Hinter den Materiequellen Der PR-Einstieg von Uwe Anton

25. August 2017

Angesichts von »1000 Bänden Uwe Anton« befassen wir uns heute mit den Reaktionen auf seinen PR-Erstling vom 23. Juni 1998 – und den Folgen.

Zu seinem PR-Werdegang sagt der Autor in seinem Vorwort von Band 1 auf Seite 23: »Nachdem ich über zwanzig Jahre meinen Lebensunterhalt als Schriftsteller und Übersetzer verdient hatte, ohne dass es jemals zu einem beruflichen Kontakt mit der ›größten Science-Fiction-Serie‹ gekommen wäre, erhielt ich schließlich das Angebot, ein PERRY RHODAN-Taschenbuch zu schreiben.«

Das Ergebnis war im April 1995 »Eisige Zukunft« als Band 385 der Planetenromane, angesiedelt zur Zeit des frühen Kampfes gegen die negative Superintelligenz Seth-Apophis. Die Geschichte ist spannend erzählt, der Roman sauber in den Serienhintergrund eingepasst. Uwe Anton schreibt dazu ebenfalls in der PERRY RHODAN-Chronik: »Ich verspürte sofort wieder dieselbe Begeisterung, mit der ich als Jugendlicher die Serie gelesen hatte – nun aber eine Begeisterung praktisch von der anderen Seite des Schreibtisches aus.«

So nimmt es nicht wunder, dass in rascher Folge drei weitere Taschenbücher erschienen: Band 392, »Psychospiel« im November 1995; Band 407, »Der programmierte Attentäter« im Juli 1997; und schließlich Band 414, »Statistiker des Todes« (ein Roman, der an Willi Voltz’ PRTB 15, »Ich, Rhodans Mörder«, anknüpft) im September 1998.

Als einen Monat später die Taschenbücher eingestellt wurden, hatte der Autor bereits den begehrten »Sprung« in die Heftromanserie geschafft: Am 23. Juni 1998 erschien mit Nummer 1922 (»Die Solmothen«) sein erster PR-Heftroman.

In der PERRY RHODAN-Perspektive 40 (einem Fanzine, in dem Kritiker aus dem Fandom die aktuellen Romane besprachen) vom August 1998 schreibt Thorsten Krietsch (nachdem er die Solmothen als Linguiden-Abklatsch klassifiziert hat): »Nun ja, einmal davon abgesehen, bleibt die Feststellung, dass Uwe die ihm zugeteilte Aufgabe wirklich gut gemeistert hat. Ohne Schwierigkeiten und stilistische oder inhaltliche Brüche liest sich der Roman innerhalb der Reihe, als ob Uwe nie etwas anderes gemacht hätte. Ein größeres Lob für die Einarbeitung in eine komplett andere Form der Schriftstellerei könnte man kaum machen, oder? «

Mit-Rezensent Andreas Nordiek vermerkt: »Mir hat die Lektüre von Antons Einstiegsroman gefallen.« Von den insgesamt vier Kritiken dieses Bandes (die anderen beiden sind von Ulrich Bettermann und Patric Achenbach) erhält »Die Solmothen« zweimal die Note GUT und zweimal die Note SEHR GUT. Damit hat der Roman nach Robert Feldhoffs »Rekruten für Zopherngorn« (PR 1926) die zweitbeste Bewertung der acht in dieser Ausgabe der PR-Perspektive besprochenen Romane. Und Herausgeber Jürgen Zimmermann stellt in seinem Leitartikel »Quo Vadis, Perryversum?« fest: »Neu-Autor Uwe Anton legte mit seinem Roman eine gute Arbeit vor, die durch eine schöne Beschreibung einer neuen friedvollen Rasse glänzte.«

Im Jahre 2009 ereilte Uwe der höchstmögliche Ruf: Mit Band 2500 übernahm er nach dem Tode von Robert Feldhoff die Exposé-Redaktion der PERRY RHODAN-Serie. In dieser Funktion zeichnete er verantwortlich für die Zyklen »Stardust« (2500 bis 2599) und »Neuroversum« (2600 bis 2699).

Zu »Stardust« schrieb PR-Experte Michael Thiesen im Juni 2011 im Vorwort zu seinem ZEITRAFFER 22: »Ein solches Erbe anzutreten war alles andere als eine einfache Aufgabe für Uwe Anton, der ad hoc Feldhoffs Tätigkeitsfeld übernehmen musste. Dass es ihm gelungen ist, stellt der vorliegende Zyklus unter Beweis.«

Auch Thiesens Fazit zum »Neuroversum« fällt positiv aus (ZEITRAFFER 23, Vorwort vom August 2013): »Uwe Anton und sein Autorenteam haben mit diesem Zyklus einen Kraftakt hingelegt, nicht nur eine Handlung konzipiert, die sich über fast 700 Millionen Lichtjahre Distanz und einen Zeitraum von 20 Jahrmillion erstreckt, sondern auch den Mikrokosmos des Individuums nicht vernachlässigt ... Und der Zyklus, der dabei herausgekommen ist, ist unbestreitbar einer der besseren in der langen Geschichte der PERRY RHODAN-Serie.«

Seit der Übernahme der Exposéredaktion durch Wim Vandemaan und Christian Montillon mit Band 2700 ist Uwe Anton wiederum »nur« als Autor tätig. Zwei seiner bei Stand Ende August 2017 118 Romane der Erstauflage (2142 und 2143) verfasste er zusammen mit Rainer Castor, in Band 2538 (»Aufbruch der LEUCHTKRAFT«) hat er Textstellen aus dem Nachlass von Robert Feldhoff eingebaut.

Und wir hoffen auf noch viele weitere Werke aus seiner Tastatur!