Mein NEO-Bordbuch vom November 2015 Werkstattbericht von Michael H. Buchholz

15. Januar 2016

Während seiner Arbeit an aktuellen Romanen und Exposés beschäftigt sich Michael H. Buchholz auch stets damit, wichtige Details aufzuschreiben. Auszüge daraus liefert er in kurzweiligen Rückblicken – heute geht es um einen Tag im November 2015 ...

4. November 2015

Der Oktober ist einfach so verflogen, ich weiß auch nicht, wieso. Oder gar wohin.

Business as usual – Exposees schreiben, die eintreffenden Romane gemeinsam mit unserem Lektor Dieter Schmidt finalisieren, technische Probleme lösen, aufkommende Fragen mit Rüdiger per Mail diskutieren.

Die Schreibphase unserer beiden Romane, Band 115 für Rüdiger, Band 116 für mich, hat obendrein inzwischen begonnen. Daneben bleibt kaum Zeit für anderes. Wie immer sprechen wir uns intensiv ab, um die wechselseitigen Bezüge sauber hinzubekommen.

Dennoch mache ich mir dieser Tage weitreichende, in diesem Fall weit in die Zukunft reichende Gedanken. Die einzelnen Zehnerstaffeln sollen ja nicht nur in sich abgeschlossen sein, sondern sie sollen auch wie Trittstufen auf den Jubiläumsband 150 hin führen.

Abgeschlossen – das ist in einer Serie wie PERRY RHODAN NEO naturgemäß ein Pakt mit Einstein: Es ist je nach persönlichem Blickwinkel relativ.

Damit meine ich: Es wird immer Handlungsfäden geben, die über die Staffelgrenzen hinausgehen, und es wird ebenso stets so sein, dass nicht alle Fragen innerhalb einer Staffel beantwortet werden können.

Gleichwohl arbeiten Rüdiger und ich emsig daran, eine thematische Klammer für jede Staffel zu finden. Der Versuch gleicht dabei immer ein wenig dem Belegen eines Hamburgers. Die Brötchenhälften halten das Ganze zwar zusammen, aber sie sind eben auch nachgiebig. Und auf keinen Fall sind sie in der Lage, alle Inhalte des Burger-Ensembles sauber in sich zu vereinen. Wer das verlangt, hat nie selbst einen Hamburger gegessen!

So sind die Staffeln vor allem Hintergründe, vor denen sich die Handlungen der jeweils zehn Romane entfalten. Der »Burger« soll schmecken, darauf kommt es uns zuvorderst an. Was dann nach dem Genuss noch an den Fingern an Themensoße kleben bleibt, macht hoffentlich umso mehr Appetit auf die nachfolgende(n) Staffel(n).

Wischen wir hiermit die von sprachlichen Bildern klebrig gewordenen Hände ab und wenden uns der Zukunft zu.

Die Ereignisse im Leerraum und um die Posbis kommen auf jeden Fall noch vor dem Ende von Band 120 zum Abschluss.

Folglich wird uns ab Band 121 ein neues Szenario erwarten. Noch immer schwebt die Gefahr der »Methans« aus der gleichnamigen Staffel über der Milchstraße, und es wird spannend sein zu erfahren, was sich während der Abwesenheit der CREST ereignet hat.

Dabei wird es zwar Rückbezüge auf die vorherigen Staffeln geben, aber wir setzen die Kenntnis der früheren Romane nicht zwingend voraus.

Somit bildet auch Band 121 wieder eine schöne Gelegenheit, erneut einzusteigen, wenn jemand mal zwischenzeitlich pausiert hat. Und für alle Neuleser wird es leicht sein, in die laufende Handlung einzutauchen und sich zurechtzufinden.

Da wir derzeit das Ende der dritten Staffel (mit Band 130) schon in der Planung haben, verwundert es nicht, dass wir manchmal bereits ein wenig auf die Bände 131 und folgende schielen. Was auf Perry Rhodan und seine Gefährten zukommt, werden wir natürlich weder verraten noch zu diesem Zeitpunkt diskutieren. Aber eines verspreche ich schon heute: Es wird auf jeden Fall die neue NEO-Kost sein, die ihr seit Band 101 mittlerweile von uns kennt.

Was im Kern heißen will: Nichts ist sicher! Kein Name unserer Protagonisten ist auf ewig auf der »Besetzungsliste« festgenagelt. Das Leben im Weltraum und auf der Erde bleibt weiterhin gefährlich, trügerisch, unvorhersehbar.

Und damit spannend.

Dafür stehen wir alle, Autoren und »NEOkraten«, mit unserem Namen.