Kilimandscharo - Aufs weiße Dach Afrikas (kartoniertes Buch)

Gespensterbäume und Zuckerbüsche in Tansania, ein Halt auf Sansibar, Reisetops 13
ISBN/EAN: 9783860401965
Sprache: Deutsch
Umfang: 162 S., 30 s/w Fotos
Einband: kartoniertes Buch
Nils Wiesner erfüllte sich mit fast fünfzig Jahren seinen langgehegten Wunsch, den Kilimandscharo, Afrikas höchsten Gipfel, zu besteigen. Der Kilimandscharo ist ein Berg, für den man zwar nicht zwingend Klettererfahrung benötigt, doch eine gute Kondition und ein gesunder Respekt vor dem Berg sind unverzichtbar. Nils Wiesner schildert seine Erfahrungen von Anbeginn an. Er lässt den Leser an der Planung und Vorbereitung der Reise teilhaben, und nimmt ihn schließlich mit nach Afrika. Die Reise nach Tansania entlang des Great Rift Valley wird genauso minutiös erzählt, wie die Erlebnisse und Erfahrungen den Berg hinauf und quer durch alle Vegetationszonen der Erde. Die Reise führt entlang der Marangu-Route, die die meisten Gipfelaspiranten für den Aufstieg nutzen, eine Route, auf der man relativ bequem von Hütte zu Hütte unterwegs ist. Fauna und Flora erfahren dabei genauso sehr Beachtung wie die Befindlichkeiten, mit denen man auf so einer Wanderung zu tun hat. Die Ungewissheit, den Gipfel zu erreichen, die Zweifel in die eigene Kondition, die Wahrscheinlichkeit, auf welche Art auch immer mit der Höhenkrankheit konfrontiert zu werden, und der unerschütterliche Wunsch, den Gipfel zu erreichen. Aber auch der Rückweg ist nicht einfach nur ein entgegengesetztes Abschreiten des Weges, sondern er hält vollkommen eigene Erkenntnisse bereit.
Da sich der Autor entschlossen hatte, die Trekkingtour um einen Wellnessaufenthalt auf Sansibar zu verlängern, setzt sich auch der Reisebericht mit den Erlebnissen auf dieser Gewürzinsel im Indischen Ozean fort. Mit einem Mal tun sich vollkommen andere Welten auf: das Habitat der Sonnenanbeter und Müßiggänger, das längst untergegangene Sultanat, das immer noch an die Märchen aus Tausendundeiner Nacht erinnert, die filigrane Steinerne Stadt, die einerseits die Touristen anlockt und andererseits an der Verpflichtung zu tragen hat, UNESCO-Weltkulturerbe zu sein.
Und genauso minutiös, wie der Leser den Autor auf die Reise nach Afrika begleiten durfte, ist er Zaungast bei der Rückkehr nach Europa, nach Deutschland, nach Merseburg ins Zuhause von Nils Wiesner.
Jahrgang 1962, geboren in Ueckermünde in Vorpommern. Nach der Erweiterten Oberschule ging er 1980 nach Merseburg, um dort an den „Spezialklassen für Chemie" das Abitur unter Hochschulbedingungen abzulegen. Damit war der akademische Weg vorgezeichnet. Nach einem 18-monatigen unfreiwilligen Aufenthalt bei der Bereitschaftspolizei in Neustrelitz folgte 1982 ein Chemiestudium in Merseburg. Da sich die Interessen verschoben, brach der Autor das Studium nach sechs Semestern ab, holte die Ausbildung zum Chemiefacharbeiter nach und ist seitdem in der chemischen Industrie in Leuna tätig."
Niels Wiesner ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Im Alter von 22 Jahren bin ich mit drei Freunden in den bulgarischen Bergen unterwegs gewesen. Der Musala des Rilagebirges ist mit seinen 2925 Metern der höchste Berg zwischen Alpen und Kaukasus und war somit der real existierende Höhenrekord für bergsteigende Bürger aus der DDR. Bei seiner Bezwingung war es natürlich Ehrensache, sich dort oben den Wanderstempel der bulgarischen Tourismusbehörde in den DDR-Personalausweis drücken zu lassen - nicht auf die auswechselbare Visafahne, sondern mitten hinein in das schöne Dokument - und somit war der persönliche Höhenrekord gesichert. Direkt unterhalb des Gipfels befand sich für lange Zeit der Platz meiner höchstmöglichen Übernachtung, auf einem flachen Absatz, zu dem am Morgen die Gemsen zu ihrem Frühstück aufstiegen und die dort in respektvollem Abstand zu unseren Zelten herüberäugten. Möglicherweise schon dort begannen wir uns auf dieser für DDR-Bürger großartigen und unglaublichen Wandertour gegenseitig einzureden, wie großartig und unglaublich es erst sein müsste, einmal in diesem Leben auf dem Kilimandscharo zu stehen, auf dem höchsten freistehenden Berg der Erde, wohlwissend, wie unerreichbar der Berg unser ganzes Leben lang bleiben würde. Die Träumereien vom Kilimandscharo währten die gesamte Tour, von Borowez an der Nordseite des Rilagebirges bis nach Melnik, südlich des Piringebirges und hart an der griechischen Grenze. Dort standen Tafeln, auf denen verboten wurde, seine Schritte weiter in diese Richtung zu lenken. Die Botschaft stand zuallererst auf Deutsch auf den Hinweistafeln, und erst dann auf Bulgarisch und danach in keiner weiteren Sprache. Jedem war klar, welche Deutschen damit angesprochen waren und wer von der Grenze ferngehalten werden sollte. Wir spülten unseren Frust mit süffigem Melniker Wein herunter - die eine oder andere Flasche Weinschnaps in der Qualität von Farbverdünnung war auch darunter - träumten weiter vom Kilimandscharo und fuhren brav zurück nach Hause. Aber der Kilimandscharo hatte sich während der Überquerung der beiden Hochgebirge festgesetzt in unseren Köpfen - eine Tour, die ich bei dieser Gelegenheit natürlich wärmstens empfehlen kann. Sie ist wildromantisch, einsam, wunderschön und atemberaubend. Vergessen Sie nicht, auf der Kammwanderung ein paar Flaschen Mastika als Gipfelschnaps mit einzupacken. Die Gipfel sind reichlich, der bulgarische Ouzo hat es wirklich in sich, und ist noch aromatischer als sein griechischer Bruder.
Zahlenspiele
Hinkommen
Vorbereitungen
Die Reise beginnt
Ankunft in Tansania
Hochkommen
Erste Etappe: Vom Marangu-Gate zur Mandara-Hütte
Zweite Etappe: Von der Mandara- zur Horombohütte
Akklimatisation: Zum Zebra-Rock und zurück
Dritte Etappe: Von der Horombo- zur School-Hütte
Vierte Etappe: Der Gipfelsturm
Runterkommen
Immer noch vierte Etappe: Zurück zur Horombo-Hütte
Fünfte Etappe: Von der Horombo-Hütte zum Marangu-Gate und weiter nach Arusha
Ab an die Zanzi-Bar
Von Arusha nach Sansibar
Das Karafuu Hotel Beach Resort
Stone-Town
Nach Hause
Nachwort