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Inspektor Jury gerät unter Verdacht (kartoniertes Buch)

Inspektor Jury 11 - Roman, Ein Emma-Graham-Roman 6
ISBN/EAN: 9783442465934
Sprache: Deutsch
Umfang: 381 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Ein Herrenhaus im Lake District, eine Familie voller Exzentriker und vier Leichen im Keller Endlich ist der melancholische Inspektor Jury seiner großen Liebe begegnet. Aber kurz bevor er sein Verlobungsgeschenk überreichen kann, wird die schöne Lady Jane Holdsworth tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Jury gerät in bizzare Verwicklungen und unter bösen Verdacht. Denn in ihr Notizbuch hatte sie für den Abend eine Verabredung mit einem "R" eingetragen. Plötzlich ist Insepktor Jury Hauptverdächtiger in einem Mordfall und vom Dienst suspendiert.
Martha Grimes zählt zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen unserer Zeit. Lange Zeit unterrichtete sie kreatives Schreiben an der Johns-Hopkins-University. Durch ihre Serien um Inspektor Richard Jury und die 12-jährige Ermittlerin Emma Graham wurde sie weltbekannt. Die "Mystery Writers of America" kürten sie 2012 für ihr Lebenswerk zum "Grand Master", und ihre Inspektor-Jury-Reihe wurde nun auch fürs deutsche Fernsehen entdeckt und erfolgreich verfilmt. Martha Grimes lebt heute abwechselnd in Washington, D.C., und in Santa Fe, New Mexico.
Es war ein regnerischer Tag in der Camden Passage. Die kleinen Antiquitätenhändler hatten ihre Stände unter schützenden Schirmen auf dem Platz aufgestellt, Kisten und Kästen geöffnet und alten und neuen Krimskrams arrangiert. Jury und seine wunderschöne Nachbarin, die in dem Reihenhaus in Islington zwei Etagen über ihm wohnte, suchten ein Geschenk für ihre gemeinsame Freundin aus der Souterrainwohnung. 'Was sollen die kosten?', fragte Carole-Anne und hielt zwei geschwungene türkisblaue Strasskämme hoch. Der Trödler in der Jacke aus künstlichem Eidechsenleder lächelte - passend zur Jacke. 'Für Sie nur zwei Pfund, Süße.' Zwei Pfund war es schon wert, Carole-Anne Palutski einfach nur anzuschauen, dachte Jury, als er sie mit ihrem rotgoldenen Haar unter einem pinkfarbenen Schirm so dastehen sah. 'Über fünfzig Pence ließe sich schon eher reden', sagte sie und hielt die Münze hoch. 'Sind aber echte Saphire', sagte der Händler, band seinen purpurrot getupften Schlips neu und schob ihn bis zu seinem vorstehenden Adamsapfel hoch. Dann schaute er sie anzüglich an und fügte hinzu: 'Die glänzen wie Ihre Augen - einfach wunderschön.' 'Meine Augen sind aber nicht aus Strass', sagte sie und beharrte auf ihrem letzten Angebot. Jury griff nach Carole-Annes Hand mit dem Geld und nahm die glänzenden Kämme aus der anderen. Er inspizierte ein Paar Jettkämme, die in Mrs Wassermans Haar hübsch aussehen würden - vorausgesetzt, es war wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. 'Aber, Superintendent, ich will Mrs W doch nur ein bisschen aufmuntern. Sie ist am Boden zerstört wegen ihrer Haare. Dauernd steckt sie Haarnadeln rein.' 'Sie ist am Boden zerstört, meine Liebe, weil man ihr auf Ihren Rat hin bei Vidal Sassoon einen Wassermanschen Schnitt verpasst hat.' Jury hielt die ebenholzschwarzen Kämme hoch. 'Wie viel?' 'Die da? Drei Pfund. Echter Jett.' 'Seien Sie nicht albern. Fünfundsiebzig Pence.' Wieder hielt sie das Geld hoch. Während die Eidechse feilschte, sah sich Jury auf dem Platz um und suchte fast schon automatisch einen Hehler namens Gladd, der in der Passage bestens bekannt war. Da er schon zweimal wegen Hehlerei verknackt worden war, war Jury sicher, dass Gladd nichts von dem, was er feilbot, käuflich erworben hatte. Er hielt auch Ausschau nach Jimmy Langfinger, einem seiner kleineren Lieblingsbösewichte. Sein Blick blieb auf einer Frau in weißem Regenmantel vor den Tischen auf der anderen Seite haften. Sie musterte entweder sich selbst oder den Spiegel eines kleinen Kommodenaufsatzes. Sehr attraktiv, sogar mit nassem Mantel und Schal. Einen Schirm hatte sie nicht. '. und versuchen Sie bloß nicht, ihn zu bescheißen', sagte Carole-Anne und deutete auf Jury. 'Er ist Polizist.' 'Ein Pfund fünfzig, mein letztes Angebot.' 'Gut, ein Pfund', sagte Carole-Anne, die davon ausging, dass sie hier das letzte Wort haben würde. Der Trödler grummelte resigniert und warf dabei schlüpfrige Blicke auf Carole-Annes jadegrünen Pullover. Auch Jury war nicht entgangen, dass das erste Paar Kämme ausgezeichnet dazu gepasst hätte. Ihm war aber auch nicht entgangen, dass die Lady in dem weißen Regenmantel inzwischen ein zartes Satinnegligé mit Spitze musterte. Als Jury nach ihr Ausschau hielt, sah sie sofort weg. Anscheinend wollte sie sogar ein Erröten verbergen, denn sie hielt sich das Negligé sehr nah ans Gesicht. Er lächelte. Kauf es. Es war satt goldfarben, goldener als ihr Haar, und der Stoff würde die Farbe ihres Haares und ihrer Augen noch betonen. Während der Händler die schwarzen Kämme in Seidenpapier wickelte und versuchte, mit Carole-Anne zu flirten, die ihren pinkfarbenen Schirm drehte, ohne darauf zu achten, dass das Gestänge Mäntel oder Augen treffen könnte, bemerkte Jury am Ende des Tischs etwas Diademähnliches. Allmächtiger, lass sie das nicht finden! Der Allmächtige begegnete Jury auf die übliche Art, und als Nächstes spürte dieser, wie ihn Carole-Anne am Ärmel zog. 'Gucken Sie doch mal, Superi