»Seit meiner Kindheit bin ich ein konsequenter Leser und Sammler von SF aller Art«, beschreibt Thiesen selbst sein Interesse. »Von Anfang an hatte es mir speziell die Kunst der SF-Illustration und die Visualisierung phantastischer Themen in Filmen und Comics angetan.«
Obwohl er zweimal die Lektüre der PERRY RHODAN-Serie abgebrochen hatte, kam er jedes Mal »reumütig« - so Thiesens eigene Formulierung - zurück. »Irgendwann habe ich es einfach aufgegeben, aussteigen zu wollen«, sagt er selbst. Er blieb seiner Lektüre treu, wenngleich er immer wieder kritische Worte zur aktuellen Handlung und zu aktuellen Romanen findet.
1990 startete er das ambitionierte Projekt »PERRY RHODAN-Zeitraffer«, das aus eigenständigen Zeitschriften besteht, die jeweils die Romane eines Zyklus ausführlich zusammenfassen. Das Nachschlagewerk besteht aus mittlerweile 19 Einzelbänden, wurde mehrfach überarbeitet, auf CD-ROMS herausgegeben und immer wieder aktualisiert. Dabei war der Anfang der Arbeit vergleichsweise untypisch: »Ich suchte nach einer Möglichkeit, um auf unterhaltsame Weise mit dem Schreibprogramm Word - damals noch in der Version 4.0 für DOS - vertraut zu werden.«
Mittlerweile hat er zahllose Artikel über PERRY RHODAN geschrieben, Vorträge auf Fan-Treffen gehalten, das PERRY RHODAN-Jahrbuch herausgegeben und zudem für verschiedene Magazine gearbeitet. Sein Rat ist beim Autorenteam und bei der PERRY RHODAN-Redaktion stets gefragt. »Michael ist sehr oft unser Gehirn und unsere Rettung«, konstatiert Chefredakteur Klaus N. Frick. »Er weiß buchstäblich alles über die Romane, stellt sehr schnell die nötigen Zusammenhänge her und ist dabei weit entfernt von der Verbissenheit, die manche andere Leser aufweisen.«
»Es macht Spaß, in eine komplexe Fantasie-Welt abzutauchen und diese auch ein wenig mitzugestalten.« So sieht Michael Thiesen selbst den Grund für seine Zusammenarbeit. »Wobei mich an PERRY RHODAN nicht die 50.000 Schrauben eines Raumschiffs, sondern die fremden Lebewesen interessieren. Ich bin eben doch Biologe, und diese Wissenschaft prägt die gesamte Sichtweise.«
