Viel Geld haben (Leinen)

Kurioses und Wissenswertes für zukünftige Vermögende
ISBN/EAN: 9783430201056
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Einband: Leinen
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Viel Geld haben ist ein bibliophiles Lexikon der besonderen Art: Kurzweilig und mit einem Schmunzeln bekommen wir die Wirtschaft von A bis Z erklärt. Die Autoren folgen nicht dem üblichen trockenen Management-Slang, sondern beschreiben anschaulich und unterhaltsam die wichtigsten Begriffe aus dem Wirtschaftsleben - und vergessen dabei nicht die Randbereiche oder Absurditäten aus der Welt der Banken und der Reichen. Das Lexikon erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern will vor allem eines: gut unterhalten. Juristen: Schlimm. Feindbild der Ökonomen. Strukturiertes Denken, aber keine eigene Meinung. Sprachverhunzer. Aktenfresser. Zauberwort: 'Das kommt drauf an.' Juristen sind für Ökonomen Problemsucher und Verhinderer. Ökonomen sind für Juristen regellose Sachverhaltsfanatiker. Früher Standardspezies in Ministerien und Ämtern. Häufig auch in Chefetagen. Vereinzelt im Journalismus zu finden. Rund ein Viertel der Bundestagsabgeordneten sind Juristen. Den besten Jura-Absolventen steht die Berufswelt offen. Wer kein Prädikatsexamen vorweisen kann, muss dagegen sehen, wo er bleibt. Viele Juristenwitze, zum Beispiel: Eine Frau und ihr kleines Mädchen besuchen das Grab der Großmutter. Auf dem Weg vom Grab zurück zum Auto fragt das Mädchen plötzlich: 'Mama, darf man denn zwei Personen im gleichen Grab begraben?' 'Nein, das darf man nicht', antwortete die Mutter, 'wie kommst du denn auf die Idee?' Darauf das Mädchen: 'Auf dem Grabstein dort steht: Hier liegt ein Anwalt und ehrlicher Mann.'
Dr. Marc Beise ist Ressortleiter Wirtschaft der Süddeutschen Zeitung und hat bereits mehrere Bücher zu Wirtschaftsthemen veröffentlicht.
Geld verdirbt den Charakter? Das muss doch nicht sein! Geld zu haben, ist nicht verwerflich. Wollen wir das in Wirklichkeit nicht alle? Seitdem der Mensch den Tauschhandel hinter sich gelassen hat, und das ist immerhin schon ein paar tausend Jahre her, ist Geld das Schmiermittel der Wirtschaft, der Schlüssel zum Wohlstand, fast überall auf der Welt. Der Blick in den Geldbeutel ihrer Eltern ist ein frühes Vergnügen der Kinder, und das „Nein, das ist zu teuer, das muss heute nicht sein“ ist üblicherweise ein frühkindliches Erlebnis. „Wenn ich mal reich bin, dann kaufe ich mir ein ganz großes Eis und ein Haus und eine Garage mit zwanzig Autos drin.“ Später werden die Wünsche bescheidener, aber die Träume bleiben. Viele wollen nicht gern drüber reden („Was verdienen Sie eigentlich so?“ „Ich? Och …“), aber so ganz ohne möchte man nun auch nicht sein, und ja, gerne darf es auch etwas mehr Geld sein. Wie wichtig Geld ist, wissen wir wieder seit der großen Finanzkrise der vergangenen Jahre, als das Missmanagement von Wertpapierhändlern und Bankmanagern das weltweite Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat. Erst die Subprime-Krise in den USA, dann die Zahlungsnot Griechenlands, und jetzt geht es um den Euro. Gierige Finanzakrobaten, Milliarden-Rettungspakete und immer höhere Schulden: Geld spielt keine Rolle mehr? Also, ehrlich gesagt: Für uns schon! Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts. Wenn Geld fehlt, geht die gute alte Investmentbank Lehman Brothers an der Wall Street pleite, muss der Handelskonzern Karstadt Kaufhäuser schließen und gerät die heile Welt in der Neubausiedlung draußen vor der Stadt aus den Fugen. Geld hält die Wirtschaft am Laufen und erleichtert das Leben. Nur wer genügend Geld hat, kann sich seine materiellen Wünsche erfüllen. Allerdings: Um bequem zu leben, braucht es einen ganzen Batzen Geld. Man muss nicht gleich auf einem dicken Sack sitzen wollen, was auch nicht unbedingt glücklich macht, aber ein bisschen mehr Geld … Zuviel Geld kann den Charakter verderben; auch dafür bietet die Finanzbranche die besten Beispiele. Trotzdem ist Geld wichtig, und jede und jeder sollte mindestens möglichst viel darüber wissen, im eigenen Interesse. Leider sind Gelddinge manchmal ziemlich kompliziert, und dummerweise reicht es nicht aus, den Weg zum Geldautomaten zu kennen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, wird das Thema üblicherweise auch noch staubtrocken abgehandelt, es ist ein Jammer. Wir finden, dass das Wissen um Geld unterhaltsam, sogar spannend sein kann, ob man es hat oder haben will, und laden deshalb zu einem durchaus ernsthaften Streifzug durch die Welt der Wirtschaft. Von A bis Z, von Abfindung bis Zinseszins. Von A bis Ackermann, dem Herrn des Geldes, bis Z wie Zahltag, der für uns alle irgendwann kommt. Marc Beise und Eberhard Wolf, München, im August 2010 Abfindung Österreichisch Abfertigung. Genialer Dreh für Manager. Mache einen schlechten Job, lass dich rausschmeißen, und kassiere noch mal ordentlich. Abfindung = Einmalzahlung zur Abgeltung von Ansprüchen aus einem Vertragsverhältnis. Eigentlich gedacht als moderate Finanzhilfe für den Übergang zwischen zwei Arbeitsplätzen. Würde bei Ihnen garantiert auch so laufen, mit Betonung auf „moderate Hilfe“. In den Chefetagen dagegen >Jackpot nach dem Motto: Fehlleistung muss sich wieder lohnen. Kommt mal wieder aus den Vereinigten Staaten von Amerika, dem Land der unbegrenzten Managermöglichkeiten. In der Öffentlichkeit schwer zu vermitteln, juristisch aber einwandfrei: Wer ohne strafbaren Hintergrund gehen muss, hat Anspruch auf die Auszahlung der Bezüge und Sonderleistungen für die Restlaufzeit des Vertrags. Kann bei Fünfjahresverträgen und Millionen-Gehalt brutal hoch sein, besonders (was durchaus vorkommt) wenn der Vertrag gerade erst um weitere drei bis fünf Jahre verlängert worden ist. Der Chef der Citygroup, Charles Prince, ging mit 40 Millionen Dollar. Stan O’Neal bei Merrill Lynch bekam 161,5 Millionen Dollar. Spitzenreiter ist Lee Raymond (Exxon), 351 Millionen Dollar. Einer der ersten Groß-Absahner in Deutschland: Jürgen Schrempp. Zum Dank, dass sein Traum von der Autowelt AG grandios scheiterte, gab’s für den Ex-Chef geschätzt rund 50 Millionen Euro Extrabonus und einen Ehrenplatz bei seinem Lieblingsitaliener in München mit goldener Plakette an der Wand „Jürgen Schrempps Stammtisch“. Auch nicht schlecht: Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking, der sich mit VW-Aktien verzockt hatte (50 Millionen Euro). Quickie-Weltmeister: Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick, 15 Millionen Euro für sechs Monate, in denen er den Konzern NICHT vor der Pleite gerettet hatte. Es geht auch anders: Klaus-Peter Müller, Chef der Commerzbank, verzichtete bei seinem Wechsel in den Aufsichtsrat auf ihm eigentlich noch zustehende Vergütungen in Höhe von 7 Millionen Euro.