Mein NEO-Bordbuch vom 2. Juli 2015 Werkstattbericht von Michael H. Buchholz

7. August 2015

Während seiner Arbeit an aktuellen Romanen und Exposés beschäftigt sich Michael H. Buchholz auch stets damit, wichtige Details aufzuschreiben. Auszüge daraus liefert er in kurzweiligen Rückblicken – heute geht es um den 2. Juli 2015 ...

Ich zähle ungläubig nach – es waren wirklich 50 Mails, die gestern zwischen Rüdiger Schäfer, Kai Hirdt, Dieter Schmidt, Rainer Schorm, Klaus N. Frick und mir hin und her zischten. Und keineswegs nur Dreizeiler. Hier sind allesamt Schriftsteller am Werk, entsprechend umfangreich ist ihr Output. Alles das nebenbei wohlgemerkt, denn eigentlich stecke ich in der Exposéschreibe für Band 108.

»Heute ballern wir uns die Mails im Salventakt um die Ohren«, fasste es Rüdiger am Ende eines langen Tages zusammen. Worum ging es?

Um so landläufige Dinge wie Hyperraumsprungweiten und Refraktionszeiten. Um Manuskriptabstimmungen. Um den Ausfall eines fest eingeplanten Autors und der dadurch notwendigen Umorganisation. Um Datenblatterstellung. Handlungsfortgang. Zyklusvorschau auf die Bände nach NEO 110. Um Motive einzelner Protagonisten, um die Frage, wie lang die Waldpromenade an Bord der CREST ist, ob und wie und wo überhaupt schwebende Tunnel sinnvoll sind, und last not least um die spirituellen Bräuche der Lakota und die berechtigte Frage, wo man auf einer fremden Welt denn wohl Süßgras herbekommt.

Alltag eines Expokraten. Der neue NEO-Zyklus »Die Methans« ist für uns längst gestartet. Seit einem halben Jahr sitze ich nun zusammen mit meinem besten Freund Rüdiger Schäfer im Sattel des NEO-Mustangs, und so langsam scheint sich dieses »Wildpferd« an uns als Reiter zu gewöhnen – und wir uns an ihn.

Dieses halbe Jahr ist wie im Flug vergangen, und was eben noch weit in der Ferne lag, ist plötzlich ganz nah: die Fortführung der Handlung in unserem zweiten Zyklus, der die Bände 111 bis 120 umfassen wird. Mit gewissen Ausblicken schon auf den dritten, vierten und fünften Zyklus, also auf die Romane bis zum Jubiläumsband 150. Dessen Titel steht schon fest, und auch der Inhalt ist schon in Ansätzen in Planung.

Wie an jedem Morgen prüfe ich »den Wind der Ereignisse« – wo stehen wir? Rüdiger hat heute mit dem Schreiben von Band 107 begonnen, eine Folge der Rochade, die wir durch den erwähnten Autorenausfall machen mussten. Rainer Schorm steht vor dem Beenden von Band 104, Susan Schwartz werkelt derweil an 105, und Kai Hirdt wird dankenswerter Weise bei 106 einspringen.

Unser mit unglaublichen Argusaugen versehener Lektor Dieter Schmidt hat die Arbeit an 102 beendet und wird sich auf den 103er stürzen. Kein noch so winziger Anschlussfehler entgeht diesen Augen, und das beruhigt mich sehr ... denn am Ende sollen unsere Leser einen Roman in Händen halten, der in sich und im Rahmen der Serie fehlerfrei und stimmig ist.

Das zeigt einmal mehr, welch gewaltigen Vorlauf eine Serie wie PERRY RHODAN NEO mit sich bringt. Denn bis zum Erscheinen des ersten Bandes der neuen NEO-Staffel ist es immer noch einen Monat hin. Am 31. Juli wird Band 101 erhältlich sein, den ich verfassen durfte und der den Titel »Er kam aus dem Nichts« trägt.

Wer jetzt an Band 500 aus der Heftserie denkt (»Sie kamen aus dem Nichts«), der ahnt, dass ein Roman mit dieser Namensgebung ein neues Kapitel in der fiktiven Menschheitsgeschichte aufschlagen wird.