Mein NEO-Bordbuch vom dritten September 2015 Werkstattbericht von Michael H. Buchholz

18. September 2015

Während seiner Arbeit an aktuellen Romanen und Exposés beschäftigt sich Michael H. Buchholz auch stets damit, wichtige Details aufzuschreiben. Auszüge daraus liefert er in kurzweiligen Rückblicken – heute geht es um einen Tag im September 2015 ...

3. September 2015

Ich wusste es, ich habe zuviel ausgeplaudert. Das Schicksal droht mir mit einem Stock, an dem ich ein paar Tage gehen muss. Kein Scherz: Eine blöde Schleimbeutelentzündung macht sich im linken Knie breit und mir das Leben schwer. Als hätte ich sonst keine Baustellen im Körper, jetzt echt mal.

Bei der Gelegenheit: Ich wünsche von meiner Couch aus dem immer noch erkrankten Arndt Ellmer alles erdenklich Gute, viel Kraft und baldige Genesung!

Couch deshalb, weil ich mein Bein hoch lagern muss. Und ich preise die Götter des WLAN und iPad für ihre Großzügigkeit, die es mir ermöglicht, auch im halben Liegen zu arbeiten.

Derzeit haben Rüdiger Schäfer und ich das Exposé für PERRY RHODAN NEO 111 in der Mache. So richtig können wir beide es selbst noch kaum glauben, dass wir inzwischen an der zweiten Staffel arbeiten, seitdem wir mit Band 101 den Staffelstab von Frank Borsch übernommen haben.

Ein Schiff, das den Namen CREST trägt, hat in der PERRY-RHODAN-Historie schon immer ein besonderes Schicksal zu erwarten gehabt. Und PERRY RHODAN NEO macht hierin keine Ausnahme.

Mann, wenn ich nur zurückdenke ... Einst gab es in meiner Heimatstadt Hannover ein »Crest-Hotel«. Als Vierzehnjähriger habe ich mir seinerzeit den Spaß gegönnt, mich mit einem frisch am Kiosk gekauften Heft der Erstauflage gemütlich ins Foyer zu setzen und dort die Abenteuer der CREST zu verfolgen. Bis man auf mich aufmerksam wurde, jedenfalls ...

Ich konnte meine sichere Rückkehr nach Hause nur durch einen verbalen Kampf mit dem Hotelmanager ermöglichen, was unter anderem dazu führte, dass ich sowohl meine Konfirmation als auch meine spätere Hochzeit in diesem Hotel feiern musste. So jedenfalls lauteten die ausgehandelten Bedingungen. (Meine Frau weiß bis heute nichts von den wahren Hintergründen dieser eigentümlichen Ortswahl).

Erst wollte ich schreiben: »Hütet euch also, etwas mit dem Namen CREST auch nur anzupacken.« Denn das Hotel gibt es nicht mehr, den Hotelmanager sehr wahrscheinlich auch nicht.

Aber die damaligen Lese-Stunden sind mir unvergesslich geblieben, meine Ehe hält überglücklich seit fast 30 Jahren – also kann es so ein Fluch denn doch nicht gewesen sein.

Das bringt mich zu unserer, der NEO-CREST, zurück – und zu meiner von der Tradition diktierten Verpflichtung, die ich von den Kollegen der damaligen Erstauflage der Heftserie sehr gern übernehme: nach Kräften dafür zu sorgen, dass auch die Leser von heute sowohl spannende wie behagliche und erinnerungswerte Stunden mit der heutigen CREST und ihrer Besatzung in den Weiten des Alls verbringen können!

Nur eine Frage bleibt offen: Wie bekomme ich Rüdiger Schäfer dazu, dass es Perry Rhodan mit einem üblen Schleimbeutel zu tun bekommt? Na, wir werden sehen ...