Einige Gedanken zu »Einsteins Tränen« Ein Werkstattbericht von Hubert Haensel zum PERRY RHODAN-Silberband 139

13. September 2017

Für die Bearbeitung der Silberbände ist es unerlässlich, einen Zyklus ziemlich genau durchzuplanen. Allzu leicht könnte es sonst im Eifer des Gefechts geschehen, dass letztlich zwei oder drei Hefte übrig bleiben, die beim besten Willen kein Buch mehr füllen können. Andererseits sollen auch nicht viele Handlungsebenen nebeneinander in einem Band stehen, wenn sie nicht miteinander verzahnt sind.

Also entwickle ich als Bearbeiter eine Vorabplanung, in der, je nach Erfordernissen und/oder Gegebenheiten, zwischen sieben und zehn Romanhefte (auch schon mal zwölf Hefte) und eine oder zwei Haupthandlungsebenen zusammengefasst werden. Damit lässt sich anfangs bereits gut arbeiten, wenngleich diese Vorgaben nie hundertprozentig genau sein können.

Mir ist schon passiert, dass ich beim Vorablesen der Hefte – einige Wochen, bevor ich mit der Bearbeitung begonnen habe – eine andere Gewichtung vornahm, als dies letztlich während der Bearbeitung erfolgte. Beim entspannten Lesen sieht man wohl manches anders als während der Bearbeitung, die zum Teil Zwänge aus einem größeren Rahmen einbringt.

Für den Silberband 139, der den Titel »Einsteins Tränen« trägt, wurden sowieso nur acht Romanhefte einbezogen. Weil mir klar war, dass der letzte Roman, den William Voltz schrieb, nämlich Heft 1165 »Einsteins Tränen«, nicht nur für das Buch titelgebend sein wird, sondern zudem prominent das Buch einleiten sollte. Das, finde ich, ergab eine sehr schöne Hommage an William Voltz, der viel Wegbereitendes für PERRY RHODAN geleistet hatte. Zumal die auf Einsteins Tränen aufbauende Handlung das Buchthema wunderschön abrundet.

Das Thema des Buches ist das eine, das andere dessen Umfang. Bei William Voltz bleibt in meiner Bearbeitung ohnehin stets sehr viel des Originaltextes erhalten. Zum einen schrieb er wenig ausschweifende Rückblenden auf eben erst miterlebte Handlung; es gab also aus der Sicht von heute kaum Kürzungsbedarf. Zum anderen war seine Handlung stets kompakt und ließ sich nur schwer in »wichtig« und »unwichtig« trennen.

Da diesmal auch die Folgeromane sehr viel ihres Umfangs behalten würden, sah ich während des Bearbeitens, dass zu viel Text bleiben würde. Aber wer reduziert schon gern gute und packende Handlung? Also entfernte ich eines der eingeplanten Hefte ganz.

Ich gebe zu, der betreffende Band war von vornherein als Manövriermasse eingeplant. Die Handlung spielt auf EDEN II; der Roman ist also nicht gerade das, was man als nahtlose Einfügung bezeichnen könnte. Es fällt nicht auf, wenn die Geschichte an dieser Stelle fehlt. Das letzte Heft in diesem Block ließ ich zwar nicht wegfallen, aber ich verschob es auf später.

So hat der Silberband 139 »Einsteins Tränen« ein kompaktes, spannendes Thema, das auf der geschundenen Erde spielt. Jeder kann es lesen, wenngleich er sich bei PERRY RHODAN nicht auskennt oder einfach nur gute SF haben will. Und es ist eine gelungene Erinnerung an William Voltz, auf den dieses Thema zurückgeht.

Perry Rhodan 139: Einsteins Tränen (Silberband)
William Voltz, Arndt Ellmer, Detlev G. Winter, Ernst Vlcek, H. G. Ewers
PERRY RHODAN DIGITAL
ISBN/EAN: 9783845331386
9,99 €
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Perry Rhodan - Einsteins Tränen
Rhodan, Perry
Pabel Moewig Verlag KG
ISBN/EAN: 9783955480189
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