Klassische Science Fiction unter kritischem Blick »Zwischen Barsoom bis Peenemünde« beleuchtet die frühe deutschsprachige Phantastik

25. September 2014

Wer sich für die klassische Science Fiction und Phantastik interessiert, die im deutschsprachigen Raum erschienen ist und in gewisser Weise den Weg für PERRY RHODAN bereitet hat, kommt an dem kleinen Verlag Dieter von Reeken nicht vorbei: Dort erscheinen schön aufgemachte Bände, in denen das Werk von bedeutenden deutschsprachigen Phantastik-Autoren ebenso veröffentlicht wird wie Sachbücher und Hintergrundberichte.

Ganz neu ist Rainer Eisfelds Sachbuch »Zwischen Barsoom und Peenemünde«, das als 210 Seiten umfassendes Taschenbuch erschienen ist. Der Untertitel zeigt, dass es sich um ein kritisches Buch handelt: »Von den eingebildeten ›Landschaften‹ des Mars bis zu den zerbröckelnden Mythen der V-2-Konstrukteure«.

Rainer Eisfeld, Dr. rer. pol., ist Jahrgang 1941 und war jahrelang als Professor für Politikwissenschaft an der Universität Osnabrück tätig; er wurde 2006 emeritiert. 2002 war er Gastprofessor an der University of California, Los Angeles (UCLA), 2006 bis 2012 Vorstandsmitglied der International Political Science Association. Seit 1994 gehört er dem Kuratorium der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora an.

Eisfeld begründete die deutschsprachige Ausgabe der »Science Fiction Times« und übersetzte knapp zwei Dutzend Science-Fiction-Romane (darunter Bücher von Isaac Asimov, Alfred Elton van Vogt und Jack Williamson). Er veröffentlichte zahlreiche Sachbücher und Artikel zur phantastischen Literatur.

Zu diesem Buch:
Ein weiteres Mal vermitteln die Beiträge dieses Bandes Rainer Eisfelds kritisch-informative Sicht auf das SF-Genre, das ihn auch als Politikwissenschaftler nicht losgelassen hat. Themen der hier gesammelten Aufsätze aus jüngster Zeit sind frühe Ursprünge des deutschen Fandoms, besonders die lange vernachlässigte Rolle Anne Steuls; Projektionen und Visionen der Science Fiction, von Burroughs und Brackett bis zu Bradbury und Arthur C. Clarke; neue Ergebnisse der Auseinandersetzung Eisfelds mit dem »Mythos Peenemünde«, der die Ausbeutung von KZ-Häftlingen durch die V-2-Konstrukteure vertuschen sollte. Ergänzt werden die Texte durch einen Bildteil, dessen seltene Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos ein eigenes Zeitdokument darstellen.

Das Buch kostet 20 Euro; es ist mithilfe der ISBN 978-3-940679-89-5 in jeder Buchhandlung zu bestellen. Wer mag, kann es auch direkt beim Verlag bestellen – eine ausführliche Rezension auf der PERRY RHODAN-Seite wird noch folgen.