Berge, Bön und Buttertee (kartoniertes Buch)

Reise ins Tibet der Frauen
ISBN/EAN: 9783897413726
Sprache: Deutsch
Umfang: 273 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Tibet fasziniert viele Frauen. Das Land der Schneegipfel ist ein Ort der Wunschphantasien nicht nur für Bergsteigerinnen, Buddhistinnen oder Menschenrechts- und Friedensaktivistinnen. Doch glaubt man den Reiseberichten, tummeln sich auf dem Dach der Welt bisher nur Männer als Gipfelbezwinger im Kampf um Leben und Tod. Elke Ambergs Reisereportage eröffnet den Blick auf das weitgehend unbekannte Tibet jenseits der Heldengeschichten. Einfühlsam, in lebendigem, persönlichem Ton schildert sie Begegnungen mit starken tibetischen Frauen und folgt den Spuren der Französin Alexandra David-Neél, die bereits 1925 als erste Europäerin die verbotene Stadt Lhasa betrat. Mit ihrer Lebensgefährtin war Elke Amberg zu Fuß und im Jeep, mit Rucksack und Trekkingausrüstung im Land unterwegs. Auf ihrer Reise in Tibets Westen entdecken die beiden Frauen den höchsten Berg der Welt neu: als Sitz der Göttin Qomolangma, der Mutter des Universums. Sie lernen die uralte Bön-Religion mit ihren See- und Berggöttinnen kennen und überqueren zusammen mit Pilgerinnen und Pilgern den 5.600 Meter hohen Pass am Heiligen Berg Kailash, den die buddhistische Göttin Tara bewacht. Ihr Abenteuertrip führt sie durch Gegenden, in denen heute noch die matriarchale Brüderehe herrscht, und endet mit einer waghalsigen Autofahrt bei Erdrutschen und strömendem Regen über die einzige Verbindungsstraße nach Nepal. Das rasante, authentisch geschilderte >Road-Movie< dieses reisefreudigen Frauenpaares macht neugierig auf mehr.
Reiseführerin Jigme macht auf uns einen souveränen Eindruck. Mit Trekkingtouren dieser Länge ist die Siebenundzwanzigjährige zwar noch nicht vertraut, aber sie wirkt aufgeräumt und belastbar, als wäre sie es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. In der Agency angekommen, will Jigme noch unser Yak für den Transport der Ausrüstung organisieren. Doch statt eines Yaks müssen wir zwei Yaks buchen, heißt es plötzlich. 'Yaks gehen nur in Gesellschaft ihresgleichen. Ein einzelnes Yak ist nicht zum Gehen zu bewegen', erklärt uns Jigmes Chefin. Diesen Wunsch der Tiere nach Geselligkeit finden wir irgendwie sympathisch und auch nachvollziehbar. Der Vorteil sei zudem, dass der Yak-Mann dann immer in der Nähe sei und uns den Weg zeige. Wir haben keine Ahnung, ob das alles vorgeschoben ist. Wie viel trägt so ein Yak, welche Wege werden wir im Hochland vorfinden und braucht es männliche Helfer? Einige Telefonnummern von Yak-Führern sind mit einem Stift an die Wand gekritzelt. Jigme fängt an herumzutelefonieren.