Das große Buch der Rottweiler Fastnacht (gebundenes Buch)

Geschichte, Formen und Funktionen eines urbanen Brauchs
Verlag:
ISBN/EAN: 9783927677500
Sprache: Deutsch
Umfang: 152 S., zahlr. farb. Abb., Fotos
Einband: gebundenes Buch
"Auswahltitel Deutscher Fotobuchpreis"
Die namhafte Jury des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Landesverband Baden-Württemberg e.V.wählte rund 200 fotografische Spitzentitel aus dem gesamten deutschsprachigen Raum aus, die sich mit diesem Prädikat auszeichnen dürfen.

Fastnacht – Fest vor dem Fasten
Früheste Rottweiler Belege: 14. Jahrhundert
"Zwai Vastnahthunre" fürs Spital
Das christliche Leben als "Vasnacht Krapfen"
Von Donnerstag bis Dienstag
Herausbildung der Narrenidee: 15. Jahrhundert
Tanz und manches andere
Verteufelung mit System
Der Narr in tragender Rolle
Zwischen Brauch und Bekenntnis: 16. Jahrhundert
Narretei und Aschenkreuz
Ein Spiel vor dem Neutor
Fasnet zweimal im Jahr
Umgangsformen im Barock: 17. Jahrhundert
Ein "Lebkuoch" von der Äbtissin
Die Heringe des Juden
Der Heilige Krieg gegen die Fastnacht
Fasnet der späten Reichsstadtzeit: 18. Jahrhundert
Teufelskleid und Kirchstuhlwange
Prozession am Fastnachtsmontag
Närrische Machtproben
Wandlungen unter Württemberg: 19. Jahrhundert
Evangelisch contra katholisch
Einfache Leute und bessere Kreise
Karneval statt Fasnet
Rückwärts in die Zukunft: 20. Jahrhundert
Narrensprung mit neun Narren
Zwischen den Weltkriegen
Aufschwung ohne Ende
Die Rottweiler Narrentypen
Gschell, Biss, Fransenkleidle
Federehannes, Schantle, Rössle, Guller
Narrenengel, Bettelnarr, langer Mann
Fasnetsablauf heute
Dreikönig, Schmotziger und Sonntag
Narrensprung punkt Acht-Uhr-Schlag
Straßenfastnacht und Ausklang.

Dieses Buch dokumentiert die spezifische Rottweiler Brauchentwicklung, vermittelt aber auch neue Erkenntnisse zur Kultur- und Ideengeschichte der Fastnacht.
Das "Große Buch der Rottweiler Fastnacht" enthält zudem eine Vielzahl faszinierender Fotografien von Wilfried Dold und Helmut Reichelt, die eine Brauchbeschreibung bildhaft werden lassen, die im schwäbisch-alemannischen Raum als einzigartig gelten darf. Die Momentaufnahmen der Fastnacht 2003 und 2004 wurden eigens für diese Buchproduktion realisiert.
Da hat mit Werner Mezger ein Rottweiler nicht nur die Geschichte der örtlichen Fastnacht, sondern die Geschichte der schwäbisch-alemannischen Fastnacht überhaupt zu einem Lese- und Bildvergnügen aufbereitet.

Die Glocke auf dem Schwarzen Tor schlägt acht Uhr - der Narrenmarsch ertönt. Da tauchen auch schon hinter den berittenen Herolden der Federehannes, Gschell, Biss und Schantle in der Bogenöffnung auf, eine der bedeutendsten Stadtfastnachten im schwäbisch-alemannischen Raum nimmt ihren Verlauf.

Prof. Dr. Werner Mezger beschreibt faszinierend Vergangenheit und Gegenwart eines Brauchtums, das wie kein zweites den Begriff "Heimat" zu einer konkreten Erfahrung werden lässt. Die Fasnet ist ein Spiegel der Gesellschaft und hält ihr zugleich den Spiegel vor. Das macht ihren Reiz aus. Sie war stets und ist heute mehr denn je einer der stabilsten und robustesten Traditionsbestände der Stadt Rottweil und damit ein wichtiger Teil ihres kulturellen Gedächtnisses.
Prof. Dr. Werner Mezger, geboren 1951 in Rottweil. Studium der Germanistik, Geschichte und Empirischen Kulturwissenschaft/Volkskunde an der Universität Tübingen. 1975 Staatsexamen und Promotion. Von 1976 bis 1996 Schuldienst, zuletzt Studiendirektor am Gymnasium Hechingen. Daneben Lehrtätigkeiten in Volkskunde an den Universitäten Augsburg, Bamberg, Freiburg, Tübingen und Zürich. 1989 Habilitation. Seit 1996 ordentlicher Professor für Europäische Ethnologie/ Volkskunde an der Universität Freiburg und Direktor des Freiburger Johannes-Künzig-Instituts für ostdeutsche Volkskunde. Für sein volks- und landeskundliches Medienschaffen, seine Arbeiten zur Ideengeschichte der Fastnacht und seine vergleichenden Forschungen zur europäischen Folklore wurde Werner Mezger u. a. mit dem Kulturpreis der deutschen Fastnacht (1993), mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (2000) und mit dem Bodensee-Literaturpreis (2001) ausgezeichnet.