Harry Messerschmidt Vom Piccolo-Fan zum Comic-Künstler

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Harry Messerschmidt war ein langjähriger Mitarbeiter der PERRY RHODAN-Redaktion: Er zeichnete Cartoons für den PERRY RHODAN-Report und gestaltete Innenillustrationen für die ATLAN-Miniserie.  Geboren wurde er am 14. Januar 1947, er starb am 26. Februar 2017 im Alter von siebzig Jahren in der hessischen Stadt Büdingen.

Schon als Kind begeisterte er sich für Comics, mit Begeisterung las er die Hefte mit den Abenteuern des Ritters Sigurd, der Dschungelhelden Akim oder Tarzan oder des Weltraumfahrers Nick, die in den fünfziger und sechziger Jahren vor allem in Form der schmalen Piccolos veröffentlicht wurden. Weil wenig Geld zur Verfügung stand, fertigte er seine eigenen Piccolos mit Weltraumabenteuern und Western an. Titelbilder von Science-Fiction-Romanen zeichnete er in Schulhefte ab.

Zu Beginn der 70er-Jahre knüpfte er erste Kontakte zum Science-Fiction-Club Deutschland e. V.; in den Fan-Zeitschriften des Vereins wurde unter anderem über Comics diskutiert, und aus dem Club gingen die ersten Comic-Vereine hervor. In Harry Messerschmidt, der die Entwicklung der Comic-Szene somit direkt mitbekam, reifte der Entschluss, das Zeichnen eigener Geschichten ernsthaft zu betreiben.

Er zeichnete erste Comic-Geschichten, die veröffentlicht wurden – von 1973 bis zum Jahr 2000 erschienen von Harry Messerschmidt über 120 Piccolo-Ausgaben zu den verschiedensten Themen: Vorzeit, Science Fiction, Western, Historie und Funny. Seine Heimat verarbeitete er unter anderem in der sogenannten Ronneburg-Saga.

1978 schickte Messerschmidt einige Cartoons an die PERRY RHODAN-Redaktion. William Voltz, der damals auch für die Leserseite verantwortlich war, schrieb ihm zurück: »Die Arbeiten sind gut, aber noch nicht profihaft.«

Im PERRY RHODAN-Band 1173 wurde erstmals der »Kontaktknilch« abgebildet, dessen Namen Messerschmidt vorgeschlagen hatte. Er sollte über lange Jahre hinweg das offizielle Aushängeschild der Leserkontaktseite werden, dazu kamen mehrere Cartoons mit dieser Figur.

Ab den neunziger Jahren war Messerschmidt regelmäßiger Mitarbeiter der PERRY RHODAN-Redaktion. In der Redaktion schätzte man seinen klassischen Stil, der bewusst an die Frühzeit der Serie erinnerte. Messerschmidt selbst blieb »seiner«  Serie über viele Jahre hinweg auch als Leser verhaftet. In einem Interview äußerte er sich einmal:

»Die Abenteuer in den unermesslichen Tiefen der Galaxien machen bei mir ein großes Stück Lebensspaß aus. Wenn bei allen Nöten und Krisen auf der Erde die Kosten für die Weltraumforschung irgendwie bezahlbar bleiben, bin ich fest überzeugt, dass die Ideen der Weltraumflüge zwischen den Planeten sich doch noch etwas mehr festigen werden.«