Die Essbarkeit der Welt (kartoniertes Buch)
I Einleitung
Anfänge im Mund / Einverleibung als soma-semiotische Figur der Sinnstiftung / Zwischen mikroskopischer Textlektüre und theoretischer Perspektivierung / Aufbau
II Einverleibung denken
1 Spekulatives: Hegel – Einverleiben und Verdauen als Modell des Denkens
2 Verschränktes: Feuerbach und der Metabolismus des Seins
3 Geschlossenes: Canettis Einverleibungsdenken und der Machtzugriff des Identischen
4 Geöffnetes: Bachtins groteske Verschlingungsexzesse
5 Ontogenetisches: Freuds ambivalentes orales Paradies
6 Anthropophagisches: Der Kannibale als Diskursfigur
Anthropologie – Anthropophagie: »The Man-Eating Myth« / Kolonialismus – Kannibalismus: Der Kannibale als Projektionsfigur / Montaignes »Des Cannibales«
III Italo Calvinos Sotto il sole giaguaro – Sinnliches Wissen des Mundes
1 Geschmackserkundungen
1.1 Vulgaritäten des Wissens
1.2 Erzählung einer sinnlich-kannibalischen Geschmacksreise
1.3 Paratexte und Rahmen
1.4 Zwei Titel
1.5 Polarisierte Aufnahme – Brüche oder Kontinuitäten?
1.6 Sinnlichkeit und Abstraktion
1.7 Doppelte Perspektive, doppeltes Wissen des Mundes
2 Das Wissen des Geschmacks
2.1 Sapore – sapere
2.2 I cinque sensi, Les cinq sens – Italo Calvinos und Michel Serres’ Annäherungen an die Sinne
2.3 Michel Serres’ wissende Münder
2.4 Mexiko schmecken
»quarantadue varietà indigene di peperoncini«/ Die Schärfe des Wissens – Olivias geschmacksbezogene Kannibalismus-Theorie / Störmomente des Wissens
3 Liebeswissen
3.1 Die sakrale Kunst des Essens und der Liebe in ihrer ›keuschen Fleischlichkeit‹
3.2 Liebeskannibalismus
Zähne, Lächeln, Sexualität und Einverleibung – mit Calvino und Canetti / Der Erzähler als Verschlungener / ›Lo sbranare‹: Erotisch-gewaltsames Verschlingen – Exkurs mit Calvino / Der (fade) Geschmack des Verzehrten / Wechselseitiges Verschlingen / Universaler (Liebes-)Kannibalismus, die Frage nach Opfer und Formlosigkeit – der Metabolismus der Welt
4 Der Geschmack der Wortkörper im Mund –Ausblick auf ein genießendes Wissen
IV Marianne Wiggins’ John Dollar – Perspektiven der Zerstückelung
1 »On ›The Island of Our Outlawed Dreams‹«
1.1 Das Buch im Schatten der Satanic Verses
1.2 Die Literarizität einer Erzählung über koprophage Schulmädchen
1.3 Die Kannibalen im Geiste
»Ithaka« / »L’Isola dei nostri sogni proscritti«
1.4 Dreifacher Einsatz: postkolonial, kulturanthropologisch, perspektivisch
2 Einverleibung als imperiale Bemächtigungsstrategie
2.1 Machtvolles Einverleiben
2.2 Diskursive Bemächtigung – Namen zerkauen
2.3 Charlottes hybride Einverleibungen
3 Verspeiste Väter und die Frage von Gesetz und Gemeinschaft – Freuds Überreste
3.1. Kannibalische Söhne – Freuds Totem und Tabu und der Ursprungsmythos vom kannibalischen Vatermord
Die ›ungeheuerliche‹ Annahme / Theoretische Fiktionen / Am Anfang der Kultur war die Einverleibung
3.2 Koprophagische Töchter – Fragmente des Vaters und das Ende der Übertragbarkeit
Kinder und Wilde / Exkremente essen und die Auflösung des Sinns – mit Abraham und Torok
4 Der Blick und die Einverleibung
4.1 Ein-Blicke
»I’m a visual junkie« / Erblicktes / Zweifarbige Augen / ›Ikonophagie‹, die Obsession der Augen und des Mundes – mit Mattenklott / Blick und Zerstückelung – mit Lacan
4.2 Einverleibungsszenen als Blickszenen
4.2.1 Der Ausbruch der Gewalt und das erste tatenlose Blicken – Schildkrötenmassaker
Exkurs: Schildkröten essen
Darwins Schildkröten / Tennessee Williams’ »carnivorous birds« / Von Melvilles zwei Seiten bis hin zu Geertz
4.2.2 Der kannibalisch-phantasmatische Blick – Liebeskannibalismus
4.2.3 Den Kannibalen zusehen – Zweites tatenloses Blicken
»the children downthere« / Freuds Unheimliches ›downthere‹ / Öffnungen verschließen – kannibalisches Begehren / Schreckensstarrer Blick und traumatische Wiederholung – Nollys kannibalische Wörtlichkeit
4.3 Der Blick durch das Fenster der Seele – Die Fragmente des Leonardo da Vinci
›kite‹ – Der Drachen am Himmel, der Milan im Mund / »showing how to mutilate and where to butcher« – Bilder vom Schlachten
5 Ästhetik der heterogenen Einverleibung – Oopi’s Treasures, Wiggins’s Treasures
V Juan José Saers El entenado – Melancholische Urszene
1 entre dos mundos
1.1 Eindringen in die Welt der Colastiné
›En la zona‹ / In die Romanwelt – Wiederholungen eines kannibalischen Exzesses / ›nada‹ – Ebenen des Verlustes
1.2 El entenado – Der Raum der Melancholie, zwischen Zeiten und Welten
1.3 Zweifache Sinnsuche: Urszene und Melancholie
2 Urszenen – Historisch-kannibalische Sinnsuche
2.1 Freuds Urszene zwischen materieller und psychischer Realität
2.2 Kein historischer Roman?
Sehnsüchte und der Geschmack des Fremden / Metahistoriographisches
2.3 Urszene der Maßlosigkeit – »sus fiestas desmedidas«
Exzess des Dargestellten / Exzess der Darstellung / Kannibalismus als ›gesto vacío‹
3 Melancholie und Einverleibung
3.1 Die Grundlosigkeit des Leids und das Leid der Grundlosigkeit
›pena sin causa‹ – Das Leid des Erzählers / Die Grundlosigkeit des Leids – Psychoanalytisch gewendet
3.2 Bodenlosigkeiten – Das verschlingende Außen
Grundlosigkeit als Bodenlosigkeit / Der sumpfig-verschlingende Grund des Bodenlosen / Melancholische Sümpfe / Sartres und Saers ›masses monstreuses et molles‹
4 Der Erzähler als def-ghi – Spiegel des Mundes
VI Schlussbemerkung
Dank
Siglen
Literaturverzeichnis
Namensregister