Werkstattbericht Hubert Haensel: Fels der Einsamkeit – Teil 7

28. Januar 2014

(Anmerkung der Redaktion: In diesem Werkstattbericht blickt Hubert Haensel, der Bearbeiter der PERRY RHODAN-Silberbände, auf den Beginn seiner Arbeit am Silberband 125 zurück – es geht also in den Herbst 2013.)

Ein schönes, spannendes, inhaltlich rundes Buch soll es werden. Der Titel »Fels der Einsamkeit« erschien mir prägnant für den großen Hintergrund der Handlung. Es geht um Perry Rhodans Suche nach den Porleytern, den Vorgängern der Ritter der Tiefe. Immerhin ist Rhodan selbst ein Ritter der Tiefe, und ein zweiter Terraner ist es ebenfalls: Jen Salik.

Schon seit Tagen freue ich mich darauf, mit der Buchbearbeitung beginnen zu können. Diesmal bin ich zeitlich gar nicht knapp, sondern habe genug Spielraum. Obwohl: Die Erfahrung zeigt, dass sich das sehr schnell ändern kann.

Alles was mit Risszeichnungen, PERRY RHODAN-Report und Erstauflage zu tun hat, wird vom Schreibtisch verbannt. Dafür liegen kurz darauf die für das neue Buch vorgesehenen Romanhefte ab Nummer 1056 neben dem Bildschirm. Mein Blick bleibt auf den Titelbildern von Johnny Bruck hängen – Erinnerungen an die Jahre 1981 und 1982 werden wieder wach, als ich diese Romane zum ersten Mal las.

Vieles blieb im Gedächtnis haften, manches habe ich einfach vergessen; das konnte ich schon vor zwei Jahren feststellen, als der Zyklus grob für die Silberbände eingeplant wurde. Vor allem weiß ich, dass meine Sicht auf die einzelnen Hefte seinerzeit eine andere war als heute. Die Zeit hat sich verändert, ich habe mich verändert; eigentlich alles ist heute irgendwie anders, nur nicht die gedruckten Hefte von damals.

Heft 1056 »Die steinerne Charta« wird das Erste im Buch sein. Autor war William Voltz, was könnte mir Besseres passieren? Natürlich hätte ich dieses Heft bereits in Silberband 123 »Terra im Schussfeld« als dessen Abschluss unterbringen können. Immerhin kam Perry Rhodan dort bereits im Dom Kesdschan an, wo er die Weihe zum Ritter der Tiefe erhalten soll.

Ja, Heft 1056 hätte gut den Schluss bilden können. Aber so wie es jetzt ist, geht die Handlung des Silberbands 123 nahtlos in Buch 125 weiter. Ich habe mich auch aus einem gewichtigen Grund dafür entschieden, mit »Die steinerne Charta« ein neues Buch zu beginnen: Dieses »mehr« an Text hätte 123 nicht vertragen. Entweder wäre die Schrift viel zu klein geworden, oder ich hätte drastisch kürzen müssen. Beides wollte ich unseren Lesern nicht zumuten.

Und nun sitze ich vor dem Heft von William Voltz, habe außerdem den Text als Datei auf dem Bildschirm, und sehe plötzlich das Problem, das ich bislang gar nicht als solches wahrgenommen habe. Wenn es ans Bearbeiten geht, erscheint eben doch manches anders als Wochen oder Monate zuvor. Aber Probleme sind dafür da, dass sie gelöst werden ...

(Fortsetzung folgt ...)