Frank Borsch Der Mann, der PERRY RHODAN NEO erfand

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Seit den späten 90er-Jahren zählte Frank Borsch zu den Stützen der PERRY RHODAN-Serie. Der in Freiburg lebende Autor verfasste zahlreiche Romane der größten Science-Fiction-Serie der Welt, steuerte als Redakteur verschiedene Sonderproduktionen und machte immer wieder durch außergewöhnliche Werke auf sich aufmerksam. Mit PERRY RHODAN NEO schuf er zudem das »Parallel-Universum« zu den klassischen Abenteuern des Raumfahrers.

Zur Zeit hat sich der Autor allerdings vom Science-Fiction-Geschehen zurückgezogen.

»Es gibt zwei Leidenschaften, die mich seit vielen Jahren begleiten: die für das Schreiben und die für das Rad fahren«, erläutert Frank Borsch. »Ich hatte das große Glück, beinahe zwei Jahrzehnte lang mit dem Schreiben meinen Lebensunterhalt zu verdienen – und jetzt hat sich die Chance ergeben, meine Begeisterung für das Schreiben und das Rad fahren miteinander zu verbinden.«

Er ist Redakteur beim Freiburger StartUp-Unternehmen JobRad, dessen Ziel es ist, so der Autor, »mehr Leute aufs Rad« zu bringen. Einen Abschied für immer bedeutet es aber nicht, betont er: »Den Kontakt zur Serie lasse ich natürlich nicht abreißen, sie wird immer ein Teil meines Lebens sein.«

Der PERRY RHODAN-Serie ist Frank Borsch bereits seit seiner Kindheit verbunden: Im Alter von zehn Jahren entdeckte er PERRY RHODAN bei einer Bekannten seiner Mutter. 1977 stieg er als regelmäßiger Leser in die vierte Romanauflage ein und ließ sich für die nächsten zehn Jahre von den Weiten des Kosmos verzaubern.

Dabei begeisterte er sich im Besonderen für die Romane des PERRY RHODAN-Autors William Voltz, vor allem wegen seiner vielschichtigen Charaktere. Es dauerte nicht lange, bis die Begeisterung des Teenagers auf andere Science Fiction übergriff. Auch heute noch schätzt er Autoren wie Alfred Bester, Philip K. Dick und Ursula LeGuin.

Den 1966 in Pforzheim geborenen Frank Borsch verschlug es nach seinem Zivildienst für zehn Monate in den Nahen Osten und nach Asien. Er studierte bis 1996 Englisch und Geschichte in Freiburg, wo er heute auch lebt. In dieser Zeit arbeitete er in verschiedenen Bereichen: als Wäschereifahrer, Paketpacker am Fließband und Pflegehelfer. Zudem wirkte er an der Erstellung eines Umwelthandbuchs für Osteuropa mit und war Webmaster an der Universität.

Der Höhepunkt seines Studiums war sicherlich sein Aufenthalt in Belfast, wo er von 1991 bis 1992 irische Kinder in Deutsch unterrichtete. »Das größte Abenteuer waren nicht irgendwelche Terroristen oder Bomben, sondern die irischen WG-Genossen«, fasst er diese Zeit zusammen.

Im Dezember 1996 nahm er an einem der von PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick geleiteten Science-Fiction-Seminare der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel teil – mit unerwarteten Folgen. Wolfgang Jeschke, Fricks Co-Dozent und Cheflektor des Heyne-Verlags im Bereich Science Fiction, engagierte Borsch vom Fleck weg als Übersetzer.

Für Borsch war es der Startschuss ins Abenteuer Selbständigkeit. Für Heyne übersetzte er ein knappes Dutzend Romane, für Marvel Deutschland zahlreiche Comics. Die verbleibende Zeit nutzte er für das Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten sowie jahrelang als Journalist mit Spezialgebiet Internet. Sein Interesse an der Science Fiction erlahmte in dieser Zeit nie.

Bereits 1998 gab der Autor sein Debüt in der PERRY RHODAN-Schwesterserie ATLAN, von Februar 2001 bis November 2007 verstärkte er als Redakteur das PERRY RHODAN-Team in Rastatt. Ab März 2004 gehörte er dem festen Autorenstamm von PERRY RHODAN an. Unter anderem verfasste er den Jubiläumsband 2500.

In den Jahren 2006 bis 2008 erschien im Heyne-Verlag seine Trilogie »Alien Earth« – ein Porträt unserer Welt in fünfzig Jahren. »Alien Earth« wurde für den renommierten Kurd-Lasswitz-Preis nominiert, das Theaterhaus Jena inszenierte den ersten Teil der Trilogie als Theaterstück.

2011 startete mit PERRY RHODAN NEO das bislang größte Projekt für Frank Borsch. Der Autor erfand die wesentlichen Handlungsbögen, in der die klassischen Stoffe der PERRY RHODAN-Serie von aktuellen Autoren in die heutige Zeit gebracht werden. Borsch schrieb  die prägenden Romane der Serie und steuerte sie als alleiniger Chefautor über vier Jahre hinweg. 2015 legte er die Arbeit als Exposéautor nieder.
Eine Mitarbeit am PERRY RHODAN-Kosmos möchte er für die Zukunft nicht ausschließen: »Ich bleibe dem Perryversum verbunden«, sagt er. »Als Leser – und mit Sicherheit auch als Autor.«