Ehe ich etwas sage, lasse ich kurz einen Meister zu Worte kommen. Hier also ein Ausspruch des auf seine Art auch unsterblichen Hercule Poirot:
»Mein Urteil verwundert Sie, nicht wahr? Ich kann’s nicht ändern. Im gegenwärtigen Augenblick ist nur die Wahrheit dienlich.«
So sprach’s in Wirklichkeit natürlich Agatha Christie und legte die Worte ihrem Romanhelden in den Mund, genau gesagt im Roman »Tod in den Wolken« (»Death in the clouds« von 1937). Damit hat sie eigentlich schon alles Notwendige gesagt. Ich will es trotzdem noch ein wenig ausführen.
Farye Sepheroa-Rhodan ist mit der BJO BREISKOLL und deren Besatzung in Secvooris zurückgeblieben, wir haben als Leser lange nichts von ihr gehört ... und auch nicht von Gucky, Lua Virtanen und Vogel Ziellos. Was all diese Figuren umtreibt, erfahren wir in den aktuellen Romanen – sie bringen auf ihre Art und Weise Licht ins Dunkel.
Nämlich in die Frage, wie es in Sevcooris und in Sachen »Thoogondu« wirklich aussieht. Es geht ihnen auf den Punkt gebracht um eine Sache: um die Wahrheit.
Sie versuchen herauszufinden, welche Natur die Thoogondu und ihr Goldenes Reich wirklich haben. Sind sie ... die Guten? Die Bösen? Oder ganz etwas anderes? Was haben solche Wesen zu diesem Thema beizusteuern, die die Thoogondu verehren (die Preissänger)? Was eine andere Gruppe, die die Thoogondu hassen (die Terroristen)? Oder, anders gesagt: Was ist das, die Wahrheit?
Der Titel von PERRY RHODAN 2935 ist in dieser Hinsicht Programm: »Das Lügengespinst«. Doch auch dabei gilt: Was sind diese Lügen? Was ist Täuschung, was Wahrheit?
Unsere Helden müssen sich durchhangeln, sich Fragen stellen, sich entscheiden – und der Leser nimmt gleichzeitig die Position von Personen ein, die eben auf jeweils sehr konträren Seiten stehen (Preissänger, Terroristen); die ihre Meinung ändern – oder die gar nicht wissen, wer sie eigentlich sind.
Am Ende jedoch, das ist klar, hat Hercule Poirot recht – nicht, dass er der Erste wäre, der zu dieser Erkenntnis gekommen ist: Nur die Wahrheit ist dienlich. Ob diese jedoch unbedingt gefällt und welche weitreichenden Konsequenzen sie nach sich zieht, welche Macht (und Mächte) damit zusammenhängen, das werden die kommenden Romane zeigen.
