Mein NEO-Bordbuch vom Januar 2016 Werkstattbericht von Michael H. Buchholz

25. Januar 2016

Während seiner Arbeit an aktuellen Romanen und Exposés beschäftigt sich Michael H. Buchholz auch stets damit, wichtige Details aufzuschreiben. Auszüge daraus liefert er in kurzweiligen Rückblicken – heute geht es um einen Tag im Januar 2016 ...

12. Januar 2016

Schon ist das neue Jahr angebrochen, und mein Bordbuch hat mangels Beschäftigung damit geradezu Staub angesetzt. Sorry, Bordbuch, aber es war einfach zu viel zu tun.

Die Weihnachtszeit habe ich nur am Rande mitbekommen ... PERRY RHODAN NEO 116 hat mich förmlich aufgesogen. Daneben war kaum für etwas anderes Platz. Und doch musste dieses andere geschehen, und zwar dringend!

Ich nenne es inzwischen für mich die NEO-Mühle: Alle 14 Tage muss ein fertiges Exposé beim Verlag sein, egal wie! Und da sowohl Rüdiger als auch ich wie zuvor erwähnt parallel an unseren Romanen 115 und 116 schrieben, fiel die Arbeit an den Exposés in die Schreibpausen.

Von wegen besinnliche Zeit.

Und in den unweigerlich einsetzenden Erschöpfungspausen (der Leser male sich hilfsweise sinnlos stammelnde, unrasierte, glasig guckende Gestalten aus, deren fahle Gesichter unter den gerauften Haaren von bläulich schimmernden Monitoren des nachts düster illuminiert werden) kam dann Dieter Schmidt mit seinen Anfragen zu den Lektoraten daher.

Überhaupt Dieter! Der schoss am 24. Dezember 2015 den Weihnachtsbraten ab, als er um 17.36 Uhr – da denkt beinahe ein Dreiviertel der Weltbevölkerung an nichts anderes mehr als an die bevorstehende oder schon stattfindende Bescherung! – seine Mailanfrage zu Band 115 an uns absandte ... Ach du Heiliger Schreck!

Und das ging so weiter am ersten und am zweiten Weihnachtstag. Dass wir, und in diesem Fall vor allem Rüdiger als Autor, Dieters Fragen prompt auch über die Weihnachtstage beantworteten, versteht sich von selbst.

Ich schildere das hier dennoch, nur damit ihr mal wisst, was für einen unermüdlichen, ja selbstlosen Einsatz das pünktliche Erscheinen von NEO dann und wann von uns allen abverlangt. Obwohl ... ich entwickele den Verdacht, dass NEO das nicht nur dann und wann, sondern durchgängig so abverlangt. Aber wir haben es ja nicht anders gewollt.

Einen kleinen Rückblick auf den 11. Dezember 2015 muss ich noch nachschieben. An diesem Tag trafen sich Klaus N. Frick, Dieter Schmidt, Rüdiger Schäfer und ich in Leverkusen ja zu einer strategischen NEO-Sitzung. Rüdiger hatte freundlicherweise seine Wohnung als konspirativen Treffpunkt zur Verfügung gestellt. Fotos dieser historischen Zusammenkunft hat Klaus inzwischen auf die PERRY RHODAN-Homepage gestellt, und wer genau hinsieht, kann sowohl den Christstollen als auch dessen Vertilger identifizieren.

Leider ist der heimliche Star des Tages nicht mit auf den Bildern zu sehen: Klaus wurde nämlich an diesem Tag der glückliche Besitzer einer Eier legenden Wollmilchsau! Auf den Fotos grast sie zufrieden grunzend zu unser aller Füßen. Kein Scherz! Die Eier legende Wollmilchsau gibt es wirklich, als Plüschtier, und sie wurde Klaus von Rüdiger zu Beginn unserer Zusammenkunft feierlich überreicht. Samt Ei.

Viele Ideen wurden an diesem Tag ausgetauscht, und der Höhepunkt des Tages war die Vorstellung der Expokraten, wie sie sich den weiteren Verlauf von PERRY RHODAN NEO denken. Fraglos der schönste Moment war jener, als Rüdiger mit seinem Vortrag über unseren Ausblick bis Band 150 zu Ende kam. Nicht, weil Rüdiger endlich fertig war; sein Referat war kurzweilig und viel zu schnell vorbei. Mich freute vielmehr Klaus N. Fricks Kommentar, der, nach einer langen Schweigeminute und einem vielsagenden Blickwechsel mit Dieter, nur aus einem einzigen Wort bestand: »Gekauft!«

Vielleicht muss man dabei gewesen sein, aber für mich war dieser Augenblick schon ein kleines bisschen wie Weihnachten.