Mein NEO-Bordbuch vom 3. und 7. Juli 2015 Werkstattbericht von Michael H. Buchholz

10. August 2015

Während seiner Arbeit an aktuellen Romanen und Exposés beschäftigt sich Michael H. Buchholz auch stets damit, wichtige Details aufzuschreiben. Auszüge daraus liefert er in kurzweiligen Rückblicken – heute geht es um den 3. und 7. Juli 2015 ...

3. Juli 2015:

Ein Sturm zieht auf! Sowohl vor meinem Haus (ich fürchte, ich werde von meiner Terrasse flüchten müssen), als auch für Arkon! Gewitter reinigen die Luft, heißt es ja. Die Luft für Arkon wird hingegen dünn, und das dürfte selbst die betroffen machen, die noch vor kurzem dem bösen Chetzkel die Pest an den Hals wünschten.

Was sich da zusammenbraut, ist nicht von schlechten Eltern. Die sind in dem Fall Rüdiger und ich. Damit nicht genug, lassen wir die Arkoniden auch noch im Regen stehen und kümmern uns stattdessen um ziemlich klobige Angelegenheiten. Wir sind eben Rabeneltern – Tuire Sitareh trägt ja nicht zufällig ein Rabentattoo auf der Stirn.

Raumschiffe mit dem Namen CREST haben von jeher ein besonderes Schicksal, sei es in der Heftserie, der Comicserie PERRY oder nun – bei NEO. »So sei es!«, sagte der Expokratenrat und schritt zur Tat. In diesem Fall mit einem gewaltigen Tritt, als wäre das Schiff ein Fußball ...

»Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.« Diesem Motto folgend überraschen Rüdiger und ich uns gegenseitig beim Exposéschreiben. Denn wir haben zu einem Modus zurückgefunden, der uns schon vor Jahren große Freude bereitete, als wir »Die Wellensittich-Morde«, eine Crime Comedy, verfassten. Dabei schrieben wir abwechselnd jeder ein Kapitel und wussten nie, wie der andere es fortführen würde.

Ähnlich verfahren wir dieser Tage: Jeder von uns schreibt zwei Exposé-Abschnitte, die im späteren Roman zu Kapiteln werden. Dann geht der Text an den anderen, der seine zwei Abschnitte anfügt und so weiter ... Das erbringt überraschende Wendungen, die man kaum so planen könnte, und hält unsere eigene Spannung am Geschehen tagtäglich aufrecht.

7. Juli 2015:

Seit Übernahme der Exposéarbeit haben Rüdiger und ich mehr als tausend Mails allein zwischen uns beiden hin und her geschickt. Und das waren nur die »Briefumschläge« – mitunter hingen ganze Bündel an Anhängen dran. Und wir sind erst beim fertigen Exposé für Band 108 angekommen ... und noch immer ist keiner unserer Romane erschienen.

Der nächste erscheinende NEO-Roman ist die zu Recht hochgelobte Nr. 100 von Frank Borsch, das Ende einer erfolgreichen Ära – und vierzehn Tage später folgt der Beginn unserer Ägide, ein Neubeginn, von dem wir nur hoffen können, damit die Ansprüche der Leser zu treffen und ihre inhaltlichen Vorstellungen zun erfüllen.