Hart, aber unfair (Paperback)

Ein gemeiner Ratgeber für Arbeitnehmer
Verlag:
ISBN/EAN: 9783593399010
Sprache: Deutsch
Umfang: 270 S.
Einband: Paperback
Im Kopf sind Sie der Killertyp, den Finger am Abzug, aber vor dem Schreibtisch des Chefs oder im Konflikt mit den Kollegen geht Ihnen jedes Mal die Munition aus? Beim nächsten Mal wird alles anders! Ganz im Ernst: Es darf etwas mehr "aggro" sein, sagt der renommierte Aggressionsexperte und Managementtrainer Jens Weidner und räumt endlich mit dem Mythos auf, dass Aggression in der Arbeitswelt nichts zu suchen hat. Zubeißen statt durchbeißen, lautet die Devise im Umgang mit machthungrigen Kollegen, nervigen Kunden oder übergriffigen Chefs. Sie wollen sich durchsetzen? Dann werden Sie unbequem, steigen Sie aus dem Schafspelz und zeigen Sie Zähne.
Jens Weidner kennt sich mit Schärfe aus. Der Autor des Campus-Bestsellers "Die Peperoni-Strategie", Professor für Erziehungswissenschaften und Kriminologe, weiß, wie man Aggressionen konstruktiv nutzt. Weidner entwickelte ein Anti-Aggressivitäts-Training (AAT®), mit dem in über 100 Projekten Gewalttäter behandelt werden. Seit 1994 bietet er dieses Training auch für Führungskräfte an, die ihren Biss stärken wollen.
Sind Sie schon aggro oder kuschen Sie noch? Über den Weg zu einer neuen Lebenseinstellung Bei einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde ich gefragt, wofür Arbeitnehmer ein Buch wie Hart, aber unfair überhaupt bräuchten. Die Antwort ist simpel: Damit sie sich nicht mehr ins Bockshorn jagen lassen. Und wie gelingt das? Ganz einfach: Sie müssen die Spielregeln im Job durchschauen. Das ist gar nicht so schwer, wie man vielleicht denkt, und hat einen tollen Nebeneffekt für Sie als Arbeitnehmer: Wenn Sie unfaires Verhalten schnell durchschauen, macht es für die Unfairen wenig Sinn, weiterzumachen - und sie werden daher zukünftig zurückhaltender agieren. Noch besser: Wenn Sie solches Verhalten sogar antizipieren, also vorhersehen können, findet es erst gar nicht statt! Weil Sie vorbeugend agieren. Das ist wunderbar, denn jetzt können Sie sich in Ruhe auf Ihre eigentliche Arbeit konzentrieren. Endlich! Gewinnertypen, die ohnehin schon durchsetzungsstark sind, dominieren häufig das berufliche Spielfeld. Hart, aber unfair trainiert neue Spielerinnen und Spieler: So feine Menschen wie Sie! Dieses Buch gibt aufstrebenden, innovativen, fachlich versierten Arbeitnehmern endlich den Segen, sich in ihrem Arbeitsumfeld auch mal bissig positionieren zu dürfen - für eine gute Sache. Also: Seien Sie ruhig mal "aggro" im Job! Im neuen Wörterbuch der Szenesprachen ist "aggro" die Abkürzung für "aggressiv". Man kann danach entweder körperlich aggressiv sein und prügeln (was Sie natürlich nicht tun sollten) oder mit Worten "dissen", wieder so ein neudeutsches Wort, das so viel bedeutet wie "Schlagfertigkeit demonstrieren" (was definitiv nicht schaden kann). Der Aggro-Begriff soll in diesem Buch erweitert werden, er soll eine Lebenseinstellung beschreiben: "Ein Ja-Sager und Schäfchen-Typ, mit dem man im Beruf alles machen kann? - Das bin ich garantiert nicht!" Das sollen Sie spätestens nach der Lektüre überzeugt von sich sagen. Doch leider fällt vielen Berufstätigen diese innere Haltung schwer. Sie arbeiten klag- und manchmal auch lustlos, lassen sich unterbuttern und übervorteilen, werden bei Beförderungen übergangen oder ihre Leistungen werden nicht anerkannt. Sie bilden - leider - eine schweigende Mehrheit. Ihnen ist dieses Buch gewidmet, Menschen wie Linda Rohner, Thomas Fuchs und Trudy Herden, deren Aussagen stellvertretend für viele andere stehen: Linda Rohner ist im Einzelhandel in Hannover tätig: "Es liegt mir überhaupt nicht, egoistisch zu agieren, was allerdings dazu führt, dass ich mich ständig zurücknehme und meine guten Ideen nicht nach vorne bringe: Das wäre ja irgendwie egoistisch - hier brauche ich den Segen, dass auch meine Ideen etwas wert sind." Thomas Fuchs arbeitet bei einem Berliner Telefonanbieter: "Mir wird im Meeting von einem Kollegen öffentlich die Kompetenz abgesprochen - und ich wehre mich nicht sofort, sondern traue mich kaum, den hinterher unter vier Augen anzusprechen. Dabei müsste ich das sofort im Meeting oder wenigstens beim nächsten Treffen öffentlich tun!" Trudy Herden ist Mitarbeiterin in einem Regensburger Maschinenbauunternehmen: "Offensichtlich habe ich mir über die Strukturen in unserem Laden viel zu wenige Gedanken gemacht, sodass ich oft Hilflosigkeit demonstriere, weil ich gar nicht verstehe, was da gerade läuft und was das Ganze soll." Womöglich haben Sie sich schon einmal über ähnliche Dinge Gedanken gemacht. Sie sehen also: Sie sind nicht allein. Die obigen Antworten stammen aus meinem Aggro-Faktor-Fragebogen, dessen Motto lautet: Wer sich die Schattenseiten beruflicher Kommunikation vor Augen hält, kann nur noch positiv überrascht werden! 427 Frauen und Männer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich haben den Bogen ausgefüllt. Sie sind in den verschiedensten Branchen aktiv: im Bau, im Handel, in der Metallindustrie, der Chemie, in sozialen Einrichtungen, in der Autobranche, in Behörden, in Architektur- und Steuerbüros, in den Medien o
Inhalt
Sind Sie schon aggro oder kuschen Sie noch? 9

