Theresienstadt (gebundenes Buch)

Eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung
ISBN/EAN: 9783406645495
Sprache: Deutsch
Umfang: 281 S., mit 46 Abbildungen und 1 Karte
Einband: gebundenes Buch
Nicht lieferbar

Dieser Artikel ist zur Zeit nicht lieferbar.

Nirgendwo kam der Zynismus der Nationalsozialisten deutlicher zum Ausdruck als in Theresienstadt. Die Weltöffentlichkeit und die zur Deportation bestimmten Juden wurden planmäßig über den Zweck der Einrichtung getäuscht. Bis heute hält sich das Bild des privilegierten "Altersghetto", in dem vor allem musiziert und gemalt wurde. Wolfgang Benz zeichnet in diesem Buch ein Bild von Theresienstadt, das der Realität zwischen Hoffnung und Vernichtung, zwischen Illusion und Untergang nahe kommt. Die Nationalsozialisten sind mit ihren Lügen über Theresienstadt nicht erfolglos geblieben: In der Literatur findet man immer wieder Hinweise darauf, dass hier die Lebensbedingungen besser waren als in anderen Lagern, dass die Kinder und Jugendlichen in den Genuss von Schulbildung gekommen seien, nirgendwo fehlt der Verweis auf das kulturelle Leben im Ghetto. Dies alles gab es, doch wird dabei ein entscheidender Teil der Wirklichkeit ausgeblendet. Denn Theresienstadt war in das Programm der "Endlösung" eingebunden und von Hunger, Elend und einer hohen Sterblichkeit geprägt. Das Ghetto war hoffnungslos überfüllt und immer wieder gingen Transporte in die Vernichtungslager im Osten. Insgesamt wurden 141 000 Juden, vor allem aus der Tschechoslowakei, Deutschland und Österreich, nach Theresienstadt deportiert, nur 23 000 von ihnen überlebten den Holocaust.
Wolfgang Benz ist Prof. em. der Technischen Universität Berlin; er leitete bis März 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin. Bei C.H.Beck sind von ihm u. a. erschienen: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager (9 Bände, Hrsg zus. mit Barbara Distel), Deutsche Juden im 20. Jahrhundert (2011) und Die Feinde aus dem Morgenland (2012).