Wenn sich ein Autor unterstützen lässt – Teil 1 Michael Marcus Thurner und Marlene von Hagen erzählen über den PERRY RHODAN-Roman 3026

15. August 2019

Wie es sich manchmal ergibt, musste Michael Marcus Thurner den Band 3026 unserer Serie recht kurzfristig übernehmen. Weil er in Terminprobleme geriet, suchte der Autor nach Hilfe – darüber schreibt er in diesem Beitrag und in diesem Interview mit der Autorin Marlene von Hagen. Sie war eine entscheidende Hilfe bei »Atlan und die Kristallsklaven«.

Wegen seiner Länge veröffentlichen wir den Beitrag in zwei Teilen. Heute kommt Teil eins, morgen folgt Teil zwei.

 

Ich musste PERRY RHODAN 3026 sehr kurzfristig übernehmen – und musste mir irgendwann eingestehen, dass ich in ernsthafte terminliche Kalamitäten geraten würde. Ich hatte mein Arbeitstempo zu optimistisch eingeschätzt. Allerdings hatte der Roman zwei Handlungsstränge.

Auf einer Handlungsebene konnte ich nahe an Atlan bleiben und zeigen, wie er sich an Bord eines Schiffs dem Kugelsternhaufen M 13 annähert, der Heimat der Arkoniden. Er ist mit einem bunten Trupp an Leuten unterwegs, mit denen ich richtig gut konnte.

Ein zweiter Block erzählt die Geschehnisse auf einem eher ungewöhnlichen Planeten mit ebenso ungewöhnlichen Ureinwohnern. Die Nukazani sind Angehörige eines Volkes, das andere Moralansichten hat, als wir sie pflegen. Dieser Teil des Romans bot ein ziemliches Potenzial, barg aber auch die Gefahr, den falschen Ton zu treffen.

Und da war dieses Zeitproblem … Ich hatte große Bedenken, den Abgabetermin einhalten zu können. Bei diesem Termin blieb auch für die redaktionelle Bearbeitung nur noch wenig Zeit übrig.

Ich suchte also Unterstützung – und fand sie außerhalb des üblichen Autorenteams. Und das ist durchaus ungewöhnlich.

Der Name Marlene von Hagen wird den meisten PERRY RHODAN-Lesern nicht allzuviel sagen. Marlene ist eine Wiener Autorin, die ich von meinen Schreibcamps her kenne. Sie bewegt sich hauptsächlich im Bereich der Fantasy. Sie ist zum Teil Selfpublisherin, zum Teil steht sie mit ihren Büchern beim kleinen und feinen Rabenwald Verlag unter Vertrag. (Der Roman »Die Schicksalsknüpferin« sei hiermit empfohlen.)

Ich kannte also einige ihrer Texte und Romane – und ich traute ihr durchaus zu, den Nukazani-Teil in Band 3026 zu gestalten. Zudem hatte sie in den vergangenen Monaten begonnen, sich in die Serie einzulesen und das »PERRY-Feeling« zu inhalieren.

Marlene schrieb jenen Teil der Romanhandlung, in dem die Nukazani die Hauptrolle spielen. Und sie löste meiner Meinung nach ihre Aufgabe ausgezeichnet. Einige ihrer Lösungen verblüfften mich. Ich muss gestehen, dass ich das kulturelle und soziale System auf der Welt der Nukazani selbst nicht so gut hinbekommen hätte. 

Also: Chapeau, Marlene! Und danke dafür, dass du mir den Hintern gerettet hast.

 

Jetzt möchte ich sie aber selbst zur Wort kommen lassen.

 

Michael Marcus Thurner:Ich glaube, wir verraten kein großes Geheimnis, wenn wir sagen, dass »Marlene von Hagen« ein Künstlername ist. Möchtest du mehr über dich persönlich erzählen?

Marlene von Hagen:Da ich noch einem anderen Beruf nachgehe, habe ich mich für einen Künstlernamen entschieden. Als Fantasy-Autorin durfte er ruhig etwas märchenhaft klingen, außerdem war ich zu Schulzeiten ein Nibelungenfan. 

In den sozialen Medien kann man gut verfolgen, dass ich eine Sammelleidenschaft für Einhörner hege. Ich besitze außerdem zwei Kaninchen, die bei mir in einem Gehege im Wohnzimmer wie Familienmitglieder leben. Gerne gehe ich sonntags spazieren, höre Musik und plotte gedanklich dabei. Früher habe ich in einem Chor gesungen, mittlerweile ist meine Stimme jedoch aus der Übung. Ich beschäftigte mich viel mit dem Thema Umweltschutz, versuche auf Plastik zu verzichten und denke zweimal nach, bevor ich etwas Neues kaufe.

 

Michael Marcus Thurner:Ich habe dich bislang bloß als Fantasy-Autorin kennengelernt. Nun hattest du es auf einmal mit Science Fiction zu tun – und auch noch mit dem sehr komplexen Perryversum. Wie war es denn für Dich, mal bei PERRY RHODAN reinzuschnüffeln?

Marlene von Hagen:Es war eine große Ehre für mich bei PERRY RHODAN mitschreiben zu dürfen. Ich habe mich gut darauf vorbereitet und versucht, verschiedene Serienteile zu lesen, um dieses Universum noch besser kennen zu lernen. Außerdem nutzte ich mehrmals die Perrypedia und las dort über die verschiedensten Figuren, Roboter und Waffen nach. 

 

Michael Marcus Thurner:Die Leser der Serie sprechen ja oftmals von einem »PERRY-Feeling«. Spürst du das denn auch schon, nachdem du noch nicht allzu lange mitliest? Gibt es eine Besonderheit, die die Serie von Vergleichbarem unterscheidet?

Marlene von Hagen:Es gibt eine große Community. Eine riesige Fangemeinde, die Stammtische ins Leben gerufen hat und kleine bis große Cons veranstaltet. Ich denke, das gibt es bei keiner anderen Serie in diesem Ausmaß. Vielleicht macht das das »PERRY-Feeling« aus. 

Perry Rhodan 3026: Atlan und die Kristallsklaven
Michael Marcus Thurner
Pabel Moewig Verlag KG
ISBN/EAN: 9999900003857
Perry Rhodan 3026: Atlan und die Kristallsklaven
Michael Marcus Thurner
PERRY RHODAN DIGITAL
ISBN/EAN: 9783845360263
1,99 €
(inkl. MwSt.)
Download
In den Warenkorb