Interview mit Andrea Bottlinger Die brennende Welt und ein neues Universum

5. März 2014

Andrea Bottlinger ist in vielen Universen zu Haus: Sie veröffentlicht eigene Fantasy-Romane und steuert – unter Pseudonym – eine Phantastik-Serie; sie übersetzt, und sie lektoriert. Jetzt gelang ihr mit »Die brennende Welt« der Einstieg bei PERRY RHODAN NEO. Ihr Roman erscheint unter der Bandnummer 65 am 14. März 2014 – Grund, die Autorin kurz zu interviewen. Die Fragen stellte Klaus N. Frick.

Klaus N. Frick: Du übersetzt »Star Trek«-Romane, du veröffentlichst eine Cyberpunk-Serie als E-Book, du schreibst unter Pseudonym Phantastik- und Horror-Romane – und jetzt bist du bei PERRY RHODAN NEO »gelandet«. Wie kommt es, dass du in so vielen Welten unterwegs bist?

Andrea Bottlinger: Das liegt daran, dass mich so viele verschiedene Dinge interessieren. Immer nur dasselbe zu machen, wird mir sehr schnell langweilig.

Klaus N. Frick: Hand aufs Herz: Welche dieser Welten ist dir die liebste?

Andrea Bottlinger: Das ist schwer zu sagen. Sie sind alle einzigartig.

Klaus N. Frick: Jetzt aber zu PERRY RHODAN NEO: Wie kam der Kontakt zu Frank Borsch zustande?

Andrea Bottlinger: Über einen gewissen Klaus N. Frick, falls der dir was sagt ... Auf der letzten Leipziger Buchmesse saßen wir in großer Runde beisammen, und ich hatte gerade gehört, dass Oliver Plaschka nun für PERRY RHODAN NEO schreibt. Das war eine Neuigkeit, die ich damals von einigen Kollegen zu hören bekam, also fragte ich, wer von den deutschen Fantasyautoren inzwischen eigentlich noch nicht für PERRY RHODAN NEO schreibt.

Deine Worte waren, glaube ich, etwas in der Richtung von: »Von den Anwesenden hier eigentlich nur Kai Meyer und du.« Was an sich schon eine coole Sache war, denn es ist immer gut, mit Kai Meyer in einem Satz genannt zu werden.

Dennoch bot ich an, das zu ändern, indem ich mich auch mal an NEO versuchte. Und ich hatte Glück, dass du gerade gute Laune hattest und versprachst, den Kontakt zu Frank Borsch herzustellen.

Klaus N. Frick: Fiel es dir schwer oder leicht, dich in das Neo-Perryvesum einzuarbeiten?

Andrea Bottlinger: Es war schon nicht ganz einfach. Das Neo-Perryversum ist zwar noch nicht so groß wie das Original-Perryversum, aber allein die Menge an Charakteren und ihr jeweiliges Verhältnis zueinander ist etwas, das zu durchblicken erst mal eine Weile dauert. Dazu kommt, dass mir erst durch das Einarbeiten ins Perryversum aufgefallen ist, wie tief sich diverse »Star Trek«-Begriffe bei mir eingeprägt haben, die ich plötzlich nicht mehr verwenden durfte.
Klaus N. Frick: Der Roman bietet zwei Handlungsebenen: eine, die eher auf Action setzt, die andere, die eher Cyberpunk-Motive bietet. Spielte bei der Handlung mit dem Hacker deine Erfahrung aus der Cyberpunk-Serie »Beyond« eine Rolle?

Andrea Bottlinger: Nur bedingt. »Beyond« ist deutlich mehr an die heutige Realität angelehnt. Dort habe ich meine Charaktere oft gar nicht »richtig« hacken lassen. Stattdessen werden Tricks verwendet, z.B. ein Anruf beim Support, den man so lange beschwatzt, bis man einen neuen Zugangsschlüssel zugeschickt bekommt u.ä. (Das basiert auf einer tatsächlich bereits erfolgreich verwendeten Hacker-Taktik.)

Bei der Hacker-Handlung mit Jeethar ist dagegen alles etwas abgehobener. Immerhin spielt »Beyond« gerade einmal höchstens 30 Jahre nach unserer Zeit auf der Erde, während Jeethar fortschrittliche arkonidische Technik zur Verfügung hat.

Klaus N. Frick: Wie bist du mit den neuen Charakteren klargekommen?

Andrea Bottlinger: Ich mochte Jeethar richtig gern und er ist mir leicht von der Hand gegangen. Rhodan und Bull waren schwieriger, was sicher auch daran liegt, dass jeder Leser von den beiden ja schon ein sehr festes Bild hat. Da habe ich mich ein bisschen so gefühlt, als würden mir alle diese Leser beim Schreiben über die Schulter schauen, ob ich auch ja keinen Fehler mache.

Klaus N. Frick: Wie geht's für dich und PERRY RHODAN weiter?

Andrea Bottlinger: Es gibt da ein geheimes Geheimprojekt, das noch sehr geheim ist. Und ich hoffe, ich habe jetzt nicht schon zu viel verraten ;-)