Abschied vom Duckmäusertum: Halten Sie den Kopf
aus dem Fenster und genießen Sie den Gegenwind! 16
Kapitel 1
Wehren Sie sich angemessen: Werfen Sie den
Froschkönig ruhig gegen die Wand - nicht weil Sie auf
den Prinzen hoffen, sondern weil Ihnen das Geräusch des
Aufklatschens gefällt! 29
Über Kakerlaken, Menschen vom Stamme Nimm
und die Kalenderwurf-Therapie 31
Was Sie sich unbedingt merken sollten: Anker los!
Ihr Abschied als Anlaufstelle für unbeliebte Aufgaben 53
Was Sie jetzt zu tun haben: Nein, nein und nochmals
nein! 55
Kapitel 2
Das richtige Aggro-Maß: One evil action a day keeps
the psychiatrist away? 57
Über Zu-lieb-böse-Sein, den Umgang mit Intriganten
und die Magie der Volition 59
Was Sie sich unbedingt merken sollten: Aggro macht
Sie nicht zum Aussätzigen! 76
Was Sie jetzt zu tun haben: Merken Sie sich Ihre
Feinde und pimpen Sie Ihr Auftreten 77
Kapitel 3
"Sie schaffen es, dass man die Stille zu schätzen weiß!" -
Seien Sie bissig, wenn es nötig ist 79
Über präventives Erschrecken, Aggressionsphobie und
das Lob-Kritik-Lob-Feedback 81
Was Sie sich unbedingt merken sollten: Win-win-
Glaube und Aggressionsphobie - alles über
flüssiger Kram 99
Was Sie jetzt zu tun haben: Erregungsanalyse,
bissige Taten und LKL-Feedback 100
Kapitel 4
Libido und Thanatos: Warum Sie Ihren positiv-
aggressiven Potenzen nicht entfliehen können 103
Über Löschen durch Ignorieren, das Schrotgewehr-
Prinzip und das Aggressionsparadoxon 105
Was Sie sich unbedingt merken sollten: standhaft
bleiben, durchsetzen, weiterentwickeln 124
Was Sie jetzt zu tun haben: innerer Monolog 125
Kapitel 5
Seien Sie nicht die Katze im Sack, sondern zeigen Sie,
was Sie haben: Positionieren Sie sich durch das Chef-
Briefing! 127
Über stromlinienförmige Ja-Sager, den Pudding
an der Wand und die Authentizitätsfalle 129
Was Sie sich unbedingt merken sollten: Positionierung,
Positionierung, Positionierung! 141
Was Sie jetzt zu tun haben:
Big Points und Mausefallenanalyse 142
Kapitel 6
Kleine Fehler - böse Folgen: Wie schnell Sie im Job
stolpern können 143
Über Klugscheißer, die Gefahr schwammiger Aufgaben
und den Leitfaden für hinterhältiges Delegieren 145
Was Sie sich unbedingt merken sollten: Harmonie-
duselei ist out! 168
Was Sie jetzt zu tun haben: Reizbarkeitsanalyse,
Ärgerantizipation und Fettnäpfchenanalyse 169
Kapitel 7
Seien Sie schlauer als Ihr Chef: Wie Sie mit der
Diamantenanalyse zum Hierarchie-Checker werden 171
Über Höflichkeitslügen, Ruhigstellen durch
Überflüssigkeit und Chef-Empathie 173
Was Sie sich unbedingt merken sollten: Behalten Sie
den Durchblick - und Ihre Feinde im Auge! 193
Was Sie jetzt zu tun haben: Analyse hoch drei 194
Kapitel 8
Drum prüfe, wer sich ewig bindet: vom Einzelspieler
zum Beziehungsmanager 195
Über Hierarchie-Ignoranten, Utilitarismus und den
Preis des Dazugehörens 197
Was Sie sich unbedingt merken sollten:
Ohne Verbündete sind Sie verloren! 212
Was Sie jetzt zu tun haben: Beziehungen pflegen und
Kontakte knüpfen 213
Kapitel 9
Es wird nur der ein Superheld, der sich selbst für
super hält! 215
Über elitäre Narzissten, die Checkliste des Lobes und
das Spiel gegen den Kadaver 217
Was Sie sich unbedingt merken sollten: Wenn Sie ins
Fadenkreuz geraten - nur keine Panik! 228
Was Sie jetzt zu tun haben: Machen Sie sich
unantastbar! 229
Kapitel 10
Ein Strauß dorniger Rosen für Ihre Gegenspieler:
Die neun Grundregeln 231
Über Kaschmirpullis, die Torwartkonzentration,
präventive Zeitlügen und subtile Gemeinsamkeiten 233
Ein hoffnungsvoller Exkurs: Wer aggro kann,
kann auch Zivilcourage! 245


Aggro-Test für Arbeitnehmer 249

Literatur 259

Anmerkungen 264

Register 267
Zeit, das Tier rauszulassen