Der Exposéautor zu PERRY RHODAN-Terminus – Teil zwei Ein Werkstattbericht von Uwe Anton in fünf Teilen

9. Mai 2017

Die Miniserie PERRY RHODAN-Terminus ist gestartet, der erste Roman ist im Handel, die Leser wissen also Bescheid über das, was sich die Autoren ausgedacht haben. Die Exposés für die Serie schrieb Uwe Anton – in einem Werkstattbericht erzählt er von der Arbeit daran. Wegen seiner Länge haben wir diesen Bericht in fünf Teile gegliedert. In dieser Woche bringen wir an jedem Tag einen Teil ...

Köln am Rhein – die zweite Hälfte:

Der Erfolg von PERRY RHODAN-Stardust, der ersten PERRY RHODAN-Miniserie, für die ich die Exposés schrieb, basierte auf mehreren Faktoren. Einer davon war sicher, dass Klaus N. Frick und ich ein Autorenteam zusammenstellten, das bis auf zwei Ausnahmen aus meiner näheren Umgebung stammte.

Mit Robert Corvus (Bernd Robker), Dennis Mathiak, Rüdiger Schäfer und mir wohnten vier Autoren verhältnismäßig nah beieinander. Wir hatten uns damals mit Klaus und unserer Außenlektorin Hanka Jobke bei mir getroffen und die Serie durchgeplant. Zusätzlich sprang Roman Schleifer in die Bresche, als es um den Lebenslauf von Eritrea Kush und ihrem Sohn ging.

Dieses Team würde ich natürlich nicht mehr bekommen; Rüdiger war vollauf mit seiner Arbeit für PERRY RHODAN NEO beschäftigt, Bernd arbeitete an einer großen Fantasy-Serie. Dennoch wollte ich so etwas Ähnliches auch für die neue Miniserie machen. Ein persönliches Treffen zur genaueren Konzeption würde den Teamgeist stärken, und fünf Kreative würden gemeinsam mehr Ideen haben als einer, der allein im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeitet. Wir definierten das Zielpublikum und sprachen über mögliche Autoren.
Wir strebten, wie bei praktisch allen Miniserien, natürlich auch diesmal nicht weniger als die eierlegende Wollmichsau an, die Quadratur des Kreises. Unsere Leserschaft einer Miniserie lässt sich grob dritteln: neue Leser, die zum ersten Mal nach PERRY RHODAN greifen, Stammleser der Erstauflage und Leser, die PERRY RHODAN kannten, schon einmal gelesen hatten und bei einer überschaubaren Serie mit zwölf Bänden vielleicht wieder zugreifen würden.

Unser Projekt musste also aus sich heraus ohne Vorkenntnisse verständlich sein, den Altlesern ein paar »Eastereggs« bieten, die nicht zum Verständnis der Handlung erforderlich waren, und bei Wiedereinsteigern das Gefühl der Vertrautheit erzeugen. Diese an sich schon unlösbare Ausgabe, dazu noch das Solare Imperium des Jahres 3430 und die Cynos, die zudem auf keinen Fall namentlich genannt werden durften, da Perry Rhodan ihnen nach seiner Rückkehr aus Gruelfin zum ersten Mal begegnen würde und noch nie zuvor von ihnen gehört haben durfte ... Ja, das hatte etwas. Das reizte mich. Im Kopf machte ich mir schon die ersten Notizen zur exakten Handlung.

Was die Autoren betraf, würden Dennis Mathiak und Roman Schleifer von PERRY RHODAN-Stardust wieder mit an Bord sein. Die Zusammenarbeit war damals nicht nur angenehm, sondern hervorragend gewesen, und beide Autoren hatten bis in die Exposéplanung hinein mitgewirkt und sehr positive Kritiken für ihre Romane erhalten. Wir sprachen noch über ein paar andere Namen, von denen einer tatsächlich in die engere Wahl kam.

Was den technischen Berater betraf, schlug Klaus den mittlerweile altbewährten Peter Dachgruber vor, der mit fundierten Arbeiten über den Rhodan-Kosmos schon lange auf sich aufmerksam gemacht und auch bei PERRY RHODAN-Stardust mitgewirkt hatte. Das Team nahm langsam Konturen an. Und die Zeitspringer kamen mir faszinierend vor ...