»… für einen Science-Fiction-Autor etwas Besonderes …« Ein Interview mit Thomas Rabenstein zu den »Verlorenen Jahrhunderten«

8. Februar 2019

Thomas Rabenstein ist Schriftsteller und einer derjenigen, die ein E-Book parallel zum anstehenden PERRY RHODAN-Jubiläumsband 3000 geschrieben haben. Aus diesem Grund führte seine Kollegin Michelle Stern ein Interview mit ihm, das auf der Leserkontaktseite von Band 2998 veröffentlicht wurde.

Weil das auch die Leser »außerhalb« des Romans interessieren dürfte, dokumentieren wir es an dieser Stelle.

 

 

Michelle Stern: Du bist Jahrgang 1963 und schon sehr lange Science-Fiction-Autor. Wie kamst du zum Schreiben?

Thomas Rabenstein: Mein Interesse für die Science Fiction begann zeitgleich mit der Faszination für die Astronomie. Ich erinnere mich noch, wie mein Vater mich spät abends aus dem Bett holte, um mit mir in flimmerndem Schwarzweiß, die Bilder der Mondlandung zu verfolgen. Astronauten auf dem Mond zu sehen, war für mich im Kindesalter eine spannende Sache. Mit einem Mal war das Weltall das Tagesthema.

Zu dieser Zeit liefen viele der heutigen Klassiker das erste Mal im Fernsehen. Ich sah jede Folge von »Time Tunnel«, »Enterprise«, »UFO«, »Invasion von der Wega« und natürlich die »Raumpatrouille«.

Mit vierzehn Jahren erfuhr ich von einer gewissen SF-Romanserie, die bereits in der vierten Auflage startete. Das war für mich die Chance, bei PERRY RHODAN einzusteigen, und wie viele Leser  …  mich hat die Serie gefesselt.

Allmählich begann die Zeit des Internets. Immer mehr Usergruppen beschäftigten sich mit dem Science-Fiction-Genre, wobei mich speziell die wachsende PERRY RHODAN-Community interessierte. Über zirpende Modems hielt man Kontakt, und ich nutzte das Netz hin und wieder, um Kurzgeschichten zu posten (absenden, ins Netz stellen). Am Anfang nur aus Spaß, wie zum Beispiel meine Parodie »Treffen der Serien«, die noch heute im Internet herumkreist.

Für mich startete das Fandom so richtig mit dem PROC (PERRY RHODAN Online Club) durch, den ich zusammen mit Freunden gründete und aufbaute. Wie das Leben aber spielt, war die schöne Zeit irgendwann vorüber und Dinge des Alltags dominierten. Trotzdem ließ mich die Science Fiction nie mehr los, und ich begann neben meiner Haupttätigkeit im Global Marketing an einem eigenen Romanprojekt zu basteln.

Episch und eine Serie sollte es werden, natürlich inspiriert von PERRY RHODAN, aber auch von zahlreichen Romanen und Filmen, die mich bis dato faszinierten. Ich schrieb also eifrig los, entwickelte ein Exposé und veröffentlichte einige Episoden im Netz. Ich nannte die Serie »NEBULAR«.

Seither arbeite ich kontinuierlich am Ausbau meiner Space Opera. Es gibt mittlerweile Übersetzungen in Französisch, Englisch, Portugiesisch und bald auch in Italienisch. In einer Kooperation mit dem Grafiker Ralf Zeigermann kam eine Comic-Adaption hinzu, und für atemberaubende Titelbilder sorgt Arndt Drechsler.

Nebenher schreibe ich noch an verschiedenen Projekten, wie Thrillern (»2030«) und einer Vampirserie (»TOHIL«).

Für 2019 sind weitere, eigenständige und abgeschlossene Romane geplant, sowie die Fortsetzung meiner Spin-off-Serie »NEBULAR Privatiers«.

 

Michelle Stern: Das ist beeindruckend viel. Schön, dass du trotzdem die Zeit für einen PERRY RHODAN-Beitrag gefunden hast. Was erwartet uns denn in deinem Kurzroman?

Thomas Rabenstein: Mein Kurzroman beschäftigt sich vor allem mit dem Wandel einer Gesellschaft. Er handelt im Jahr 1750 NGZ und beschreibt den Weg eines Volkes, das im 2900er-Zyklus eine wichtige Rolle spielt. Am Beispiel einer jungen Frau, die in turbulente Ereignisse verwickelt wird, schildert die Geschichte, wie die Zeit das Leben und die persönliche Perspektive beeinflussen kann und vor allem, wie nachfolgende Generationen die eigene Vergangenheit sehen.

 

Michelle Stern: Der Titel »Der Goldene Frieden« lässt ja Vermutungen zu, um welches Volk es sich da handeln könnte. Lassen wir uns überraschen, ob diese Vermutungen zutreffen. Sind weitere Projekte mit PERRY RHODAN geplant?

Thomas Rabenstein: Für die PERRY RHODAN-Serie zu schreiben, bleibt für einen Science-Fiction-Autor etwas Besonderes. Wenn man zudem selbst aus dem Fandom stammt, so wie ich, dann stellt die Aufgabe eine spannende Herausforderung dar. Ich überlegte nicht lange, ob ich bei dem Projekt mitarbeiten möchte, und sagte begeistert zu.

Ob sich in der Zukunft weitere Chancen ergeben, einen Beitrag für die Serie zu leisten, wird man sehen. Für den Augenblick freue ich mich über den Kurzroman und die Zusammenarbeit mit dem Redaktionsteam, besonders über die freundliche Unterstützung von Christian Montillon, der mir geduldig half, mein Wissen über den Themenkomplex aufzufrischen. Die Zukunft ist noch nicht geschrieben, und ich bleibe für alles offen.

 

Michelle Stern: Vielen Dank, Thomas!

 

PERRY RHODAN-Storys: Der Goldene Frieden
Thomas Rabenstein
PERRY RHODAN DIGITAL
ISBN/EAN: 9783845351049
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