Es gibt tatsächlich einige Romane, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Einen davon habe ich mehrfach, erstmals 1974/75 in meiner Jugend gelesen und er ist mir »ans Herz gewachsen«. Dies ist Band 408 »Amoklauf der Mutanten«.
Ich habe mir Mitte der siebziger Jahre in loser Reihenfolge viele Hefte »Second Hand« (eine Bezeichnung, die es damals noch nicht gab…) aus unterschiedlichen Zyklen für 20 oder 30 Pfennig gekauft und gelesen. Dabei sind mir einige Hauptfiguren, insbesondere Mutanten, vertraut geworden.
Völlig unvorbereitet habe ich mit einer Mischung aus Entsetzen und ungläubigem Staunen gelesen, wie William Voltz zwölf Hauptfiguren, die meist von Anfang an dabei und teilweise »Helden meiner Jugend« waren, zum Beispiel John Marshall, in einem einzigen Romanheft sterben ließ. (Damit war auch der Boden für Clark Darlton bereitet, der im folgenden Band 409 »Der Mann, der doppelt starb« dies mit dem Tod von Iwan Iwanowitsch Goratschin fortsetzte).
Als ich »Amoklauf der Mutanten« zuletzt noch einmal im gesetzten Alter las, habe ich mich bei dem Wunsch ertappt, dass es doch noch gut ausgehen möge, obwohl ich die Handlung ja kannte. Manchmal schaut man ja Filme wie »Titanic« und denkt, diesmal wird’s nicht so schlimm – die kennen ja jetzt den Eisberg… :-).
Letztlich ist »Amoklauf der Mutanten« ein Schlüsselroman der Serie, denn nach den geschilderten Ereignissen war vieles nicht wie vorher. Und obwohl es noch rund 150 Bände (nicht Serienjahre) bis zum Ende des Solaren Imperiums dauerte, wurde eine Voraussetzung dafür bereits in Band 408 geschaffen.
Und das alles mit einem tollen, für seine Zeit typischen Titelbild, welches keinen Rückschluss auf diesen besonderen Inhalt gibt.
Ich weiß noch, dass ich damals ein bisschen Zeit brauchte dies zu »verarbeiten«. Jedenfalls war ich gut darauf vorbereitet, dass bei PERRY RHODAN NEO manche dieser Charaktere bereits sehr viel früher an ihr literarisches Ende gekommen sind …:-)
Galaktische Grüße
Herbert Thelen
