Alfred Kelsner »Das Universum in Tempera«

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Der 1949 im westfälischen Bünde geborene Alfred Kelsner ist einer der Illustratoren, die PERRY RHODAN Woche für Woche das »Gesicht« verleihen. Er malt die Cover der größten Science Fiction-Serie der Welt, die seit 1961 erscheint und es mittlerweile auf über 3000 Ausgaben gebracht hat.

Mit Kelsners künstlerischer Begabung werden schon seine Eltern konfrontiert. »Bereits im Vorschulalter«, erzählt er lachend, »habe ich die Tapeten unserer Wohnung vollgekritzelt.« Nach einer Phase, in der vor allem Ritterzeichnungen im Mittelpunkt seines Interesses stehen, kauft sich Kelsner als Jugendlicher ein Teleskop und Astronomie-Bücher. Der Schritt vom Hobby-Astronom zum Science Fiction-Maler aus Leidenschaft ist da nur noch ein kleiner.

Einer Lehre als Schilder- und Reklamemaler folgt ein Studium an der Fachhochschule Köln. Kelsner wird Grafik-Designer und ist seit 1978 als freischaffender Grafiker und Illustrator tätig, zunächst vor allem als Reklamemaler für Supermärkte.

Mit Science Fiction-Literatur hat Kelsner trotz seiner Begeisterung für den Kosmos wenig Berührung. Bis ihm ein Heft der PERRY RHODAN-Serie in die Hände fällt. Es ist ein Roman von William Voltz, dem die Rolle des Menschen angesichts eines unendlich großen Weltalls ein Anliegen ist. Kelsner entdeckt sofort eine Seelenverwandtschaft. Denn »eine Szene, die sich in meinen Arbeiten wiederholt, sind scheinbar in der Unendlichkeit des Universums verlorene Menschen«.  Er sendet dem Schriftsteller spontan Fotos seiner Bilder.

Der PERRY RHODAN-Autor ist begeistert und verfasst zu den Gemälden Kurzgeschichten, die schließlich 1980 gemeinsam in dem Buch »Zeitsplitter« veröffentlicht werden. Bereits ein Jahr später wird Kelsner mit der Aufgabe betraut, die Cover für die PERRY RHODAN-Taschenbücher anzufertigen. Seit 1996 malt er auch die Titelbilder der Heftserie. Zum Einstand verewigt er auf dem Umschlag des Bandes 1800 seinen legendären Vorgänger Johnny Bruck.

Bis heute ist Kelsner ganz »Handwerker« geblieben: Nach einer ausgiebigen Skizzenphase entstehen die Gemälde im Großformat (bis zu 70 Zentimeter Höhe) mit Temperafarben, ganz ohne Computer. Auf Exaktheit in Sachen Anatomie und Perspektive legt er Wert: »Ich muss auch als Science Fiction-Maler wissen, wie ein Pferd galoppiert, wie eine Echse aussieht, wie ein muskulöser Körper aufgebaut ist.«

Vorgaben seitens der PERRY RHODAN-Autoren sind willkommen, aber lieber arbeitet Kelsner frei. Ein besonderes Highlight ist es daher, wenn man sich auf seine Fantasie verlässt. »Manchmal sagt der Autor«, erzählt er vergnügt, »mach doch mal ein schönes Raumschiff, und ich bau's hinterher in den Roman ein.«