Feuerzeit/Ein tödlicher Plan (kartoniertes Buch)

Zwei Romane in einem Band
ISBN/EAN: 9783442374861
Sprache: Deutsch
Umfang: 350 S. + 502 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Zwei atemberaubende Romane vom Meister des intelligenten Thrillers FEUERZEIT: Bei Dreharbeiten im New Yorker Armenviertel Hell’s Kitchen ist der Dokumentarfilmer John Pellam plötzlich von einer Flammenwand eingeschlossen. Schon bald wird klar, dass es ein wahnsinniger Feuerteufel auf ihn abgesehen hat … EIN TÖDLICHER PLAN: Die junge Anwaltsassistentin Taylor Lockwood ermittelt in einem Routinefall. Doch plötzlich geht es um Mord. Und Taylor selbst schwebt in tödlicher Gefahr …
Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans "Die Assistentin" unter dem Titel "Der Knochenjäger" (mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.
Mit seinen schweren Stiefeln stapfte er die Treppe hinauf. Auf dem burgunderfarbenen Teppich mit Blumenmuster klangen seine Schritte dumpf, an den fadenscheinigen Stellen, wo das verkratzte Eichenholz durchschimmerte, etwas heller. Das Treppenhaus war dunkel. In einem Viertel wie diesem wurden die Birnen aus den Deckenlampen und Notausgangsbeleuchtungen geklaut, sobald sie eingesetzt worden waren. John Pellam hob den Kopf und versuchte, den seltsamen Geruch einzuordnen. Er konnte es nicht, wusste nur, dass er ihn beunruhigte und leicht nervös machte. Erster Stock und weiter in den nächsten. Er war vielleicht zum zehnten Mal in diesem alten Mietshaus, doch immer noch entdeckte er Dinge, die ihm bei den anderen Besuchen entgangen waren. Heute Abend wurde sein Blick auf einen Bleiglas-Einsatz mit einem über einer gelben Blume schwebenden Kolibri gelenkt. Was machte dieses wunderschöne Bleiglas-Bild in einem hundert Jahre alten Mietshaus in einem der übelsten Viertel von New York? Und warum ein Kolibri? Er hörte ein Schlurfen über sich und blickte nach oben. Er hatte gedacht, er wäre allein. Ein leiser Schlag, als etwas auf den Boden fiel. Ein Seufzen. Wie der undefinierbare Geruch weckte auch dieses Geräusch ein unbehagliches Gefühl in ihm. Im zweiten Stock hielt Pellam kurz an und betrachtete den Glaseinsatz über der Tür von Apartment 3B. Dieses Bild, ein Rotkehl-Hüttensänger oder Eichelhäher auf einem Zweig, war genauso sorgfältig gearbeitet wie der Kolibri im ersten Stock. Bei seinem ersten Besuch hier vor einigen Monaten hatte er die schäbige Fassade gesehen und erwartet, dass das Haus innen genauso verfallen wäre. Doch er hatte Unrecht gehabt. Es war ein Meisterstück der Handwerkskunst - Eichenholzdielen, die so dicht aneinander lagen wie Stahlplatten, Gips, der so makellos war wie Marmor, gedrechselte Geländer und Pfosten, bogenförmige Nischen, in denen früher bestimmt einmal katholische Heiligenbilder gestanden hatten. Er. Wieder dieser Geruch. Diesmal stärker. Seine Nasenflügel flatterten. Noch ein Schlag über ihm. Jemand keuchte. Er spürte, dass es irgendwie dringend war, und stieg mit nach oben gerichtetem Blick weiter die enge Treppe hinauf, während er sich gegen das Gewicht seiner Tasche - Videokamera, Akkus und Zubehör - stemmte. Er war schweißgebadet. Es war zehn Uhr abends, doch im August war New York einfach nur die Hölle. Was war das für ein Geruch? Er weckte Erinnerungen in ihm, dann war er wieder verschwunden, überdeckt von dem Duft nach gebratenen Zwiebeln, Knoblauch und zu oft verwendetem Öl. Er erinnerte sich, dass an Etties Herd immer eine leere Dose Folgers-Kaffee mit altem Fett stand. 'Ich kann Ihnen sagen, damit spare ich eine ganze Menge Geld.' Auf halbem Wege zwischen dem zweiten und dritten Stock blieb Pellam noch einmal stehen und rieb sich die brennenden Augen. In dem Moment fiel es ihm ein: Ein Studebaker. Er stellte sich vor, wie der purpurrote, Ende der Fünfzigerjahre gebaute Wagen seiner Eltern, der wie ein Raumschiff ausgesehen hatte, langsam bis auf die Reifen abgebrannt war. Sein Vater hatte aus Versehen eine Zigarette auf den Sitz fallen lassen, und das Polster des Buck-Rogers-Wagens hatte Feuer gefangen. Pellam, seine Eltern und alle Nachbarn hatten sich das Schauspiel schockiert, erschrocken oder in heimlicher Freude betrachtet. Und jetzt hatte er den gleichen Geruch in der Nase: schwelendes Feuer, Rauch. Plötzlich war er von heißen Rauchschwaden umhüllt. Er beugte sich über das Geländer und blickte ins Treppenhaus. Zuerst war alles nur dunkel und rauchig. Doch plötzlich wurde in einer heftigen Explosion die Tür im Erdgeschoss nach innen gerissen, und Flammen wie aus einer startenden Rakete schossen ins Treppenhaus und in den kleinen Flur im Erdgeschoss hinaus. 'Feuer!', rief Pellam, als die schwarze Wolke den Flammen voraus zu ihm hinaufjagte. Er hämmerte an die nächstgelegene Tür. Keine Antwort. Er rannte die Treppen hinunter, doch die Flammen hielten ihn zurück, die wo