Oliver Scholl

Vom Risszeichner zum Production Designer

Inspiriert von Perry Rhodans Reisen durch das Universum, beginnt Oliver Scholl schon in frühester Jugend zu zeichnen. Heute gehört der 1964 in Stuttgart geborenen Künstler zu den gefragtesten Production-Designern Hollywoods. Seiner alten Liebe ist er treu geblieben: Für die erfolgreichen PERRY RHODAN-Taschenbücher im Münchner Heyne-Verlag kreiert er seit 2002 die atemberaubenden Cover.
 
»Die Weltraum-Abenteuer Perry Rhodans faszinierten mich von Anfang an«, erzählt Oliver Scholl. »Vor allem die Raumschiffe auf den Titelbildern strahlten einen besonderen Reiz aus.« Mit 14 fertigt er Grafiken für eine der Fan-Zeitschriften an, die die größte Science Fiction-Serie der Welt begleiten. Schon kurze Zeit später gehört er zum festen Team der Risszeichner, die den fantastischen Raumschiffen, Robotern und futuristischen Gerätschaften der Serie Gestalt verleihen. Legende im Kreis der Leser ist seine Darstellung der BASIS, eines gigantischen Schiffes, mit dem Perry Rhodan viele Jahrzehnte lang das All durchfliegt.
 
Das Interesse an Design und Technik führt Scholl zu einem Studium für Industrie-Design und Produktgestaltung, das von Arbeiten als freier Illustrator für Werbeagenturen begleitet wird. Der ebenfalls aus Stuttgart stammende Regisseur Roland Emmerich, der kurz zuvor mit »Joey« seinen Ruf als »deutscher Spielberg« unterstrichen hat, engagiert Scholl 1989 für seinen Streifen »Moon 44«. Für Emmerich wie für Scholl wird dieser Film zum Hollywood-Ticket.
 
»Ursprünglich wollte ich bloß ein paar amerikanische Firmen auf meine Kundenliste bringen, um dann in Deutschland einen besseren Einstieg zu haben«, gesteht der Designer heute. Doch seine Fähigkeiten als Production-Designer und Illustrator sind viel zu begehrt für eine Rückkehr in die Heimat. In den nächsten Jahren ist er beteiligt an Großprojekten wie »Stargate«, »Independence Day«, »Godzilla«, »Batman Forever«, »A.I.«, »Bad Boys II« oder jüngst »Stealth«.
 
»Generell geht es darum«, beschreibt Scholl seine Arbeit, »das visuelle Design eines Films zu entwickeln und die Umsetzung zu überwachen, unabhängig davon, welche Abteilung der Filmproduktion das eigentliche Element zum Film beisteuert.«
 
Obwohl er schon seit vielen Jahren mit seiner Frau und zwei Kindern in Los Angeles lebt, hat er nie den Kontakt zu Deutschland abreißen lassen. Das Angebot, für die sechs Bände der PERRY RHODAN-Taschenbuch-Reihe »ANDROMEDA« die Titelbilder zu gestalten und dabei neue Raumschiffe zu entwickeln, hat er freudig angenommen: »Die alte Faszination für die Serie war sofort wieder da!«
 
Doch »ANDROMEDA« ist nur der Anfang:  »ODYSSEE«, »LEMURIA« und demnächst »PAN-THAU-RA« folgen. Im Herbst 2005 erscheinen darüber hinaus vier Heftroman-Titelbilder von Oliver Scholl. Nach all den Jahren hat PERRY RHODAN wieder einen festen Platz im Leben des Designers eingenommen.