Im PERRY RHODAN-Roman »Die Gilde der Kidnapper« (Band 3120, geschrieben von Susan Schwartz), war ein Beitrag von Olaf Brill enthalten – als Teil des aktuellen PERRY RHODAN-Reports. In seinem Artikel blickt der Autor und Redakteur auf die »Europa«-Hörspiele zurück und erzählt von einem neuen Buch.
Wegen seines Umfangs kommt der Text in zwei Teilen: Gestern brachten wir Teil eins, heute kommt der abschließende zweite Teil.
Die PERRY RHODAN-Hörspiele
Anfang der Siebzigerjahre erschienen bei »Europa« drei Hörspiele nach PERRY RHODAN-Planetenromanen. Wer die alten Schallplatten noch besitzt – auf den großformatigen LP-Hüllen machen sich die Titelbilder von Johnny Bruck besonders gut! Die Hörspielbearbeitung übernahm der PERRY RHODAN-Autor Hans Kneifel.
Der routinierte H. G. Francis wiederum musste ran, als »Europa« in den Achtzigerjahren in zwölf Hörspielen die Geschichte der ersten neunzehn PERRY RHODAN-Heftromane nacherzählte, mit Uwe Friedrichsen als Perry Rhodan und Judy Winter als Thora. Wie bei fast allen »Europa«-Produktionen strotzte die Besetzung vor bekannten Namen: Das »Commander Perkins«-Gespann Horst Stark und Gernot Endemann war als John Marshall und Tako Kakuta vertreten, Rebecca Völz als Anne Sloane, Günther Ungeheuer als Allan D. Mercant.
Der Zwölfteiler erzählt die PERRY RHODAN-Geschichte von der Landung auf dem Mond bis zur Begegnung mit ES. Wie wir im Buch erfahren, waren weitere Folgen geplant, die nicht mehr produziert wurden. Die Autoren gewähren einen Blick auf die bereits fertiggestellten Skripte 13 bis 15. Da wollen wir ihnen auch den kleinen Tippfehler verzeihen, wenn im Buchtext von »Arkanoiden« die Rede ist. In der zweiten Auflage wurde der Fehler korrigiert.
Und wer auf der Suche nach unveröffentlichten »Dämonenkiller«-Folgen ist: Auch da präsentiert »Die ›Europa‹-Chronik« ein paar Originalseiten aus dem Archiv – geschrieben von Francis.
Ein Prachtband zum Blättern
Das 420 Seiten starke Buch im A4-Querformat liegt gut in der Hand, braucht aber Platz zum Ausbreiten. Trotzdem hätte es mir sogar noch besser gefallen, wenn der Verlag es gleich in Original-Schallplattengröße produziert hätte. Ich hätte es im Regal direkt neben die alten »Europa«-Platten gestellt.
Das Format tut der Lesefreude natürlich keinen Abbruch. »Die ›Europa‹-Chronik« ist ein wahrer Prachtband geworden. Es macht Spaß, einfach nur darin zu blättern, nach den Helden der eigenen Kindheit zu suchen und mal hier und mal dort zu lesen. Was dem Band fehlt, ist ein Personen- und Titelregister, mit dem der Hörspielfreund nach Informationen suchen könnte. Ebenso fehlt eine echte »Chronik« in Listenform. Daran sieht man aber nur, welch eine Mammutaufgabe es ist, die deutsche Hörspielgeschichte aufzuarbeiten.
Im Zeitalter der Streamings und Downloads habe ich mir jedenfalls eins vorgenommen: Ich werde mir wieder einen Plattenspieler anschaffen. Und vielleicht ein Kassettengerät. Und noch mal einige der alten »Europa«-Hörspiele im Originalformat hören.
Ich habe schon die Titelmusik von »Commander Perkins« im Ohr!
(Anmerkung der Redaktion: Das Buch kann mithilfe der ISBN 978-3-86212-250-9 theoretisch überall im Buchhandel bestellt werden. Faktisch kann es aber nicht jeder Shop liefern; entsprechende Recherche muss also betrieben werden.)
