Die Selfies von gestern (kartoniertes Buch)

Berührt von Autographen
ISBN/EAN: 9783874485784
Sprache: Deutsch
Umfang: 52 S.
Einband: kartoniertes Buch
„Die übersandten Blätter sind mir von unendlichem Werth; denn da mir die sinnliche Anschauung durchaus unentbehrlich ist, so werden mir vorzügliche Menschen durch ihre Handschrift auf eine magische Weise vergegenwärtigt.“
Johann Wolfgang von Goethe

Wer mit einem Goethe-Wort beginnt, der sollte mit Stefan Zweig enden; zumindest in einer Publikation, in der Autographen eine besondere Stellung einnehmen. Denn Zweig war nicht nur ein begnadeter Schriftsteller, sondern auch ein großer Handschriften-Sammler. Und seine Sammlung kannte Namen, vor denen man nur ehrfürchtig sein Haupt neigen kann. Doch auch im Leben von Stefan Zweig wütete der Nationalsozialismus mit zerstörerischer Grausamkeit. Zwar vermochte er vor seinen Schergen zu fliehen, aber letztendlich blieb ihm vor dem hasserfüllten Bösen nur die Flucht in den Tod. Sein Abschiedsbrief bezeugt das Ringen in tiefster seelischer Not, und gehört für mich zu den Grund-Texten eines Leser-Lebens. Natürlich wusste Stefan Zweig, wie sein Autograph belegt, dass wahre Sicherheit und Schutz nur dort zu finden sind, wo etwas „Herzensnah geborgen wird“. Dachte er bei diesem Vierzeiler vielleicht an seine Handschriften? Wer mag es wissen. Für mich steht jedenfalls fest, dass nicht nur materielle Dinge Anspruch auf Sicherheit und Schutz besitzen, das hätte diabolische Züge. Was wir Menschen in unserem Leben an Glaube, Hoffnung, Liebe spenden, das vor allem darf nicht verloren gehen! Daher will ich mit guten Gründen Stefan Zweig herzensnah bei Gott hoffen.
© Klaus Hurtz

Ist nicht alles, was wir spenden,
"Schon verloren, schon verirrt,
Wenn es nicht von treuen Händen
Herzensnah geborgen wird."
Stefan Zweig