Das Teufelsspiel (kartoniertes Buch)

Roman, Die Lincoln-Rhyme-Reihe 6
ISBN/EAN: 9783442368297
Sprache: Deutsch
Umfang: 536 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Der 6. Fall für Lincoln Rhyme und Amelia Sachs. Die packende Bestseller-Reihe jetzt als TV-Serie bei SAT1! Frühmorgens in einer New Yorker Bibliothek: Beinahe zu spät bemerkt die sechzehnjährige Geneva Settle den unheimlichen Fremden - in den Augen des Mannes steht die nackte Mordlust! Nur mit einem Trick kann die Schülerin aus Harlem ihrem Angreifer entkommen. Die Spuren, die Lincoln Rhyme und Amelia Sachs am Tatort entdecken, deuten zunächst auf eine versuchte Vergewaltigung hin. Doch Rhyme ist überzeugt: Das junge Mädchen ist in das Visier eines gerissenen Profikillers geraten - dessen Motive möglicherweise 140 Jahre alt sind. Und tatsächlich geht das Teufelsspiel schon bald in seine zweite, tödliche Runde.
Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans »Die Assistentin« unter dem Titel »Der Knochenjäger« (mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.
Dienstag, 9. Oktober Sein Gesicht ist nass von Schwei?und Tr?n. Der Mann befindet sich auf der Flucht, er rennt um sein Leben. ?Da! Da ist er!? Der einstige Sklave kann nicht genau ausmachen, woher die Stimme kommt. Von irgendwo hinter ihm? Von rechts oder links? Vom Dach eines der bauf?igen Wohnh?er, die beidseits der schmutzigen Kopfsteinpflastergassen aufragen? Die Juliluft ist hei?und z?wie fl?ssiges Paraffin. Der schlanke Mann springt ?ber einen Haufen Pferdemist. Kein Stra?nkehrer kommt jemals in diesen Teil der Stadt. Neben einer Palette, auf der sich zahlreiche F?er t?rmen, h? Charles Singleton inne und ringt nach Atem. Ein Pistolenschuss peitscht auf. Die Kugel geht fehl. Der laute Knall der Waffe l?t ihn unwillk?rlich an den Krieg denken, an jene unfassbare, wahnwitzige Zeit, w?end der er in staubiger blauer Uniform mit einer schweren Muskete auf M?er in staubigem Grau gezielt hatte, deren Waffen wiederum auf ihn gerichtet gewesen waren. Er l?t nun schneller. Die H?her feuern erneut. Auch diese Sch?sse verfehlen ihn. ?Haltet ihn! F?nf Dollar in Gold f?r seine Ergreifung!? Aber die wenigen Leute, die sich so fr?h am Morgen auf der Stra? befinden ? zumeist irische Lumpensammler und Tagel?hner, die mit ihren geschulterten Tragek?rben oder Spitzhacken zur Arbeit stapfen ?, versp?ren kaum Lust, sich dem Neger in den Weg zu stellen, denn er ist von muskul?ser Statur, und sein grimmiger Blick verr?wilde Entschlossenheit. Da die Belohnung zudem von einem Stadtpolizisten ausgelobt wurde, wird sie ohnehin nur ein leeres Versprechen sein. An der Farbenfabrik Ecke Dreiundzwanzigste Stra? biegt Charles nach Westen ab, rutscht jedoch auf den glatten Pflastersteinen aus und st?rzt schwer. Ein berittener Polizist trabt herbei, hebt den Schlagstock und n?rt sich dem Gestrauchelten. Und dann? Und?, dachte das M?hen. Und? Was ist dann mit ihm geschehen? Die sechzehnj?ige Geneva Settle drehte noch einmal den Knauf des Leseger?, doch der Mikrofiche bewegte sich nicht weiter; sie hatte das Ende dieser Karte erreicht. Sie nahm den Metallrahmen heraus. Er enthielt die Titelseite einer Ausgabe der Coloreds? Weekly Illustrated mit dem Datum 23. Juli 1868. Geneva bl?erte die anderen Rahmen in dem verstaubten Kasten durch. Ihre Bef?rchtung wuchs, dass die ?brigen Seiten des Artikels fehlten und sie daher niemals herausfinden w?rde, was aus ihrem Vorfahren Charles Singleton geworden war. Sie hatte geh?rt, dass die Geschichte der Schwarzen in den Archiven oft nur unvollst?ig dokumentiert war, sofern ?berhaupt noch Unterlagen existierten. Wo steckte blo?der Rest des Artikels? Ah? Sie wurde schlie?ich doch noch f?ndig und setzte den Rahmen behutsam in das abgenutzte graue Leseger?ein. Dann drehte sie ungeduldig den Knauf, um die Fortsetzung der Geschichte von Charles? Flucht auf den Bildschirm zu bekommen. Dank ihrer ausgepr?en Fantasie ? geschult durch die unz?igen B?cher, die sie im Laufe der Jahre verschlungen hatte ? war Geneva in der Lage gewesen, dem n?chternen Zeitungsbericht eine F?lle von Eindr?cken abzugewinnen. Sie f?hlte sich beinahe, als w? sie zur?ck ins neunzehnte Jahrhundert gereist und w?rde h?chstpers?nlich an der Verfolgung des ehemaligen Sklaven durch die hei?n, stinkenden Stra?n New Yorks teilnehmen. In Wahrheit befand sie sich fast hundertvierzig Jahre sp?r in einer menschenleeren Bibliothek, gelegen im vierten Stock des Museums f?r afroamerikanische Kultur und Geschichte an der F?nfundf?nfzigsten Stra? in Midtown Manhattan. Geneva drehte den Knauf und lie?die Seiten auf dem grobk?rnigen Bildschirm an sich vorbeiziehen. Dann fand sie die Fortsetzung des Artikels, versehen mit der ?erschrift: SCHANDE Bericht ?ber das Verbrechen eines Freigelassenen Charles Singleton, ein Veteran des Kriegs zwischen den Staaten, begeht offenen Verrat an der Sache unseres Volkes Ein Foto zeigte den achtundzwanzigj?igen Charles Singleton in seiner Armeeuniform. Er war hochgewachsen, hatte gro? H?e. Die Uni