Werkstattbericht von Uwe Anton PERRY RHODAN-Stardust startet

23. Mai 2014

Der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel sollte eine Koordinate in der Stardust-Galaxis Anthuresta zugeordnet werden. Verdient hätte sie es jedenfalls.

Die Idee zu der Miniserie PERRY RHODAN-Stardust hatte Klaus N. Frick, seines Zeichens Chefredakteur von PERRY RHODAN, schon im Jahr 2012. Doch im Spätjahr 2013 nahm sie endlich konkrete Formen an. In der Verlagsbranche dauert es mitunter seine Zeit, bis manche Entscheidungen getroffen werden. Geplant war damals das Startdatum Mai 2014.

Pünktlich zum Winterseminar über Science-Fiction-Kurzgeschichten im bitterkalten Dezember 2013 in Wolfenbüttel hatte Klaus grünes Licht von der Verlagsleitung bekommen. Er hatte ein erstes inhaltliches Konzept entwickelt und sich bereits Gedanken über mögliche Autoren gemacht.

Bepackt mit diversen Unterlagen, trafen wir beide lange vor Seminarbeginn in Wolfenbüttel ein und machten uns in der hintersten Ecke einer geheizten Würstchenbude auf dem Weihnachtsmarkt an die Arbeit. Ein zweites Mal diskutierten wir in einem Café, das eher von älteren Damen besucht wurde, die uns misstrauisch musterten, sprachen wir doch von Raumschlachten, Action und familiären Tragödien.

Solche persönlichen Treffen sind immer eine gute Gelegenheit, um Ideen weiterzuentwickeln und voranzutreiben.
Das ursprüngliche inhaltliche Konzept war schnell verworfen. Perry Rhodan sollte als Hologramm von drei jungen Prospektoren in jedem Roman zwei Auftritte haben. Nein!, waren wir uns schnell einig: Wo PERRY RHODAN draufsteht, muss auch Perry Rhodan drin sein.

Stattdessen sprachen wir ein konkretes Konzept durch, das ich mitgebracht hatte und das mit den üblichen Modifikationen erhalten geblieben ist. Ohne inhaltlich zu viel vorwegzunehmen: Die derzeitigen Amöbenschiffe firmierten damals noch als Virenraumer, wiesen aber schon fast dieselben Eigenschaften auf.

Was die Autoren betraf, wollten wir jedoch neue Wege gehen. Was, so Klaus Frick, wenn wir uns für Autoren entscheiden, die hauptsächlich aus einer Region kommen? Da boten sich einige an, und wir konnten dann auch bei den Exposés neue Wege gehen: Wir würden die Serie nach dem vorliegenden Konzept gemeinsam entwickeln und bei den Einzelexposés eng zusammenarbeiten. Mit Robert Corvus, Dennis Mathiak und Rüdiger Schäfer erklärten sich drei Autoren, die wir auf PERRY RHODAN-Stardust angesprochen hatten, auf Anhieb bereit, an der Serie mitzuwirken. Keiner von ihnen wohnte allzu weit von mir entfernt.

Nur eins hatte sich nicht geändert ... Der angedachte Startermin Mai 2014 bedeutete vor allem: Stress pur. Nun musste alles sehr schnell gehen. Zu schnell. Noch im Dezember 2013 beschlossen wir, den Erscheinungstermin von Band 1 auf Juni 2014 zu verschieben.

Bis Februar 2014 arbeitete ich dann neben »regulären Projekten« – unter anderem schrieb ich den PERRY-RHODAN-Band 2750 – an PERRY RHODAN-Stardust weiter. Auch hier ging ich neue Wege. Lasen meine »First Reader«, drei ausgewiesene RHODAN-Experten, bislang meine Romane, bevor sie an den Verlag gingen, taten sie dies nun auch schon bei den Exposés.

Dabei ließen sie die eine oder andere Idee einfließen. Aus verständlichen Gründen bleibt ihre Identität allerdings auch weiterhin ein streng gehütetes Geheimnis.

Im Februar kam es zum ersten »STARDUST-Tag« bei mir zu Hause in Wuppertal. Die drei oben genannten Autoren brachen gemeinsam mit Klaus N. Frick, unserer vorgesehenen neuen Lektorin und mir das Konzept in mundgerechte Bröckchen herunter – sprich in die Handlung der einzelnen Bände. Auch dieses konspirative Treffen verlief überaus produktiv und brachte überraschende Zusammenhänge hervor. Und jeder Autor konnte sich aussuchen, worüber er am liebsten schrieb.

Nun ging die eigentliche Arbeit jedoch erst richtig los. Mittlerweile stand fest, dass Arndt Drechsler sämtliche Titelbilder zeichnen würde. Arndt ist nicht nur ein unglaublich netter Typ, sondern auch ein Fachmann ersten Ranges, was Cover betrifft. In einem zweistündigen Telefonat legten wir den »Look« der Titelbilder fest. Wir waren uns sofort einig, und Arndt mailte während des Gesprächs zahlreiche Entwürfe zu mir herüber.

Mit Roman Schleifer und Andreas Suchanek fanden wir zwei Autoren, die das STARDUST-Team vervollständigten. Schnell stand fest, dass ich den ersten und den letzten Roman der Miniserie schreiben würde. Wir legten erste PR-Termine fest: Auf dem ColoniaCon und der FedCon würden wir das neue Projekt ausführlich vorstellen.

Dann nahte auch schon das nächste Seminar über Science-Fiction-Kurzgeschichten in Wolfenbüttel, das diesmal nicht im kalten Winter, sondern im sonnigen Frühling stattfand. Im April 2014 war das Wetter so gut, dass Klaus und ich uns nicht in geheizte Würstchenbuden zurückziehen mussten, sondern unter freiem Himmel in der Außengastronomie eines asiatischen Restaurants und eines italienischen Eiscafés konferieren konnten.

Wir besprachen die neuesten Entwicklungen und Fortschritte, die STARDUST gemacht hatte. Die ersten drei Romane waren fertig oder wurden gerade geschrieben, die Expos bis Band 7 in der Mache.

Derzeit naht der Erscheinungstermin des ersten Bandes mit gewaltigen Schritten. Das große Abenteuer kann beginnen ...

 

Uwe Anton