man vor dem Besuch nicht die Leidende spielt. Nichts hasst Manuela mehr, als bedauert zu werden. Also lächelt sie auch heute, als nach den vielen Trainingseinheiten der Besuch kommt. Wieder einmal muss ihr Lebensmotto herhal-ten: Nur Fledermäuse lassen sich hängen... Als sie die mitleidvollen Gesichter der beiden älteren Damen sieht, ist sie wieder stark. Tränen beiseite gewischt, freudig lächeln. Alles ist gut. Die beiden kennen sich und erzählen schon nach kurzer Begrüßung nur von sich. Gut für Manuela, so steht sie nicht im Mittelpunkt, obwohl sie sich doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit gewünscht hätte. Schließlich liegt sie hier im KRH und weiß nicht, ob sie jemals wieder ohne Probleme laufen können wird... Doch die Damen setzen andere Prioritäten wie Mittagessen, die Trockenheit im Garten, der nächste Urlaub - und natürlich die eigenen Schmerzen und Wehwehchen im Alter. Dr. Jansen betritt das Krankenzimmer und fordert Manuela noch einmal sehr intensiv auf, endlich das Zimmer zu verlassen und auf andere Gedanken zu kommen. Grübeln helfe nicht. Das nehmen die beiden Damen sofort zum Anlass: 'Nun gehen wir raus, der Herr Doktor hat es gesagt! Jetzt gehen wir alle gemeinsam in die Cafeteria. Etwas Unterhaltung wird dir guttun.' Manuela sträubt sich nicht länger, es nützt ja eh nichts. Keiner scheint zu bemerken, wie unangenehm ihr die viel zu knappe kurze Hose ist und darunter die megapeinliche Unterhose mit Klettverschluss, weil sie eine andere nicht anziehen kann ob der ganzen Metalle und Schläuche und Pumpen. Eine der Damen kämmt ihr freundlicher Weise noch das lange Haar. Mit 2 gebrochenen Händen ist das eher schwierig. Dann kann es losgehen. Natürlich streiten sich die Damen beinahe darum, wer jetzt den Rollstuhl schieben darf. Dass sie dabei mehrmals auch mit dem kaputten Bein gegen die Tür oder herumstehende Stühle hauen, scheint keinen zu interessieren. Also lässt es auch Manuela unerwähnt. Vor dem Aufzug treffen sie einen weiteren Arzt, der dem Ausflug eher skeptisch gegenübersteht: ' Sei vorsichtig draußen! Sonne ist absolut tabu. Und immer daran denken, wenn eine der Pumpen Alarm schlägt, ist absolute Lebensgefahr bei dir gegeben. Bei der Heparinpumpe muss die Zufuhr in 10 Minuten wieder hergestellt sein, du weißt, sonst verklumpt dein Blut. Bei der Vakuumpumpe hast du 20 Minuten Zeit, danach muss der Verband komplett erneut werden. Also bleib im Haus und nimm es ernst!' Manuela wird ganz komisch zumute. Sofort denkt sie an die uner-träglichen Nervenschmerzen, die beim Verbandswechsel anfallen, wenn ...