Vom Kolonialismus zur Globalisierung (kartoniertes Buch)

Europa und die Welt seit 1500
ISBN/EAN: 9783825242367
Sprache: Deutsch
Umfang: 456 S., 75 s/w Illustr., 1 Tab., 18 Karten
Einband: kartoniertes Buch
Reinhard Wendt bietet seinen Lesern keine der üblichen historischen Darstellungen europäischer Kolonialherrschaft. Vielmehr erzählt er die Geschichte der Interaktionen, der Kontakte und Austauschprozesse zwischen Europa und der Welt seit 1500.

Europa trug dazu bei, das Gesicht der Welt politisch, ökonomisch und kulturell zu verändern. Gleichzeitig aber verwandelte es sich seinerseits durch die Vielfalt der Impulse, die es aus der überseeischen Welt empfing. Seine Geschichte wird hier in ihrer Abhängigkeit von materiellen und immateriellen Importen aus der Fremde geschildert. Zahlreiche Karten, Abbildungen und Fallbeispiele veranschaulichen diese spannend geschriebene "europäische Weltgeschichte".

Die zweite Auflage wurde ergänzt und aktualisiert; auch neueste Entwicklungen sind berücksichtigt.
Prof. Dr. Reinhard Wendt lehrte von 1998 bis 2015 Neuere Europäische und Außereuropäische Geschichte an der FernUniversität in Hagen.
I. EINFÜHRUNG 11
II. MITTELALTERLICHE KONTINUITÄTEN 23
III. DIE IBERISCHE PHASE ODER DAS ZEITALTER DES KRONMONOPOLISMUS (1492-1820) 33
A. NORD-SÜD 33
1. Über die Grenzen der Alten Welt hinaus 33
2. Die Kolonialreiche Spaniens und Portugals 43
2.1. Das interkontinentale Stützpunktsystem der Portugiesen 44
2.2. Las Indias 48
2.3. Sonderfälle: Philippinen, Sibirien, Brasilien 52
3. Die europäischen Akteure 54
B. SÜD 59
1. Beginnender Kolonialismus und erste transkontinentale Verbindungen 59
1.1. Handel und Herrschaft 61
1.2. Mission 66
2. Indigene Gesellschaften und europäische Herausforderung: Kontakte, Konflikte und Austauschprozesse 72
3. Der japanische Sonderweg 75
4. Koloniale Gesellschaften 76
5. Grenzgänger 81
6. Vernetzungen 84
6.1. Weltumspannende ökonomische Verbindungslinien 85
6.2. Globaler Pflanzenaustausch 86
6.3. Freiwillige und erzwungene Migrationen 88
C. SÜD-NORD 90
1. Kolonialwaren: Import und Adaption mineralischer und pflanzlicher Rohstoffe 91
1.1. Nahrungs- und Genussmittel 92
1.2. Mineralische und gewerbliche Rohstoffe 97
2. Handel und Handwerk 98
3. Wissen, Informationswege, Weltbilder 100
3.1. Informationswege und Medien 101
3.2. Neue Weltbilder 107
IV. DIE NORDWESTEUROPÄISCHE PHASE ODER DIE ZEIT DER „CHARTERED COMPANIES“ (1600-1857) 111
A. NORD-SÜD 111
1. Der Kampf gegen den iberischen Monopolanspruch: Die Welt als Bühne I 115
2. Aufstand und Aufstieg der Niederlande 118
3. Die Niederländer in Übersee 122
3.1. Asien und die VOC 122
3.2. Afrika, der Pazifik und Amerika 124
4. England als „global player“ 127
4.1. Die niederländisch-englischen Rivalitäten im 17. Jahrhundert: Die Welt als Bühne II 130
4.2. Asien und die EIC 131
4.3. Afrika und Amerika 132
5. Frankreich und seine Handelskompanien 134
5.1. Der englisch-französische Konflikt um die Vorherrschaft in Übersee: Die Welt als Bühne III 136
5.2. Das Zweite Entdeckungszeitalter und die Erschließung des ozeanisch-pazifischen Raumes 142
6. Andere Mächte 146
7. Mission 147
8. Die europäischen Akteure 149
B. SÜD 155
1. Stufen der Interaktion 156
1.1. Berührung, Beziehung, Kulturtransfer 156
1.2. Vom Handel zu „informal empire“ 158
1.3. „Formal empire“ 161
1.4. Der japanische Sonderweg 163
2. Plantagenökonomien 164
3. Siedlungskolonien 166
4. Vernetzungsszenarien 168
4.1. Kolonialwarenhandel und –produktion 168
4.2. Globaler ökologischer Wandel 169
4.3. Erzwungene und freiwillige Migrationen 172
4.4. Das europäische Weltsystem zur Zeit der Kompanien 176
5. Koloniale Gesellschaften 178
6. Widerstand und Erste Dekolonisation 182
C. SÜD-NORD 185
1. Kolonialwarenimporte 185
2. Akklimatisation überseeischer Pflanzen 188
3. Stadien der Integration der überseeischen Importe 191
3.1. Neue Produkte und neue Konsumgewohnheiten 193
