Streiflichter Werkstattbericht von Arno Endler – Teil 2

14. Dezember 2016

Am 16. Dezember 2016 erscheint mit »Schlacht um die Sonne« der erste Roman, den Arno Endler für PERRY RHODAN NEO verfasst hat. Der Autor, der seit Jahren seine Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht, gibt in einem Werkstattbericht Auskunft über seine Art, die Menschen der Zukunft zu schildern ...

Was denken die Menschen auf der NEO-Erde über Perry Rhodan, und welche Auswirkungen haben seine Handlungen, seine Entscheidungen für die Bewohner der blauen Kugel?

Diese Fragen tauchten stetig auf, als ich die rund 130 vorherigen Romane der Serie las.

Naturgemäß konzentriert sich die Handlung auf die Hauptpersonen, ihre Erlebnisse, ihre Empfindungen und Gedanken.

Doch auf der Erde leben Milliarden von Menschen. Nicht alle haben den Drang, sich in ein Raumschiff zu setzen und zu den Sternen zu reisen. Viele werden, insbesondere wenn man den relativ kurzen Zeitraum zwischen der Entdeckung des Arkonidenraumers auf dem Mond, und dem Auftauchen der Sitarakh berücksichtigt, ihr Leben so organisieren, wie es jeder von uns im realen Leben tut.

Es gibt schließlich noch Nationalstaaten auf der Erde. Was also denkt der Finanzbeamte in Frankreich von den Geschehnissen?

Wie gestaltet sich das Aufeinandertreffen von Außerirdischen mit einfachen Bauern, die nichts weiter tun wollen, als ihre Felder zu bestellen oder Vieh zu züchten?

Was empfinden Eltern, wenn ihr Kind das Haus verlässt, um an Bord eines Kugelraumers zu den Sternen zu reisen?

Das sind nur einige der Fragen, die ich mit den Streiflichtern der Heimat beantworten wollte. Natürlich nicht umfassend, denn die Bandbreite menschlichen Empfindens ist dafür nun wirklich zu groß.

Aber vielleicht komplettieren diese Textsplitter das Bild von der Erde im Jahr 2051.

Nicht jeder kämpft gegen die Sitarakh oder forscht nach den Geheimnissen des Universums wie das Team um Eric Leyden.

Die Menschen gehen zur Arbeit, sie essen, schlafen, lieben sich. Man trauert um verstorbene Angehörige, die beerdigt werden müssen. Kinder werden geboren und müssen versorgt werden. Neben den vielen Katastrophen geschehen ganz banale Dinge, die keine Erwähnung finden. Trotzdem sollten wir sie nicht vergessen.

Es existieren Millionen Menschen auf der Erde, die dem Aufbruch zu den Sternen eher skeptisch gegenüberstehen.

Und die Tatsache, dass nach der arkonidischen Besatzungszeit die nächsten Eroberer die Erde und ihre Bewohner als ihr Eigentum erklären, dürfte die Akzeptanz von Rhodans Entscheidungen nicht gerade steigern.

Und dennoch sind da diese kleinen Momente.

Ein alternder Winzer, der von der blauen Haut einer Ferronin nicht abgeschreckt wird.
Eine Musikerin, die apokalyptische Momente überlebt und doch nicht aufgibt.

Ein Witwer, dessen allabendliches Ritual in einer Begegnung der besonderen Art gipfelt.
Streiflichter einer Heimat. Der Erde im Jahr 2051.