Teil der Familie Werkstattbericht von Arno Endler – Teil 1

13. Dezember 2016

Am 16. Dezember 2016 erscheint mit »Schlacht um die Sonne« der erste Roman, den Arno Endler für PERRY RHODAN NEO verfasst hat. Der Autor, der seit Jahren seine Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht, gibt in einem Werkstattbericht Auskunft über das »Unvorstellbare« ...

Das Unvorstellbare ist geschehen. Perry Rhodan, den Mann, den ich seit Jugendtagen kannte, ist plötzlich jünger geworden.

Ich erinnere mich an Zeiten, als ich seinem Alterungsprozess folgte, von der ersten Zelldusche bis hin zu dem Zellaktivator, der ihm relative Unsterblichkeit verlieh. Dann war da plötzlich ein Kind, welches auf einen Schlag älter war, als ich es war, nachdem ich von Roi Danton erfahren hatte.

Lange Jahre rauschten die Jahrzehnte an mir vorüber, ohne dass ich meinem guten alten Perry ständig hinterher reiste.

Gelegentlich erreichten mich Nachrichten. Aphilie, das Konzil der Sieben, die SOL, Kosmokraten, Ritter der Tiefe – und ich wusste, es ging ihm gut. Perry war immer noch unterwegs und zeigte dem Universum, zu was ein Mensch alles in der Lage war.

Doch dann las ich von einem neuen Perry. Einer der etwas anders war, und plötzlich war ich der ältere von uns beiden.

Auch bei NEO traf diese jüngere Ausgabe auf Thora und Crest und ein Raumschiff. Aber die Unterschiede zu meinen Leseerfahrungen aus der Jugend waren enorm.

Vielleicht war es für mich einfacher, von diesem neuen Rhodan zu erzählen, einer, dessen Jahre im Weltall nicht in Tausenden gezählt wurden. Dennoch wusste ich nicht genau, auf was ich mich einließ, als ich »Ja« sagte.

Soviel Zeit war da noch, bis ich loslegen musste. Zeit, um mich durch 120 Romane im Querleseverfahren zu arbeiten. Um die neuen Gefährten kennenzulernen, von denen manche altbekannt waren und sich doch so anders verhielten.

Die Zeit verstrich schnell, denn die Ereignisse zogen mich in ihren Bann. Ich genoss es, in dieses neue Perryversum einzutreten, es zu entdecken, mir selbst Fragen zu stellen und gelegentlich auch Antworten zu finden.

Schließlich war es soweit.

Nun wurde Perry zu meinem Perry.

Band 137, vorerst noch titellos, fraß in Windeseile meine Zeit. Ich besuchte einen neuen Planeten, kämpfte mich durch das Sonnensystem und widmete mich der Erde.

Was hatte ich erwartet, als ich »Ja« sagte und für die größte Science-Fiction-Serie der Welt arbeiten wollte?

Nun, zunächst die Verwirklichung eines Jugendtraums. Denn wie so viele andere Jugendliche wollte ich damals Teil der PERRY RHODAN-Familie sein. Ich schrieb kleinere Texte, die es nie bis zum Wort »ENDE« schafften.

Jetzt erst, rund drei Dutzend Jahre später, erfüllte sich die Sehnsucht von damals.

Als Schriftsteller, der sich an Texten verschiedener Genres versucht hat, brachte es wertvolle Erfahrungen in Sachen Teamarbeit. Dazu die Erkenntnis, wie sehr eine gute Planung bei der Erstellung eines längeren Textes hilft.

Als Fan der Serie wusste ich nun auch, dass es neue Facetten der Geschichte gibt. Perry Rhodan ist so quicklebendig wie zu meinen Jugendzeiten.