Bestien im Sonnensystem Ein Interview mit Oliver Plaschka zum Start der neuen NEO-Staffel

15. Januar 2019
Perry Rhodan NEO Band 191 - Pilgerzug der Posbis von Oliver Plaschka

Innerhalb der Science-Fiction-Serie PERRY RHODAN NEO begann kürzlich eine neue Handlungsstaffel: Am 11. Januar 2019 kam der erste Band in den Handel – verfasst von Oliver Plaschka. Mit dem Autor führte Klaus N. Frick ein Interview, die Fragen und Antworten erfolgten per Mail.

 

Klaus N. Frick: »Pilgerzug der Posbis« ist nicht dein erster Roman für PERRY RHODAN NEO – aber es ist das erste Mal, dass du den Auftaktband für eine Staffel geschrieben hast. War das schwieriger als bei den »einfachen« Romanen?

Oliver Plaschka: Es war das erste Mal in den neuen Epochen von NEO, also den Bänden nach der Nummer 100. Technisch gesehen waren schon die Nummern 85 und 73 ein Staffelauftakt – aber 85 war vor allem ein »Weihnachts-Special« und 73 ein Doppelband mit Robert Corvus, der direkt an den Vorgänger anschloss. Damals waren die Staffelgrenzen noch deutlich fließender als heute.

Aber um die Frage zu beantworten: Es war schon etwas wichtiger als sonst, einen möglichst spannenden Einstieg auch für potentielle Erstleser zu schreiben ... also keine »langsame Aufblende«, wie ich es sonst gerne mache.

 

Klaus N. Frick: Ich weiß ja, dass es nicht einfach war, diesen Roman zu schreiben. Im Prinzip musstest du ein Panorama schildern, das ein Gesamtbild des Sonnensystems ergab. War das sehr schwierig für dich?

Oliver Plaschka: Es gab viele Handlungsstränge und auch eine große Menge an Schauplätzen, darunter zahlreiche Monde, Kleinkörper und Zwergplaneten. Dazu stand einiges schon im Datenblatt, einiges habe ich noch selbst recherchiert und dabei auch eine Menge über unser Sonnensystem gelernt – zum Beispiel, dass der Saturnmond Mimas wie der Todesstern aus »Star Wars« aussieht ...

Außerdem stand im Exposé die Bitte, die Größe des Sonnensystems spüren zu lassen. Dafür habe ich mich eines kleinen Tricks bedient: Für kurze Zeit wird eine Transitionssperre im Sonnensystem verhängt. Das heißt, die Helden fliegen mit Unterlicht und brauchen immerhin mehrere Stunden oder sogar Tage, um in die entlegeneren Gebiete des Sonnensystems vorzustoßen. Wenn man überall sofort hinspringen kann, kommt einfach kein Gefühl für die Entfernungen auf.

 

Klaus N. Frick: Gibt es in diesem Roman der vielen Perspektiven eigentlich eine Figur, die dir ambesten gefallen hat? Und warum?

Oliver Plaschka: Definitiv Rhodans Tochter Nathalie, auch wenn es nur ein einziges längeres Kapitel ist. Die Perspektive eines Kindes ist meines Erachtens interessanter als die Perspektive vieler Aliens, weil sie mich zwingt, wirklich, wirklich anders zu schreiben.

Eigentlich riet mir das Exposé davon ab – genau aus dem Grund. Es  trotzdem zu versuchen, war der erste Impuls, den ich hatte. Ich hoffe, das Kapitel macht den Lesern genauso viel Spaß wie mir.

 

Klaus N. Frick: Du hast einige eigenständige Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Ist es ein großer Unterschied, für eine Serie wie PERRY RHODAN NEO und nach festgelegtem Exposé zu schreiben?

Oliver Plaschka: Das Schreiben für die Serie ist deutlich anders: Einerseits steht man als Autor unter viel größerem Zeitdruck, und die Erscheinungstermine sind unverrückbar. Andererseits arbeiten einem die Kollegen, konkret die Exposéautoren, ja auch genau deshalb zu. Die Zielsetzung ist für mich auch eine ganz andere. Im Team sehe ich mich als Session-Musiker: Ich habe meine Gitarre und probiere das zu spielen, was auf dem Blatt steht ... mit einem gelegentlichen Schnörkel oder Solo hier und da.

Bei meinen eigenen Büchern komme ich mir eher wie eine Art Mike Oldfield vor: Mit zwanzig Instrumenten ganz allein im Studio, und komponieren muss ich auch erst mal alles. Da vergehen von den ersten Ideen bis zum Erscheinen gerne mal zwei bis drei Jahre.

 

Klaus N. Frick: Eigentlich müsste Übersetzen fast wie eine Erholung für dich sein. Ist das nach wie vor deine hauptsächliche Arbeit?

Oliver Plaschka: Tatsächlich empfinde ich Übersetzen als deutlich entspannter als Schreiben. Und ich würde gerne auch mehr übersetzen, bin aber irgendwie gerade durch zu viele andere Projekte aus dem Rhythmus geraten. Verschiedene Aufträge und Pläne zu jonglieren ist unheimlich schwierig. Und natürlich auch doof für die Verlage, wenn ich häufig wegen etwas anderem absagen muss. So nimmt man meistens, was man gerade kriegen kann – und was meine hauptsächliche Arbeit ist, verschiebt sich jedes Jahr ein bisschen. Aktuell ist es wieder mehr das Schreiben.

 

 

Klaus N. Frick: Kann man denn in absehbarer Zeit mal wieder mit einem neuen Roman von dir rechnen, der nicht im NEO-Universum spielt?

Oliver Plaschka: Ich liege gerade in den letzten Zügen eines Romans, der – wenn alles nach Plan läuft – Ende nächsten Jahres bei Klett-Cotta erscheinen soll. Ich vermute, der Verlag will noch nicht, dass ich Details verrate, aber mein gepinnter Tweet auf Twitter zeigt, wie ich mir die Hauptfiguren vorstelle.

 

Klaus N. Frick: Vielen Dank für die Antworten!

Oliver Plaschka: Danke ebenso und ich hoffe, der »Pilgerzug der Posbis« gefällt!

Perry Rhodan Neo 191: Pilgerzug der Posbis
Oliver Plaschka
PERRY RHODAN DIGITAL
ISBN/EAN: 9783845348919
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Perry Rhodan NEO 191: Pilgerzug der Posbis
Oliver Plaschka
Pabel Moewig Verlag KG
ISBN/EAN: 9999900002508