3.2. Substitute und Surrogate 195
3.3. Tassen, Kannen, Pfeifen: Innovationen im Gebrauchsgütersektor 195
3.4. Die Reize des Exotismus 197
3.5. Überseeische Importe und gewerbliche Entwicklung 201
4. Fremde Menschen 204
5. Neue Lebensformen 206
6. Gewinne, Kapitalakkumulation und Arbeitsplätze 207
7. Global-lokale Schnittstellen 210
8. Wissen und Bilder von der Welt 212
8.1. Texte 213
8.2. Bilder 214
8.3. Rezeption 216
8.4. Wahrnehmungen der überseeischen Welt: Überlegenheitsgefühle und Selbstzweifel 221
V. DIE PHASE DER EUROPÄISCHEN DOMINANZ (1857-1930) 225
A. NORD-SÜD 225
1. Europa dominiert die Welt 225
2. Freihandel und Imperialismus 231
3. Die Aufteilung der Welt 232
3.1. Die Kolonialreiche 232
3.1.1. Das britische Empire 234
3.1.2. Die Kolonialreiche der übrigen Mächte 236
3.2. „Informal empire“ 239
3.3. Das Deutsche Reich und seine kolonialen Aktivitäten 240
4. Mission und Imperialismus 244
5. Die europäischen Akteure 248
B. SÜD 258
1. Die „Verdichtung“ des europäischen Weltsystems 259
1.1. Ökonomische Durchdringung 259
1.2. Politische Steuerung 264
2. Die Aufhebung der Sklaverei 269
3. Vernetzungsszenarien und Globalisierungsprozesse 271
3.1 Verkehrs- und Nachrichtenwesen 271
3.2. Globaler Pflanzentransfer 272
3.3. Erzwungene und freiwillige Migrationen 275
4. Die kolonialen Gesellschaften 277
5. Imperialismus, Verwestlichung, Kreolisierung, Selbstbehauptung: Kultur und Kolonialismus 280
6. Der „Sonderfall“ Japan 285
7. Die zweite Dekolonisation 288
C. SÜD-NORD 292
1. Kolonialwarenimporte 295
2. Akklimatisation überseeischer Pflanzen 297
3. Stadien der Integration überseeischer Importe 298
4. Industriegesellschaftliche Lebensformen und ihre Überseebezüge 302
5. Bilanzen und Beschäftigungsmöglichkeiten 303
6. Weltbilder und Weltsichten 307
7. Menschen auf dem Weg von Süd nach Nord 317
VI. DEKOLONISATION, NEOKOLONIALISMUS, GLOBALISIERUNG 321
A. NORD-SÜD 321
1. Das Ende formeller westlicher Dominanz 321
2. Die Rahmenbedingungen der „farbigen“ Dekolonisation 326
2.1. Weltwirtschaftskrise 326
2.2. Japanischer Imperialismus und Zweiter Weltkrieg 327
2.3. Ost-West-Konflikt 329
2.4. Der Zusammenbruch der Sowjetunion 330
3. Dekolonisation und „informal empire“ 331
3.1. Die Dekolonisation von „informal empire“ 331
3.2. Die Dekolonisation: von „formal“ zu „informal empire“? 331
4. Globalisierung als „informal empire“? 332
5. Die europäischen Akteure 336
B. SÜD 339
1. Die Völker der südlichen Hemisphäre erringen ihre Unabhängigkeit 342
1.1. Die Chronologie 342
1.2. Der Charakter der Unabhängigkeitsbewegungen 347
1.3. Die Köpfe der Befreiungsbewegungen 349
2. Koloniale Erblasten und postkoloniale Gesellschaften: Suche nach Zusammenhalt und Identität 351
3. Vom „informal empire“ zur Globalisierung 356
4. Kulturelle Verwestlichung 362
5. Vernetzungsszenarien 370
C. SÜD-NORD 376
1. Die Rolle überseeischer Ressourcen 377
1.1. Aneignung 377
1.2. Kolonialwarenimporte und globaler Pflanzentransfer 379
2. Von der Dekolonisation zur Globalisierung: Konsequenzen für die westliche Welt 381
3. Immigration aus Übersee 382
4. Übersee und soziokultureller Wandel in den westlichen Gesellschaften 385
4.1. Kritische Gegenöffentlichkeit 385
4.2. Solidaritätsszene 387
5. Nachfrage nach östlicher Sinnstiftung 389
6. Lebensformen und Freizeitverhalten: neue Trends und Orientierungen 390
7. Europa in einer globalisierten Welt 393
VII. EUROPA UND DIE WELT: VERSUCH EINER SCHLUSSBETRACHTUNG 397
VIII. BIBLIOGRAFIE 407
1. Allgemeines 407
2. Mittelalterliche Kontinuitäten 410
3. Die Iberische Phase oder das Zeitalter des Kronmonopolismus 410
4. Die nordwesteuropäische Phase oder die Zeit der „Chartered Companies“ 414
5. Die Phase der europäischen Dominanz 421
6. Dekolonisation, Neokolonialismus, Globalisierung 427
IX. ABBILDUNGSNACHWEIS 431
X. REGISTER 435
1. Geografische Namen 436
2. Personen 444
3. Sachbegriffe 449